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Vergnügungsparks, barrierefreie Stadtführungen oder nachhaltiger Tourismus – Freizeit ist mehr als Erholung. Emily studiert Angewandte Freizeitwissenschaft an der Hochschule Bremen, einen deutschlandweit einzigartigen Studiengang. Was hinter dem Studium steckt, das sogar auf Disneyland vorbereiten kann, und wie Freizeit erforscht, geplant und neu gedacht wird, erzählt sie im abi» Podcast.
Wir haben Module in den Bereichen Pädagogik, wir haben soziokulturelle Module, Ökonomie, Ökologie. Also wir haben super viel Wissen darüber, was Freizeit ist und welchen Stellenwert Freizeit in der Gesellschaft hat und können das dann gleichzeitig auch praktisch umsetzen.
Emily, studiert Angewandte Freizeitwissenschaft
Jingle: abi», dein Podcast für die Berufsorientierung
abi»: Freizeit – das klingt für dich vielleicht erstmal nach Netflix, Sport oder einfach mal Nichtstun. In unserem heutigen Podcast werfen wir einen ganz anderen Blick auf das, was wir mit unserer freien Zeit so anstellen. Denn Freizeit ist viel mehr als nur Abschalten. Sie ist ein gesellschaftliches, wirtschaftliches und politisches Thema und man kann sie sogar studieren. Ich bin Nina und spreche heute mit Emily. Sie studiert Angewandte Freizeitwissenschaft an der Hochschule Bremen, einen deutschlandweit einzigartigen Studiengang, der zeigt: Freizeit ist mehr als bloßes Vergnügen. Ob nachhaltiger Tourismus, barrierefreie Stadtführungen oder gesellschaftliche Teilhabe. Im Studium geht es darum, wie Freizeit sinnvoll gestaltet und weitergedacht werden kann.
Freizeit studieren, das hört sich ja toll an! Was kann man sich denn eigentlich unter Angewandte Freizeitwissenschaft vorstellen? Und wie bist du auf diesen doch eher ungewöhnlichen Studiengang gestoßen?
Emily: Ja, es ist gar nicht so einfach, aber grob gesagt geht es in der Freizeitwissenschaft darum, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Also mit Lebensqualität ist ja einfach die Zufriedenheit und das Wohlbefinden gemeint. Und dabei geht es eben nicht nur um Tourist/innen in einer bestimmten Destination, wie es zum Beispiel in einem Studiengang wäre, wo Tourismus der Schwerpunkt ist, sondern es geht auch einfach um die Einheimischen. Also alle Menschen sind bei uns irgendwie gemeint, die einfach Freizeit haben. Und es ist einfach so, dass wir heutzutage einen sehr, sehr hohen Teil an Zeitautonomie haben in unserem Leben und einfach über sehr, sehr, sehr viel Zeit in unserem Leben frei verfügen und die auch frei gestalten können. Und ja, wir wollen den Menschen einfach dabei helfen. Wir haben Module in den Bereichen Pädagogik, wir haben soziokulturelle Module, Ökonomie, Ökologie. Also wir haben super viel Wissen darüber, was Freizeit ist und welchen Stellenwert Freizeit in der Gesellschaft hat und können das dann gleichzeitig auch praktisch umsetzen.
abi»: Jetzt hast du das schon gut zusammengefasst. Ihr schaut also im Studium nicht nur auf Events oder Urlaubsplanung, sondern eben auch auf ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte von Freizeit. Du hast auch schon ein paar Fächer erwähnt. Hast du noch ein Beispiel, wie das konkret im Studienalltag aussieht?
Emily: In unserem Studienalltag ist es so, dass wir eigentlich jedes Semester sehr, sehr unterschiedliche Module haben. Also grundsätzlich ist Freizeitwissenschaft eine Gesellschaftswissenschaft. Deswegen haben wir da sehr, sehr viele Module wie zum Beispiel Psychologie, Soziologie, sehr breit gefächert. Aber gleichzeitig haben wir dann auch Module wie Marketing und Management. Also es ist eine gute Abwechslung, so dass wir eben auch diesen wirtschaftlichen Aspekt mit drin haben. Und was ich eben auch meinte mit der Ökologie und Nachhaltigkeit, da haben wir auch einiges, was wir dazu lernen, weil es natürlich auch super wichtig ist, dass wir den Planeten nicht noch mehr belasten und sowieso schon begrenzte Ressourcen noch mehr übernutzen.
abi»: Ja, ein sehr wichtiges Thema. Ihr arbeitet ja auch viel projektorientiert, oder? Also sehr viel praxisorientiert.
Emily: Ja, wir haben jetzt im vierten Semester, wo ich gerade bin, ein Modul, das heißt Learners' Company. Da arbeiten wir mit Unternehmen aus der Freizeit- und Tourismusbranche zusammen. Das heißt, die sind auf unsere Studiengänge zugekommen, also auf den Studiengang Freizeitwissenschaft und Tourismusmanagement. Also das ist ein Modul von uns beiden zusammen. Und da einfach wirklich schon mit echten Unternehmen zusammenarbeiten zu dürfen, ist total cool, wenn man da noch mal so einen ganz besonderen Einblick in die Praxis bekommt.
abi»: Kannst du uns vielleicht ein Praxisprojekt vorstellen, an dem du mitgewirkt hast?
Emily: Ein Modul im dritten Semester ist mir sehr in Erinnerung geblieben. Und zwar ging es da um Gästeführung und ich habe mit meiner Gruppe eine Gästeführung organisiert, in der es darum ging, dass wir Bremer/innen mit verbundenen Augen durch die Bremer Innenstadt geführt haben, einfach, um den Fokus auf andere Sinneseindrücke zu lenken, wie zum Beispiel Schmecken, Riechen, Tasten, Hören. Am Anfang fühlt sich das an wie so eine riesengroße Herausforderung und man ist einfach total stolz, wenn es am Ende klappt und man wirklich einfach Menschen durch die Stadt führt und das alles aufgeht. Und das war eine sehr, sehr coole Erfahrung.
abi»: Ja, das hört sich nach einer wirklich ganz besonderen Stadtführung an. Der Studiengang hat ja auch eine internationale Ausrichtung. Welche Rolle spielen denn dann Auslandserfahrungen, Sprachen, globale Perspektiven?
Emily: Also wir sind ein internationaler Studiengang, Das heißt, dass wir auch ein verpflichtendes Auslandssemester haben. Das kommt dann im fünften oder sechsten Semester. Dadurch werden wir einfach total gut darauf vorbereitet, später auch im Ausland arbeiten zu können. Also Freizeit ist ja etwas, was weltweit wichtig ist. Menschen von der ganzen Welt haben Freizeit, wollen erfüllte Freizeit haben. Und wir werden da eben perfekt darauf vorbereitet, auch zum Beispiel durch Englischmodule, sodass wir auch ein gutes Sprachniveau haben. Wir haben auch einige Module, die eben auf Englisch sind, sodass wir auch in unserem Studium schon ein gutes Vokabular haben, sodass wir später dann auch Freizeitangebote oder touristische Dienstleistungen mitentwickeln können.
abi»: Wie bist du auf das Studium überhaupt gekommen und was hat dich dann letztendlich, als du gestartet bist, vielleicht auch überrascht?
Emily: Also ich bin selber Poetry Slammerin und habe dadurch an sehr vielen Slamveranstaltungen teilgenommen und fand das total spannend, wie so Veranstaltungen organisiert und durchgeführt werden. Und ich bin auch ein sehr großer Fan von Freizeitparks. Und dann habe ich einfach gegoogelt, was man studieren muss, um später beispielsweise in Freizeitparks arbeiten zu können. Ja, ich fand Freizeitwissenschaft einfach so toll und so umfassend, dass ich mich direkt dafür entschieden habe. Ich habe einfach gehofft, dass ich da viel über Freizeitangebote lerne, also auch verschiedene Richtungen und es eben nicht nur um Tourismus geht, wie es in manchen Studiengängen vielleicht eher der Fall ist, und ich auch nicht nur dieses Destinationsmanagement habe, sondern auch weiterhin den Kulturbereich, der mich interessiert. Und das trifft auf jeden Fall auf den Studiengang zu.
abi»: Und hat sich jetzt den Blick durch das Studium auf die Freizeit im Alltag verändert?
Emily: Also wenn ich irgendwie in einem Museum bin oder bei einer Veranstaltung, dann schaue ich eigentlich automatisch immer mit Brille eines Freizeitwissenschaftlers oder einer Freizeitwissenschaftlerin. Wie ist das organisiert und wie ist das gestaltet und wie werden die Menschen hier angesprochen?
abi»: Warum ist es denn deiner Meinung nach so wichtig, Freizeit eben auch wissenschaftlich zu betrachten?
Das ist eine gute Frage. Ja, ich finde es total wichtig, dass man Freizeit eben auf dieser Wissenschaftsebene betrachtet, weil Freizeit einfach einen riesengroßen Teil in unserem Leben einnimmt und einen riesengroßen Platz. Wir leben mittlerweile einfach nicht mehr, um zu arbeiten, sondern wir haben einfach total viel Freizeit. Wir haben mehr Stress in unserer Gesellschaft. Wir haben immer mehr das Gefühl, irgendwie was leisten zu müssen, produktiv zu sein. Und es ist einfach total wichtig, dass man eben weiß, wie man da auch einen guten Ausgleich findet.
abi»: Du hast es schon angedeutet: Du bist über die Idee, mal in einem Freizeitpark zu arbeiten, auf das Studium gekommen. Was sind denn typische Berufsfelder für Freizeitwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen und wo siehst du dich später, also tatsächlich noch im Freizeitpark oder eher im Eventbereich, im nachhaltigen Tourismus, in der Stadtentwicklung?
Emily: Ja, da hast du jetzt schon einige Felder genannt. Die Arbeitsfelder, wo wir später tätig werden können, sind weit gefasst. Wir können in den Tourismus gehen, zum Beispiel bei Reiseveranstaltern arbeiten, Fremdenverkehrsämtern. Wir können ins Destinationsmanagement gehen, zum Beispiel in Resorts arbeiten, wie jetzt zum Beispiel auch einen Freizeitpark. Wir können für Städte arbeiten, also Stadtmarketing. Wir können ins Eventmanagement gehen. Das geht natürlich auch. Wir können in Kultureinrichtungen arbeiten wie Theater oder Museen, in Sporteinrichtungen oder auch in Erholungszentren. Dann gibt es auch noch Freizeit- und Kulturzentren wie zum Beispiel Bürgerhäuser. Das ist dann eher in diesem sozialen Bereich. Natur – Nationalparks wie zum Beispiel das Wattenmeer, das ist ja von Bremen aus auch gar nicht so weit. Im Disneyland zu arbeiten, das ist so mein größtes Ziel. Also das ist so mein Lieblingsfreizeitpark, und da arbeite ich auch immer noch darauf hin.
abi»: Toll, das hört sich ja gut an, also man kann ja dann fast überall arbeiten. Und Disneyland – das ist bestimmt ein bunter Arbeitsalltag. Was sollten denn zukünftige Studierende mitbringen, die sich dafür interessieren? Und wie kommen die in dem Studiengang zurecht? Also hast du einen Tipp für alle, die überlegen, Freizeitwissenschaft zu studieren?
Emily: Es ist wichtig, dass man teamfähig ist. Also das merke ich auf jeden Fall in meinem Studiengang. Wir haben sehr, sehr viele Gruppenarbeiten und generell ist es im Tourismus auch so, dass man eigentlich nie alleine arbeitet. Man arbeitet immer in Gruppen und mit anderen Menschen zusammen. Man ist immer mit anderen im Austausch. Das ist auf jeden Fall wichtig. Man sollte einfach ein Interesse an Freizeit und diversen Angeboten haben, egal in welchem Bereich, also am Ende. Viele kommen irgendwie mit diesem Gedanken in den Studiengang, dass sie später mal was mit Eventmanagement machen wollen. Das ist so der Traum von den meisten, aber das geht dann meistens auch irgendwie wieder auseinander. Weil viele einfach merken, dass man auch total viel anderes damit machen kann.
abi»: Ja, super, Emily. Ich danke dir sehr für die interessanten Einblicke und für deine Zeit. Und ich freue mich, dass du heute da warst.
Emily: Ja, vielen Dank.
abi»: Das war's für heute mit unserem Blick hinter die Kulissen des Studiengangs Angewandte Freizeitwissenschaft. Wenn du jetzt Lust bekommen hast, mehr über Studiengänge rund um Freizeit, Reisen oder Tourismus zu erfahren, dann schau doch mal auf abi.de vorbei. Dort findest du Infos zu Themen wie Tourismusmanagement, Eventmanagement, Sportwissenschaften oder den Beruf Tourismuskaufmann beziehungsweise -kauffrau. Unter Orientieren > Was will ich? Was kann ich? geht es zum Beispiel um Berufe mit Events. Und wenn du noch unsicher bist, was zu dir passt, auch kein Problem. Auf abi.de gibt's jede Menge Orientierungshilfen und Erfahrungsberichte. Einfach mal reinklicken! Bis zur nächsten Folge und bis dahin viel Erfolg auf deinem Weg. Das war dein abi» Podcast. Redaktion und Produktion: Dr. Nina Röder für den Meramo Verlag im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit
Stand: 05.06.2025
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