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Neben Theatertheorie und Gestaltung, arbeiten die Studierenden im Bühnenbild Studium auch oft praktisch. Wie das Studium abläuft, erzählt Lara Scheuermann (32) im abi» Interview.
Ich fand super spannend, dass wir viele Realisierungsprojekte hatten mit anderen Studentinnen und Studenten aus dem Semester, aber auch eigene Realisierungen, und uns da ausprobieren konnten.
Lara Scheuermann hat Bühnenbild und Szenischer Raum an der Technischen Universität Berlin studiert.
Jingle: abi» - dein Podcast für die Berufsorientierung.
abi»: Herzlich willkommen zum abi» Podcast. Mein Name ist Klaus und ich habe mich heute mit Lara Scheuermann unterhalten, die vor kurzem ihr Studium in Bühnenbild und Szenischer Raum an der Technischen Universität Berlin abgeschlossen hat. Denkt man daran, wer bei Theaterstücken, Filmen oder Serien beteiligt ist, um das Projekt zu einem Erfolg zu machen, fallen einem meistens zuerst Schauspielerinnen und Schauspieler ein, vielleicht auch die Regie. Aber auch hinter den Kulissen wird viel gearbeitet, um ein solches Projekt auf die Beine zu stellen. Zum Beispiel Bühnenbildnerinnen und Bühnenbildnern, die genau diese Kulissen entwerfen, planen und bauen. Ergreifen kann man diesen Beruf zum Beispiel mit einem Studium im Bereich Bühnenbild oder Szenografie. Aber was lernen die Studierenden eigentlich für Bühnenbild und Theater? Und welche Voraussetzungen sollte man mitbringen, um ein solches Studium zu absolvieren? Diese Fragen beantwortet mir heute Lara Scheuermann. Hallo Lara.
Lara Scheuermann: Hallo Klaus.
abi»: Ich fange gleich mal mit meiner ersten Frage an: Warum hast du dich denn für das Bühnenbild-Studium entschieden?
Lara Scheuermann: Also ich hatte immer Interesse daran, Räume zu entwickeln und habe mich deswegen damals entschieden, Architektur zu studieren, habe aber eigentlich relativ schnell nach dem Architekturstudium festgestellt, dass mir das noch ein bisschen zu wenig kreativ ist. Und es gibt zu viele Vorgaben und deswegen fand ich Bühnenbild spannender, weil man da einfach ein bisschen freier im Prozess ist und auch im ständigen Austausch mit den Regisseuren und den Schauspielern. Das hat mir gefallen, der Gedanke.
abi»: Wie lief dann das Auswahlverfahren für das Studium ab?
Lara Scheuermann: Wir mussten eine Mappe einreichen, die verschiedene Arbeiten von uns gezeigt hat. Das konnte sowohl was aus dem Studium davor sein oder vielleicht auch freie Projekte, Zeichnungen oder generell einfach Arbeitsproben von Erfahrungen, die man vorher gesammelt hatte. Und dann wurde man zum persönlichen Gespräch eingeladen, wenn die Mappe überzeugt hat beziehungsweise das Portfolio. Es war relativ locker. Also eigentlich hat man sich unterhalten darüber, was einen am Theater interessiert und weswegen man sich fürs Studium bewirbt, was man zuletzt gesehen hatte für Stücke, was einem da aufgefallen ist, was man vielleicht lernen möchte.
abi»: Welche Fächer gehörten oder gehören denn zu dem Studium?
Lara Scheuermann: Ich studiere ja Bühnenbild und Szenischer Raum an der TU und das ist nicht rein Bühnenbild, sondern man beschäftigt sich eben auch mit szenischem Raum, also Ausstellungsplanung. Und deswegen hatten wir sowohl Ausstellungen geplant als auch Bühnenbilder entworfen und auch ein bisschen Kostümbild. Das war eigentlich ein großer Bestandteil. Und dann hatten wir zusätzlich noch Aktzeichnen, Kostümgeschichte, einen Lichtkurs oder mediale Inszenierungen. Natürlich noch viele andere Fächer.
abi»: Was fandest du am Studium am spannendsten?
Lara Scheuermann: Am spannendsten fand ich eigentlich, dass man, anders wie zum Beispiel im Berufsleben, konnte man sich ausprobieren. Man hat rausgefunden, wie man selber vielleicht am besten arbeitet, wie man sich am besten auf ein Projekt vorbereitet. Es gibt eben Leute, die zum Beispiel supergut einfach darin sind, Tage davor Nachtschichten einzulegen und dann ihren kreativsten Output haben. Bei mir ist es so, ich mag es eigentlich am liebsten, wenn ich kontinuierlich dranbleibe und nicht in Stress gerate. Ja, das sind einfach so Erfahrungen, die man im Studium macht, die ich ganz toll fand. Ich fand auch super spannend, dass wir viele Realisierungsprojekte hatten mit anderen Studentinnen und Studenten aus dem Semester, aber auch eigene Realisierungen, und uns da auch ausprobieren konnten. Wir haben viele spannende Leute kennengelernt und hatten auch, finde ich, eine ganz tolle Zusammensetzung von den Kommilitoninnen und Kommilitonen.
abi»: Du hast es gerade schon angesprochen. Wie hoch ist denn der Anteil an praktischen Arbeiten in deinem Studium?
Lara Scheuermann: Also bei uns wurde schon versucht, dass wirklich, wenn es ging, pro Semester eine praktische Arbeit organisiert wurde, und meistens oder immer gab es dann ein Auswahlverfahren. Das heißt, alle mussten einen Entwurf machen und danach wurde der passendste Entwurf ausgewählt. Ich hatte mit zwei anderen Kommilitoninnen das Interimsprogramm im Theater Karlshorst mitgestaltet. Da hat Kashmir Radio einen Abend gehabt und wir haben dazu das Bühnenbild gemacht.
abi»: Fallen dir auch so praktische Beispiele ein von Bühnenbildern, die du gestaltet hast?
Lara Scheuermann: Also momentan, zusätzlich zu dem in Karlshorst, was ja auch praktisch war, bin ich momentan dabei, dass der Film Bettwurst als Musical inszeniert wird, in der “Bar jeder Vernunft”. Da helfe ich mit, Bühne und Kostüm zu entwickeln, und da ist momentan der Probenprozess am Laufen. Ansonsten habe ich natürlich meine Masterarbeit. Also ich bin vor einem Monat fertig geworden mit dem Studium und meine Masterarbeit ist eine Installation. Also jetzt kein klassisches Bühnenbild, aber die habe ich natürlich auch praktisch realisiert und die wird jetzt auch noch mal gezeigt demnächst.
abi»: Wenn du jetzt mal zurückblickst auf dein erstes Semester, was hättest du denn gerne vorher über das Studium gewusst? Was würdest du jemandem raten, der gerade damit anfängt?
Lara Scheuermann: Ja, es ist schon ein sehr intensives Studium, aber das ist es natürlich auch immer, je nachdem, wie man sich das selber auslegt. Also ich hatte schon das Gefühl, dass man nicht, wie das vielleicht bei anderen Studiengängen ist, so ein bisschen nebenher studieren kann. Man sollte sich schon wirklich die Zeit nehmen und man sollte sich bewusst darüber sein, dass gerade wenn man an praktischen Projekten arbeitet, da schon viel auch dran hängt, viele Beteiligte mitwirken und dann muss man das auch ernst nehmen. Das finde ich aber auch gut. Man wird ja auch selber dann ernst genommen. Und ja, man muss schon auch ein Teamplayer sein. Und womit ich zum Beispiel Schwierigkeiten habe, ist, man muss natürlich seine Idee auch immer gut verkaufen können, aber das lernt man dann, denke ich, auch mit der Zeit und auch während des Studiums.
abi»: Ja, das wäre es auch schon mit unserem Podcast gewesen. Vielen Dank.
Lara Scheuermann: Gerne.
abi»: Wenn du dich für das Thema “Bühnenbild studieren” interessierst, findest du dazu mehr Infos auf abi.de in der Rubrik Studium bei “Was kann ich studieren? > Kunst und Musik > Bühnenbilder, Szenografie”. Das war dein abi» Podcast. Redaktion und Produktion Klaus Harfmann für den Meramo Verlag im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit.
Für die Bewerbung zu den meisten künstlerischen Studiengängen ist eine künstlerische Mappe erforderlich, mehr Infos dazu findest du hier.
Die Webseite der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Bühnenbild).
In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
Mit dem Erkundungstool Check-U findest du heraus, welche Ausbildungsberufe und Studienfelder besonders gut zu deinen Stärken und Interessen passen.
Die Technische Universität Berlin ist eine der 20 größten Hochschulen in Deutschland.
Stand: 05.09.2022
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