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Vom Ferienjob über die Metallbauer-Ausbildung bis zur Projektleitung im Anlagenbau der Recyclingbranche: Bei seinem Arbeitgeber, der Firma Stadler Anlagenbau GmbH, hat Jan Dollenmaier (29) eine beeindruckende Karriere hingelegt. Doch was macht ein Metallbauer eigentlich?
„Wenn ich nur studiert hätte, dann hätte ich das Schweißen nie gelernt“, sagt Jan Dollenmaier, während er sich in einen komplexen 3-D-Plan einer Recyclinganlage auf seinem PC-Bildschirm einarbeitet. „In der Ausbildung habe ich gelernt, wie man so eine Zeichnung richtig liest, Teile der Anlagen zusammenschweißt und später montiert“, erinnert sich der 29-Jährige. Heute entwickelt er solche Pläne selbst und leitet millionenschwere Projekte. In seiner Rolle als Projektleiter fühlt er sich sicher. Durch seine Ausbildung und ein anschließendes duales Studium kennt Jan Dollenmaier alle Seiten in seinem Betrieb. „Mit meiner Erfahrung aus der Ausbildung habe ich meiner Meinung nach einen Vorteil gegenüber vielen Projektleitern, die direkt aus dem Studium in den Beruf gekommen sind: Ich kenne fast jede Schraube an unseren Maschinen, weil ich sie alle einmal selbst in der Hand hatte.“
Mit meiner Erfahrung aus der Ausbildung habe ich meiner Meinung nach einen Vorteil gegenüber vielen Projektleitern, die direkt aus dem Studium in den Beruf gekommen sind: Ich kenne fast jede Schraube an unseren Maschinen, weil ich sie alle einmal selbst in der Hand hatte.
Jan Dollenmaier, gelernter Metallbauer der Fachrichtung Konstruktionstechnik
Seine Firma Stadler Anlagenbau im baden-württembergischen Altshausen plant, fertigt und montiert weltweit Sortiermaschinen und Komponenten für die Entsorgungs- und Recyclingindustrie. Damit seine Entwürfe in der Realität einwandfrei funktionieren, muss Jan Dollenmaier immer wieder ihre praktische Umsetzbarkeit im Blick haben. Seine Stärke: Er kann sich in die Lage seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hineinversetzen. „Wenn ich meine Pläne gestalte, habe ich immer im Hinterkopf, wie gut die Monteurinnen und Monteure sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Fertigung damit wohl klarkommen werden und passe sie dann entsprechend an.“
Außerdem reist Jan Dollenmaier persönlich zu seinen Werken. „An etwa drei Tagen im Monat komme ich raus zu unseren Baustellen, welche oft in anderen Ländern sind“, erklärt der 29-Jährige. „Es ist nämlich wichtig, eine Anlage nicht nur als 3-D-Plan, sondern auch vor Ort zu sehen, um ein besseres Bild davon zu bekommen und künftig Fehler zu vermeiden.“
Sein Handwerk hat er von der Pike auf im selben Unternehmen gelernt. Zuerst als Ferienarbeiter, später als Azubi und dann als Geselle im Schichtbetrieb in der Fertigung. Der allgemeinen Hochschulreife zog Jan Dollenmaier die fachgebundene Hochschulreife in Technik vor. Danach entschied sich der gebürtige Schwabe bewusst für eine Ausbildung. „Statt Theorie zu pauken, wollte ich lieber gleich anpacken“, blickt er zurück. Mit seinem technischen Abi konnte er die dreieinhalbjährige Ausbildung zum Metallbauer direkt im zweiten Lehrjahr starten.
Nach einem Jahr schweißen, schmieden, löten und nieten – täglich mit Schutzbrille und -schild, Ledermontur und Schweißpistole gewappnet –, begann er ein duales Maschinenbau-Studium mit den Schwerpunkten Konstruktion und Entwicklung. Dabei konnte er sein neues Wissen gleich an Produkten im Unternehmen testen. „Es war ein dauerhafter Verbesserungsprozess“, erinnert sich Jan Dollenmaier. „Gab es ein Problem, haben wir eine Neuentwicklung gebraucht, sie getestet, dokumentiert, verbessert, wieder getestet, wieder ausgewertet und so weiter, bis wir das Produkt in die Serienproduktion nehmen konnten.“
Heute ist der 29-Jährige zufrieden mit dem, wo er gerade im Leben steht. Die Mischung aus Planung von Anlagen und Kontakt mit der Kundschaft sei genau seins. Mit seinem Ausbildungsweg habe er vieles richtig gemacht. „Wenn ich Bildungsminister wäre, würde ich es verpflichtend machen, dass jeder, der studieren will, davor eine Ausbildung machen muss – gerne verkürzt, so wie ich“, sagt Jan Dollenmaier. „Dadurch würde der Fachkräftemangel meiner Meinung nach sinken, da der ein oder andere in dem handwerklichen Beruf bleiben würde.“
Von seinen Erfahrungen aus der Ausbildung profitiert der Metallbauer nicht nur beruflich, sondern auch privat. Zu Hause nimmt er die meisten Umbauarbeiten selbst in die Hand. „Handwerker sind heute Mangelware. Ich kann vieles selber machen und spare dadurch Zeit und Geld.“
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Stand: 18.10.2023
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