Kaufmann – Versicherungen und Finanzanlagen: Fachkundig im Bereich der Schadensabsicherung
Beratung, Verkauf, Abschluss einer Versicherung, Risikoermittlung im Schadenfall: All diese Schritte eines Versicherungszyklus lernt Samir Chaquer (20) während seiner Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen bei der Zurich Versicherung kennen.
„Zurzeit bin ich in der Abteilung Sachschaden eingeteilt, in der es um die Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung geht“, erklärt er. „Versichert sind dabei zum Beispiel Schäden durch Sturm, Feuer, Einbruch oder Diebstahl.“ Wenn eine Kundin oder ein Kunde einen Schaden meldet, legt der Auszubildende dafür eine digitale Mappe an. Er überprüft den Bericht, die Fotos sowie die genannte Höhe des Schadens, eingereichte Rechnungen und die Versicherungsbedingungen. „Oft ziehen wir unsere internen oder externen Experten hinzu, um sicherzugehen, dass alles korrekt ermittelt wird. Handwerker zum Beispiel können genau beurteilen, welche Schäden nach welchen Einwirkungen tatsächlich auftreten können.“
Dies alles erfordert viel Kommunikation mit allen Beteiligten. Vieles davon darf Samir Chaquer mit Anleitung bereits selbst übernehmen. Für E-Mails an Kundinnen und Kunden etwa schreibt er jeweils den Text vor und schickt ihn zunächst seiner Ausbilderin zur Optimierung und Freigabe. „Wir haben hier eine 1:1-Betreuung, es gibt also für jeden Azubi einen eigenen Ausbilder. Das hilft mir sehr weiter“, freut sich der 20-Jährige. Die Hälfte seiner Arbeitszeit ist er im Betrieb, die anderen 50 Prozent kann er nach Absprache mit seiner Ausbilderin bei mobiler Arbeit zu Hause verbringen.
Falls uns bei der Bearbeitung eines Schadenfalls etwas merkwürdig vorkommt, holen wir die Experten dazu. Diese helfen uns zum Beispiel zu bewerten, ob eine Rechnung für Reparaturarbeiten in Höhe von 6.000 Euro realistisch ist, nachdem eine halbe Wohnung unter Wasser gestanden hat.
Samir Chaquer, angehender Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen
Inhalte und Ablauf der Ausbildung
Während der Berufsausbildung bei der Zurich Versicherung wechseln sich jeweils sechs Monate Praxis in verschiedenen Abteilungen mit drei Monaten Berufsschule ab. Die Gesamtdauer der Ausbildung wurde seitens des Unternehmens generell auf zweieinhalb Jahre verkürzt. „Weil ich Abitur habe, hätte ich daraus zwei Jahre machen können, habe mich aber entschieden, lieber mehr Zeit für alles zu nutzen“, sagt Samir Chaquer.
Zusätzlich nehmen die Auszubildenden an internen und externe Schulungen und Fortbildungen teil, beispielsweise zum Thema Einbruch/Diebstahl oder zu relevantem Fachwissen wie etwa dem Dachdecker-, Maler- oder Sanitärhandwerk. „Die Experten helfen uns zum Beispiel zu bewerten, ob eine Rechnung für Reparaturarbeiten in Höhe von 6.000 Euro realistisch ist, nachdem eine halbe Wohnung unter Wasser gestanden hat“, erklärt der Auszubildende. „So haben wir überall Grundwissen, und falls uns bei der Bearbeitung eines Schadenfalls etwas merkwürdig vorkommt, holen wir die Experten dazu.“
Sich gut in neue Sachverhalte hineindenken zu können, gehört in diesem Beruf dazu. Außerdem sollte man teamfähig und freundlich sein sowie gute Kommunikationsfähigkeiten mitbringen. „Speziell bei der Bearbeitung von Schadenfällen ist auch Einfühlungsvermögen sehr wichtig.“ Denn schließlich hat man mit Kundinnen und Kunden zu tun, die gerade ein einschneidendes Erlebnis wie etwa einen Einbruch oder den Verlust ihres Hauses durch ein Feuer verarbeiten müssen.
Im Recruiting-Projekt
Nebenbei arbeiten die Auszubildenden in verschiedenen Projekten zusammen, in denen sie lernen, Verantwortung zu übernehmen. Samir Chaquer macht in diesem Jahr ein Recruiting-Projekt, für das er zusammen mit einem Azubi-Kollegen Messen, Erkundungstage und Schulbesuche plant, um die beruflichen Möglichkeiten im Unternehmen vorzustellen.
Er selbst fand durch eigene Recherche seinen Ausbildungsberuf. „Ich wollte nach dem Abi gern etwas in Richtung Finanzen machen und habe im Internet geschaut, was alles möglich ist. Über einen Artikel bin ich dann auf die Zurich Versicherung gekommen.“
Für die Auszubildenden gibt es eine Übernahmegarantie bei einem Notendurchschnitt von mindestens 2,5. Das Unternehmen unterstützt ein berufsbegleitendes Studium nach Abschluss der Ausbildung, auch Weiterbildungen werden gefördert. Diese Aussichten gefallen Samir Chaquer: „Ich möchte gern weiterhin hier arbeiten und könnte mir auch vorstellen, parallel zum Beispiel den Bachelorstudiengang ‚Risk and Insurance‘ an der TH Köln zu belegen.“
Portal des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zu dualen Studiengängen und Ausbildungsangeboten mit Zusatzqualifikation
www.bibb.de/ausbildungplus
Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland e.V. (AGV)
