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Mediengestalter Digital und Print – Projektmanagement: Ausbildung in den Medien

Luis Lutze (20) befindet sich im ersten Jahr seiner Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print mit dem Schwerpunkt Projektmanagement. An seinem Beruf mag er die Kombination aus gestalterischen und betriebswirtschaftlichen Aspekten.

Ein junger Mann sitzt an einem Schreibtisch vor zwei Bildschirmen sowie einem aufgeklappten Laptop und bearbeitet digital einen Kundenauftrag.

„Auf den Beruf des Mediengestalters Digital und Print mit der Fachrichtung Projektmanagement stieß ich bei Recherchen im Internet“, berichtet Luis Lutze, der sich eher als kreativen Typ sieht. Durch seine Mutter, die als Webdesignerin arbeitet, erlebte er, wie man in einem schöpferischen Arbeitsumfeld agiert. „Ich habe dann bewusst einen Beruf ausgewählt, der gestalterische und betriebswirtschaftliche Aspekte so kombiniert, dass es funktioniert, und mir nach wie vor sehr gut gefällt.“

Die Ausbildung im Beruf Mediengestalter/in Digital und Print wurde neu geordnet, um die wirtschaftlichen, technologischen und arbeitsorganisatorischen Entwicklungen in der beruflichen Praxis zu berücksichtigen. Durch die neue Ausbildungsverordnung vom August 2023 gibt es vier neue Fachrichtungen: „Projektmanagement“, „Designkonzeption“, „Printmedien“ und „Digitalmedien“.

Luis Lutze, der sich dem Ende seines ersten Ausbildungsjahrs nähert, betritt also Neuland. Er geht diese Schritte bei Mohn Media in Gütersloh, einer großen Druckerei. Hier ist er derzeit in der sogenannten Vorstufe tätig. An diesem Ort wird alles für den eigentlichen Druck vorbereitet.

  • Porträt von Luis Lutze

    Ich habe bewusst einen Beruf ausgewählt, der gestalterische und betriebswirtschaftliche Aspekte so kombiniert, dass es funktioniert, und mir nach wie vor sehr gut gefällt.

    Luis Lutze wird Mediengestalter Digital und Print – Projektmanagement.

Spezialisierung auf Projektmanagement

Das Grundwissen zur Mediengestaltung Digital und Print erwirbt Luis Lutze in den ersten zwei Jahren, etwa bis zur Zwischenprüfung. Die Inhalte entsprechen denen, die in den anderen neu gestalteten Richtungen, Designkonzeption, Digitalmedien und Printmedien, auf dem Plan stehen. Die Azubis lernen,

  • wie man mit verschiedenen Bildbearbeitungs- oder Layoutprogrammen umgeht,
  • wie Farben wirken,
  • wie man Fotos komponiert und bearbeitet
  • oder wie man an der Schnittstelle zwischen Kunden und Druckerei die Prozesse vereinfacht.

„Kunden reichen beispielsweise Digitalfotos für einen geplanten Flyer ein. Wir passen diese in Farbigkeit und Farbraum an, damit gedruckt werden kann“, erzählt der angehende Mediengestalter Digital und Print.

Das Projektmanagement als eher betriebswirtschaftlich ausgerichteten Schwerpunkt für das dritte Jahr wählte er bereits vor dem Ausbildungsantritt, indem er sich für Mohn Media entschied. Denn das Unternehmen konzentriert sich auf diese Fachrichtung. „In der Probezeit habe ich diesbezüglich einige Wochen anhand der Abläufe im Vertrieb für Bücher und Kataloge einen ersten Einblick erhalten. Während der Spezialisierungsphase werde ich in diese Abteilung zurückkehren.“

Video: Mediengestalter/in Digital und Print

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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Enge Verzahnung von Schule und Betrieb

Für den theoretischen Unterricht unterhält der Bertelsmann-Konzern, zu dem Mohn Media gehört, eine eigene Berufsschule. „Theorie und Praxis sind gut aufeinander abgestimmt. So ist zum Beispiel mein Ausbilder im Betrieb auch mein Lehrer in der Schule.“ Das Hauptfach in der Berufsschule heißt „Betriebsbezogener Unterricht“ und umfasst eine große Bandbreite an Inhalten: Die Azubis machen sich damit vertraut,

  • wie Papier hergestellt wird,
  • welche Druckverfahren es gibt,
  • wie Internetseiten aufgebaut sind,
  • welche Schrifttypen existieren
  • oder nach welchen Kriterien man Bilder oder Bildausschnitte auswählt.

„Wenn ich einen Kunden gut beraten will, sollte ich diese Dinge wissen“, betont Luis Lutze. Auf dem Stundenplan stehen außerdem kaufmännische Themen wie Buchführung und Organisation des Inventars, Deutsch und Kommunikation sowie Englisch. „Bei Letzterem ist das Niveau, das wir am Ende erreichen sollen, recht hoch. Hier kann ich mit meinen Kenntnissen aus dem Leistungskurs in der Schule punkten. Gutes Englisch ist in einem Unternehmen wie diesem sehr hilfreich, da wir öfter mit internationalen Kunden zu tun haben, zum Beispiel aus Frankreich oder den Niederlanden.“

Positives Fazit nach den ersten Monaten

Da Mediengestalter/innen stets im Kontakt mit zahlreichen Kunden stehen, sich aber ebenso regelmäßig mit Kolleginnen und Kollegen abstimmen, sollten sie kommunikativ und teamfähig sein. Das gilt bereits für die Azubis. „Wir bearbeiten schon kleinere Kundenaufträge oder arbeiten an größeren mit. Ich habe mich neulich mit einer Kundin aus Frankreich per Mail über einen Auftrag zu Visitenkarten ausgetauscht – natürlich auf Englisch“, fasst Luis Lutze zusammen. Solche Aufgaben mag der Auszubildende besonders. „Dagegen beschäftige ich mich weniger gerne mit Kalkulation. Mathematik ist nicht meine starke Seite.“

Alles in allem ist der 20-Jährige sehr zufrieden mit dem, was er seit dem letzten Spätsommer gelernt hat. Jetzt richtet er den Blick in die Zukunft. „Ich würde mich freuen, wenn ich in zwei Jahren nach der hoffentlich bestandenen Prüfung übernommen werde und mich zunächst im Unternehmen weiterentwickeln könnte.“

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Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Mediengestalter/in Digital und Print). www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge. www.berufe.tv

Ausbildungsplatzsuche

Die Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit ermöglicht die Suche nach dualen Ausbildungsplätzen in ganz Deutschland. www.arbeitsagentur.de/ausbildungsplatzsuche

Berufsausbildung und mehr

Dieses Angebot der Bundesagentur für Arbeit erlaubt die bundesweite Recherche nach schulischen Ausbildungen. www.arbeitsagentur.de/berufsausbildung

Bundesverband Druck und Medien e.V.

Der Spitzenverband der deutschen Druck- und Medienwirtschaft vertritt die Ziele der Druck- und Medienwirtschaft gegenüber Politik, Verwaltung, Gewerkschaften und Zulieferern. www.bvdm-online.de

Fachverband Medienproduktion

Der FMP bündelt Kenntnisse und Wissen zu unterschiedlichen Facetten der Kommunikationsindustrie. www.f-mp.de