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Berufe mit MINT – Interview: „MINT ist die Basis für Innovation“

Fachkräfte aus dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sind gefragt. Doch was muss man dafür mitbringen und wie findet man heraus, ob ein solcher Beruf zu einem passt? Jörg Iske vom Technologieunternehmen PTC und dem Verein „MINT Zukunft schaffen!“ gibt Tipps.

Zwei Auszubildende arbeiten an einem Server.

abi» Herr Iske, wie wichtig schätzen Sie die MINT-Branche für die berufliche Zukunft in Deutschland ein?

Jörg Iske: MINT ist die Basis für die innovativen Produkte und Services, die die Zukunft des Standortes Deutschland bestimmen. Man kann die Bedeutung also gar nicht hoch genug einschätzen. Die Nachfrage nach Fachkräften wird weiter wachsen. Berufsanfängerinnen und -anfänger haben also beste Karrierechancen in einem extrem spannenden und vielseitigen Umfeld.

  • Portaitfoto von Jörg Iske

    Mit Blick auf unsere eigenen Auszubildenden sehe ich vor allem drei Voraussetzungen: Erstens Interesse und Spaß an Technik, zweitens die Bereitschaft zu Teamarbeit und Kommunikation. Drittens baucht es Offenheit für Neues und Lernbereitschaft.

    Jörg Iske

abi» Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen, um in dem Bereich erfolgreich zu sein?

Jörg Iske: Mit Blick auf unsere eigenen Auszubildenden sehe ich vor allem drei Voraussetzungen: Erstens Interesse und Spaß an Technik, zweitens die Bereitschaft zu Teamarbeit und Kommunikation. Den Nerd, der seinen PC oder Bastelkeller nicht verlässt, gibt es im realen Leben nicht. Drittens baucht es Offenheit für Neues und Lernbereitschaft. Denn es gibt wohl keinen anderen Bereich mit so vielen rasanten Entwicklungen wie den MINT-Bereich. Wer diese drei Dinge mitbringt, der oder dem ist der Erfolg praktisch schon sicher.

abi» Wie kann man schon in der Schule testen, ob ein MINT-Beruf passt?

Jörg Iske: Glücklicherweise gibt es dafür heute vielfältige Möglichkeiten. Besonders hilfreich finde ich solche mit praktischer Erfahrung und einem Ergebnis zum Anfassen, wie Praktika, MINT-Labore oder Wettbewerbe. Diese werden oft von engagierten Lehrerinnen und Lehrern auf die Beine gestellt; wir unterstützen einige solcher Initiativen mit der Produktentwicklungsplattform Onshape. Der Verein „MINT Zukunft Schaffen e.V.“ zeichnet die entsprechenden Schulen mit dem Zertifikat „MINT-freundliche Schule“ oder „digitale Schule“ aus.

abi» Noch immer entscheiden sich weniger Frauen als Männer für einen Beruf im MINT-Bereich. Wie kann man das ändern?

Jörg Iske: Wie gesagt, es geht in MINT-Berufen nicht nur um technische Kompetenzen – die man ja erlernen kann –, sondern auch um Teamfähigkeit, Kommunikation und Kreativität. Das sind Eigenschaften, in denen viele Frauen besonders stark sind. Deshalb ist meine Empfehlung für Schülerinnen: Nutzt die Möglichkeiten für einen Einblick, auch wenn MINT nicht in eurer engeren Berufswahl ist. So könnt ihr alle Optionen in eure Entscheidung einbeziehen. Damit mehr Frauen diese Informationsangebote nutzen, sollten sie in der Berufsorientierungsphase noch expliziter angesprochen werden.

abi» Was hat Sie persönlich zu einer Karriere in diesem Bereich motiviert?

Jörg Iske: Die Vielfalt der Aufgabenstellungen, dass ich mich ständig weiterentwickeln kann sowie das Gefühl, in sinnvollen Projekten mitzuarbeiten. Dass ich als Ausbilder mithelfen kann, jungen Menschen einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen und ihre Entwicklung mitverfolgen kann, macht mich auch stolz.