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Sportfachmann: Die Liebe zum Sport mit Arbeit verbinden

Lauris Moll (23) liebt Sport und Bewegung. Mit seiner Ausbildung zum Sportfachmann bei der TSG Bergedorf in Hamburg fand er die ideale Möglichkeit, sein Hobby mit der Arbeit zu kombinieren.

In einem Sportraum sind Sporthanteln in verschiedenen Ausführungen und Farben auf einem Halterungsregal deponiert.

Die Turn- und Sportgemeinschaft Bergedorf von 1860 e.V., kurz TSG Bergedorf, ist innerhalb Hamburgs ein sportliches Schwergewicht. Mit über 10.000 Mitgliedern und 800 wöchentlichen Angeboten gehört sie zu den größten Sportanbietern in der Hansestadt. Kinder entdecken hier spielerisch ihre Motorik, Jugendliche betreiben In-Sportarten. Alle Interessierten können aus zahlreichen Angeboten zu den klassischen Disziplinen, Fitness oder Gesundheitssport auswählen. Für den Behindertensport gibt es eine eigene Abteilung.

Für Lauris Moll bot die TSG deshalb ideale Bedingungen, bei einer Ausbildung zum Sportfachmann sein Hobby mit der Arbeit zu verbinden. „Ich liebe den Sport und wollte mich unbedingt beruflich damit beschäftigen. Ins Fitnessstudio gehe ich aber nicht, sondern bin im Breitensport unterwegs. Das sollte sich in meiner Ausbildung widerspiegeln“, sagt der 23-Jährige, der aus dem kleinen Dorf Sühlen in der Nähe von Bad Oldesloe stammt. Die Ausbildung zum Sportfachmann, die eigentlich drei Jahre dauert, konnte er durch sein Abitur und seine guten Leistungen auf zweieinhalb Jahre verkürzen.

  • Portrait von Sportfachmann Lauris Moll.

    Ich liebe den Sport und wollte mich unbedingt beruflich damit beschäftigen. Ins Fitnessstudio gehe ich aber nicht, sondern bin im Breitensport unterwegs. Das sollte sich in meiner Ausbildung widerspiegeln.

    Lauris Moll ist ausgebildeter Sportfachmann.

Trainerlizenzen gehören dazu

Während der ersten zwei Ausbildungsjahre verbringen die Azubis drei Tage im Unternehmen und zwei Tage in der Berufsschule. Grundsätzlich organisieren und koordinieren Sportfachleute den Trainings- und Wettkampfbetrieb in ihrem Bereich, erarbeiten Konzepte für das Training und führen es durch. Daneben sind sie kaufmännisch tätig und erstellen beispielsweise Statistiken oder übernehmen Aufgaben im betrieblichen Rechnungswesen. „Wir haben im kaufmännischen Sektor vieles gelernt, was ich bei meiner jetzigen Tätigkeit weniger brauche“, sagt Lauris Moll. Falls er mal in der Verwaltung arbeiten möchte, kann sich das aber ändern. Nützlich könnte ihm das kaufmännische Extrawissen zum Beispiel bei einer Weiterbildung zum Sportfachwirt sein, wo es darum geht, Betriebe im Sportbereich nach kaufmännischen Gesichtspunkten zu organisieren.

Zu den kaufmännischen Ausbildungsinhalten zählen unter anderem Verträge, Rechte, Marketingstrategien, Telefonieren, Beschwerdemanagement oder Rechnungswesen. Im Fach Sport erwerben die Azubis Kenntnisse

  • über die Funktionsweise der Muskeln,
  • über biologische Abläufe,
  • darüber, welche Übungen wofür einsetzbar sind, welche Geräte es gibt und was man dabei beachten muss,
  • wie man eine Sportstunde (zum Beispiel für Kinder und Jugendliche) aufbaut,
  • wie man Problemsituationen löst,
  • wie man Verletzungen verhindert
  • oder welche Ernährung die sportliche Leistung fördert.

Im dritten Ausbildungsjahr verbringen die angehenden Sportfachleute dann vier Tage im Unternehmen und nur noch einen Tag an der Berufsschule. „Als Ersatz für den zweiten Tag an der Schule muss man zwei Trainerlizenzen erwerben. Bei mir waren dies die Kinderturnlizenz und die Fußball-B-Lizenz. Ich bin seit sieben Jahren ehrenamtlicher Fußball-Nachwuchstrainer“, erzählt er. Mit dieser Lizenz durfte Lauris Moll während der Ausbildung neben seinen anderen Aufgaben einige Fußballkurse an Schulen leiten. Schritt für Schritt eignete er sich in dieser Zeit das Handwerkszeug dafür an, feste oder offene Sportangebote für Schülerinnen und Schüler vorzubereiten, durchzuführen und auszuwerten.

Seine Stunden laufen nicht nach Schema F ab. Lauris Moll sorgt dafür, dass sich die Kinder nicht nur in der Halle bewegen, sondern auch draußen auf dem Schulhof oder im Wald. Als Ausgleich zum reinen Sport gibt es kleine Spiele oder eine Disco. „Bei der Nachbereitung betrachte ich vor allem, was gut lief, was nicht gut lief, wo ich nachsteuern muss und wie ich den Kindern helfe, das Ziel, das ich mir für die Stunde gesteckt habe, noch besser zu erreichen.“

Sportaffin sollte man schon sein

Sportlich war Lauris Moll bereits lange vor seinem Ausbildungsbeginn unterwegs. Sich körperlich zu betätigen, gehört zu seinem Leben. „Für die Ausbildung zum Sportfachmann sollte man schon etwas Basiswissen in dieser Richtung mitbringen, also kein kompletter Neuling sein, und die körperliche Aktivität mögen.“

Nach dem Abschluss hat man neben der Übernahme im Betrieb selbst als Übungsleitung für Sportstunden weitere Perspektiven: Je nach Interesse und Marktlage kann man eine Tätigkeit in der Verwaltung aufnehmen, im Fitnessstudio oder in anderen Sportvereinen. Auch Jobs in einem Sportgeschäft oder einem Unternehmen, das sich mit Ernährungsfragen befasst, sind denkbar.

Lauris Moll wurde nach seiner erfolgreichen Abschlussprüfung von der TSG übernommen. „Damit bin ich sehr zufrieden, weil ich gerne mit Kindern arbeite und mir die gute Mischung, die jetzt meine Tage bestimmt, sehr entgegenkommt. Ich biete Sportkurse an, widme mich zwischendurch Verwaltungsfragen, kümmere mich dann wieder um das freie Spiel der Kinder. Ich bleibe also aktiv“, sagt er.

So kann ein Arbeitstag aussehen >>

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild. www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge. www.berufe.tv

Ausbildungsplatzsuche

Die Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit ermöglicht die Suche nach dualen Ausbildungsplätzen in ganz Deutschland. www.arbeitsagentur.de/ausbildungsplatzsuche

Berufsausbildung und mehr

Dieses Angebot der Bundesagentur für Arbeit erlaubt die bundesweite Recherche nach schulischen Ausbildungen. www.arbeitsagentur.de/berufsausbildung

Deutscher Fitness- und Aerobic-Verband (DFAV) e.V.

Der DFAV kümmert sich vor allem um die qualifizierte Ausbildung von Fitnesstrainerinnen und -trainern, die Förderung des Breiten- und Wettkampfsports. www.dfav.de/

DSSV e.V.

Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen www.dssv.de/

European Association for Sport Management (EASM)

Die EASM stellt eine Plattform zum Netzwerken, zum Wissenserwerb und für die Vorbereitung auf Bereiche des Sportmanagements zur Verfügung. www.easm.net/