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Mathematisch-technischer Softwareentwickler: Mehr als nur programmieren

Zahlen-Fan und kreativer Problemlöser: Vincent Rohnen (20) macht eine Ausbildung zum Mathematisch-technischen Softwareentwickler, kurz MATSE. Ein wenig bekannter Beruf, der aber sehr gefragt ist.

Tüfteln, tippen, programmieren: Mathematisch-technische Softwareentwicklerinnen und -entwickler (MATSE) entwerfen und programmieren Software für die unterschiedlichsten Zwecke, erstellen Websites und Datenbankanwendungen und kennen sich bestens mit Programmiersprachen aus. Genau diese Tätigkeiten und ein Schulpraktikum im Bereich MATSE waren es, die den Informatik-interessierten Vincent Rohnen dazu motiviert haben, diesen Beruf zu ergreifen.

  • Vincent R.

    Für mich persönlich ist es ein tolles Gefühl, wenn ich etwa eine Website aufgebaut oder ein neues Feature eingebaut habe, und das Ganze läuft so, wie es sich der Kunde vorgestellt hat.

    Vincent Rohnen

Theorieunterricht an der Hochschule

Der 20-Jährige macht die Ausbildung bei INFORM, einem Softwareunternehmen mit Sitz in Aachen. Die Firma entwickelt Software zur Optimierung von Geschäftsprozessen, unter anderem mithilfe künstlicher Intelligenz. Dort eignet sich Vincent Rohnen sein Praxiswissen an. Die Theorie lernt er statt in der Berufsschule jedoch an einer Hochschule. „Ich absolviere den theoretischen Teil der Ausbildung in Form eines Bachelorstudiums in ‚Angewandter Mathematik und Informatik‘ an der FH Aachen“, erklärt Vincent Rohnen. Er befindet sich aktuell im dritten und somit offiziell letzten Jahr seines ausbildungsintegrierenden dualen Studiums. Am Ende wird er dann den Bachelor of Science und den Ausbildungsabschluss als Mathematisch-technischer Softwareentwickler in der Tasche haben.

Verzwickte mathematische Aufgaben

Doch was unterscheidet einen MATSE von anderen Fachinformatiker-Berufen wie beispielsweise in der Fachrichtung Anwendungsentwicklung? MATSE lösen komplexe wissenschaftliche Aufgabenstellungen in der Regel analytisch auf Basis mathematischer Modelle. „Knobelaufgaben sind fester Bestandteil der Grundausbildung. Man überlegt also zuerst, mit welchen Formeln das gewünschte Ziel erreicht werden kann. Daraufhin entwickelt und schreibt man Programm-Codes. Sprich: Man setzt die Lösung in eine Anwendung um“, erklärt der 20-Jährige. Für diese Tätigkeit lernt er die Programmiersprachen C++ und Java. Wichtig sei es, Spaß und Ausdauer bei der Lösung kniffeliger Probleme zu haben. Darüber hinaus beschäftigt sich ein Ausbildungsblock mit der Testentwicklung, bei der es um die Testung der Codes geht.

Und eine Affinität für Informatik? Klar, die müsse vorhanden sein. „Jedoch braucht man vor Beginn der Ausbildung nicht zwingend viele Vorkenntnisse, da man das Rüstzeug von der Pike auf lernt. Gute Noten in Mathematik, ein Verständnis für Technik und die Fähigkeit zu logischem Denken sind hingegen Voraussetzung“, betont Vincent Rohnen.

Mathe-Skills und Teamspirit

Im stillen Kämmerchen ganz allein vor dem PC sitzt der Mathematik-Begeisterte übrigens nicht. Teamarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen ist im Rahmen der Projektarbeit maßgebend, um den anspruchsvollen Wünschen der Kundschaft gerecht zu werden. Mit dieser hat man durchaus auch mal Kontakt, sei es beratend am Telefon oder im Rahmen von Software-Schulungen. „Für mich persönlich ist es ein tolles Gefühl, wenn ich etwa eine Website aufgebaut oder ein neues Feature eingebaut habe und das Ganze läuft so, wie es sich der Kunde vorgestellt hat“, sagt Vincent Rohnen.

Nach der Ausbildung stehen ihm viele Türen offen: „Ob ich mich direkt in die Arbeitswelt stürze oder ein Masterstudium anhänge, weiß ich noch nicht. Im Prinzip habe ich dank der Kopplung von Ausbildung und Studium viele Optionen. Ebenso spielt es mir in die Karten, dass mein Ausbildungsbetrieb INFORM breit aufgestellt ist.“ Das Gute: MATSE werden in fast allen Wirtschaftsbereichen gebraucht, denn IT-Probleme gibt es immer wieder neue. Daher kommt keine Branche ohne die Zahlen-Fans und kreativen Problemlöserinnen und Problemlöser aus.

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Weitere Informationen

BERUFENET

Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Mathematisch-technische/r Softwareentwickler/in)

www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Filmportal der Bundesagentur für Arbeit

www.berufe.tv

Ausbildungsplatzsuche

In der Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit kannst du nach dualen Ausbildungsplätzen in ganz Deutschland suchen.

www.arbeitsagentur.de/ausbildungsplatzsuche

MATSE-Ausbildung

Informationsportal des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB)

www.matse-ausbildung.de

FH Aachen

Informationen zum ausbildungsintegrierenden dualen Studiengang „Angewandte Mathematik und Informatik“ in Kombination mit der MATSE-Ausbildung

www.fh-aachen.de/studium/angewandte-mathematik-und-informatik-bsc