Diese Seite ist erreichbar unter:
https://abi.de/ausbildung/berufsueberblick-von-a-z/ausbildungsberufe-w/winzer
Von der Traube bis zum Wein: Johannes Schink (23) lernt in seiner Ausbildung zum Winzer alles rund um den Weinanbau, die Lese, die Produktion und die Vermarktung von Weinen.
„Ich bin gern draußen, trinke gern Wein und hier in der Region Saale-Unstrut bin ich umgeben von Weinbergen – da lag es nahe, den Beruf des Winzers zu erlernen“, sagt Johannes Schink. „Ich habe in mehreren Weingütern zur Probe gearbeitet und mich schließlich für das Weingut Herzer in Naumburg-Roßbach entschieden.“ Hier lernt er die Weinproduktion von der Pike auf.
Die Aufgaben des Auszubildenden richten sich nach der Jahreszeit: Im Sommer stehen Laubarbeiten an. Unter anderem lernt Johannes Schink, wie man die Traubenzone entblättert und Triebe fachgerecht entfernt. Im Herbst rückt die Weinlese in den Vordergrund. Im Weingut Herzer wird mit der Hand gelesen. Anschließend werden die Trauben im Weinkeller verarbeitet: „Ich habe gelernt, wie man die Trauben einmaischt, abpresst, filtriert und zur Gärung ansetzt“, erklärt der angehende Winzer.
Nach dem Laubfall von November bis etwa März werden die Reben geschnitten und der Boden, teils mit dem Traktor, bearbeitet. „Der Führerschein für einen Traktor ist Pflicht für die Abschlussprüfung“, berichtet Johannes Schink. Im Winter wird der Wein in Flaschen abgefüllt, die etikettiert und verpackt werden. Vom Frühjahr an müssen dann die Fruchtruten der Weinreben angebunden und die Reben gepflegt werden. „Ungefähr drei Viertel meiner Arbeitszeit im Jahr verbringe ich draußen, den Rest im Weinkeller“, schätzt der Azubi.
Ungefähr drei Viertel meiner Arbeitszeit im Jahr verbringe ich draußen, den Rest im Weinkeller.
Johannes Schink, macht eine Ausbildung zum Winzer
Alle zwei bis drei Wochen geht er eine Woche zur Berufsschule. Nur zur Lese ist der Schulbesuch ausgesetzt, weil dann jede Hand im Weinberg gebraucht wird. In der Schule lernen die angehenden Winzer/innen die Grundlagen des Weinbaus und der Kellerwirtschaft. Im Fachrechnen beschäftigen sie sich zum Beispiel mit Bestellungen, der Berechnung von Arbeitszeiten oder dem Bedarf an Pflanzenschutzmitteln. Auch die Weinpräsentation, zum Beispiel auf Weinmessen, spielt eine große Rolle – vom Design der Etiketten bis zur Produktpräsentation. „Schließlich vermarkten viele Weingüter ihre Weine direkt“, erläutert Johannes Schink.
Der fachpraktische Unterricht ist eine Ergänzung zur praktischen Arbeit im Ausbildungsbetrieb. „Einmal sind wir zum Beispiel in den Weinberg unseres Lehrers gegangen und haben gelernt, wie wir den Ertrag von Reben schätzen“, erinnert sich Johannes Schink. Als Abiturient hätte er seine Ausbildung von drei auf zwei Jahre verkürzen können, aber er hat auf diese Option verzichtet, weil er das gesamte Arbeitsspektrum eines Winzers kennenlernen möchte. „Mein Wunsch ist es, später einmal ein eigenes Weingut zu besitzen“, verrät er. Vorher plant er noch ein Studium in Weinbau und Oenologie an der Hochschule Geisenheim im Rheingau.
Internationale Weinwirtschaft oder Weinmarketing und Management wären weitere Studienoptionen. An Weiterbildungen stehen zum Beispiel der Winzermeister oder der Kellermeister zur Auswahl.
So kann ein Arbeitstag aussehen >>
Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.
Hinweis zur Barrierefreiheit: Bitte den Video-Player aktivieren, um Untertitel aufrufen zu können.
Weitere Filme findest du auf der abi» Videoübersicht.
Stand: 30.12.2024
Vielen Dank für dein Feedback zu dieser Seite! Deine Kritik oder dein Lob zu abi.de kannst du uns gerne auch ergänzend über „Kontakt“ mitteilen. Deine abi» Redaktion
Diese Seite ist erreichbar unter:
https://abi.de/ausbildung/berufsueberblick-von-a-z/ausbildungsberufe-w/winzer