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Welche Vorstellung hat die Generation Z von Ausbildung und Beruf im digitalen Zeitalter? Was erwartet sie von ihren Jobs? Die Antworten weiß Max Hergt. Als Futurist und Experte für die Lebens- und Arbeitswelten der Zukunft verfügt er über ein tiefes Verständnis dafür, wie globale Trends und Innovationen unsere Lebens- und Arbeitsweise in den kommenden Jahren beeinflussen und prägen werden.
Max Hergt: Grundsätzlich spielen bei der Berufswahl immer individuelle Präferenzen eine Rolle. Geprägt durch die eigene Sozialisierung und Interessen, den familiären Hintergrund, Bildungswege. Heute kommen die eigenen Werte und die Themen Sinnhaftigkeit und Selbsterfüllung sowie Selbstverwirklichung hinzu und werden immer bedeutender. Vielen jungen Menschen ist es enorm wichtig, dass der Job zu ihren Werten passt, Flexibilität für eine erfüllende „Work-Life-Harmony“ bietet und sie als Individuum gesehen werden. Die Prioritäten der Gen Z haben sich geändert, sie wollen nicht mehr arbeiten bis zum Umfallen oder um jeden Preis die Karriereleiter erklimmen.
"Work-Life-Harmony" oder auch "Work-Life-Integration" steht für einen Ausgleich zwischen Privatleben und Arbeit, bei dem beide Aspekte nicht komplett getrennt werden, sondern je nach Bedarf flexibel ineinander übergehen können.
Max Hergt: Unsere Arbeitswelt steckt in einem tiefgreifenden Wandel. Sie ist längst zu einem Arbeitnehmermarkt geworden und Firmen suchen teilweise händeringend nach jungen Talenten. Entsprechend haben Bewerbende derzeit eine gute Verhandlungsposition. Das Schöne: Immer mehr Arbeitgeber erkennen diese veränderten Werte der nachrückenden Generation an. Aber: In etlichen Firmen ist auch noch viel Umdenken erforderlich. Die jungen Menschen spüren ein veraltetes „Organisations-Mindset“ und gehen schlichtweg woanders hin oder Bewerbungsprozesse scheitern. Schnell heißt es dann, dass sie nichts mehr leisten wollen. Doch das sehe ich anders. Ich bin überzeugt, dass junge Menschen arbeiten möchten – nur eben anders.
Max Hergt: Der Grundgedanke von New Work ist für mich eine selbstbestimmte, erfüllende und menschliche Art zu arbeiten. Und dies nicht nur als oberflächliche Hülle mit Homeoffice, Obstkorb und Kickertisch im Büro, sondern als gelebtes Credo über alle Ebenen hinweg. Im Unternehmenskontext umfasst New Work vielfältige Ansätze zur Gestaltung zeitgemäßer Arbeitswelten: beispielsweise Remote-Arbeit, flexible Arbeitszeiten, Selbstorganisation, flache Hierarchien, kompetenzgeführte (Projekt-)Teams, Coworking Spaces, Job-Sharing und projektbezogene Zusammenarbeit. Auch agile Arbeitsmethoden, das heißt eine flexible Arbeitsweise sowie individuelle Förderung und Weiterentwicklung sind zentrale Elemente von New Work.
Max Hergt: Die Bandbreite ist groß. Allerdings verharren zu viele Betriebe in ihren gewohnten Strukturen, sind nicht mutig genug oder setzen die neuen Arbeits- und Führungskonzepte nicht konsequent genug um. Genauso gibt es aber auch immer mehr Unternehmen, die bereits die gesamte Klaviatur des neuen Arbeitens gut bespielen und sich dem Wandel öffnen. Hier gehen Innovation, Mitarbeiterzufriedenheit und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand.
Max Hergt: Indem Unternehmen es heute schon schaffen, eine Kultur der Offenheit zu kreieren, in der echtes Miteinander und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe gelebt wird, sodass die Mitarbeitenden sich gesehen und wertgeschätzt fühlen.
Max Hergt: Ich persönlich finde den Schritt davor viel entscheidender: Jeder muss für sich herausfinden, worauf er wirklich Lust hat, wo er seine Stärken und sein Potenzial entfalten kann. Bonustipp: dabei nicht so sehr auf das Außen hören als vielmehr auf sein Herz. Erst dann gezielt nach Unternehmen Ausschau halten, die die eigenen Werte und Vorstellungen von (neuer) Arbeit teilen. Karrierenetzwerke wie LinkedIn sind eine gute Möglichkeit „open-minded“ Organisationen zu folgen und sich sogar mit deren (HR-)Mitarbeitenden zu vernetzen. Zudem gibt es mittlerweile viele Bücher und Podcasts, die sich mit sämtlichen Facetten von New Work befassen.
Tipp: Schau auch in das Protokoll zum abi» Chat „Die Arbeitswelt der Zukunft“, an dem Herr Hergt als Experte teilgenommen hat.
Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild.
Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.
Dieses Angebot der Bundesagentur für Arbeit erlaubt die bundesweite Recherche nach schulischen Ausbildungen.
Im Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung findest du Informationen rund ums Studium.
Mithilfe der Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit lässt sich das Studienangebot an deutschen Hochschulen und Universitäten recherchieren.
Mithilfe dieses Onlinetests kannst du herausfinden, welches Studium oder welche Ausbildung zu dir passt.
www.arbeitsagentur.de/bildung/welche-ausbildung-welches-studium-passt
Stand: 15.01.2024
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