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Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik: Der MINT-Bereich ist ein vielseitiges, zukunftsweisendes Berufs- und Studienfeld. Zugangsmöglichkeiten gibt es viele – und die Chance, die Zukunft aktiv mitzugestalten.
Schon in der Schule gefiel Clemens Hoff das Fach Chemie. Ihn interessierte, wie verschiedene Stoffe aufgebaut sind und chemische Reaktionen ablaufen. Bei einem Informationstag an einer Hochschule stieß er dann auf das Studium der Lebensmittelchemie – und mochte, dass es nicht um reine Forschung geht, sondern Bezug zum alltäglichen Leben hat.
Daher entschied er sich für den Bachelor Lebensmittelchemie an der Uni Würzburg. Das Studium konzentrierte sich unter anderem auf die Bestandteile verschiedener Lebensmittel und darauf, wie der Körper aus diesen Energie gewinnen kann. Außerdem lernte Clemens Hoff, wie man unterschiedliche Lebensmittel, etwa Wurst oder Wein, im Labor untersucht und analysiert. Derzeit hängt der 23-Jährige noch ein Masterstudium an und hofft, schon bald ins Berufsleben starten zu können.
Der MINT-Bereich ist ein extrem breites Feld. Neben den Klassikern wie Mathe, Biologie, Chemie, Physik, Pharmazie und Informatik gibt es viele Kombinationen wie Biophysik und Geoinformatik.
Iris Zappel, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster
Genau wie Clemens Hoff haben viele Schülerinnen und Schüler Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, kurz MINT, wissen häufig jedoch nicht, welche Richtung, welcher Ausbildungsberuf beziehungsweise welches Studienfach am besten zu ihren Interessen und Fähigkeiten passt. Das herauszufinden, dabei kann die Berufsberatung helfen. „Der MINT-Bereich ist ein extrem breites Feld. Ein Studium oder eine Ausbildung hat mitunter nur wenig mit dem zu tun, was man in der Schule kennengelernt hat“, berichtet Iris Zappel, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. In Ausbildung oder Studium lernt man, Problemstellungen zu lösen und dabei analytisch vorzugehen. Nach einem Abschluss rund um MINT bieten sich viele Berufsmöglichkeiten: So sind Absolventinnen und Absolventen in Laboren und Pharmaunternehmen ebenso gefragt wie im öffentlichen Dienst, der Flugzeugbranche, auf Baustellen oder im Medizinsektor.
Für eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich sollte man laut Iris Zappel Spaß am Analysieren haben. Interessierte sollten sich außerdem Herausforderungen stellen wollen und nicht locker lassen. Ebenso sind Kommunikations- und Teamfähigkeit gefragt. Und man sollte keine Scheu vor Englisch haben, da das gerade in der Wissenschaft wichtig ist.
Die Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten mit MINT sind zahlreich. Ausbildungen gibt es vor allem für technische Assistentinnen und Assistenten, wie im physikalisch-technischen oder elektrotechnischen Bereich. Hinzu kommen Labortätigkeiten wie sie Chemielaborantinnen oder -laboranten ausüben sowie unterschiedliche Facetten der Informatik. Mathematisch-technische Softwareentwicklerinnen und Softwareentwickler gehören genauso dazu wie Elektronikerinnen und Elektroniker für Informations- und Systemtechnik.
Noch größer ist die Vielfalt an MINT-Studiengängen, wie Iris Zappel sagt. „Neben den Klassikern wie Mathe, Biologie, Chemie, Physik, Pharmazie und Informatik gibt es viele Kombinationen wie Biophysik und Geoinformatik.“ Auch der technische Bereich bietet unterschiedliche Angebote in Elektrotechnik, Maschinenbau und Bauingenieurwesen. Im Studium „Data Science“ wiederum beschäftigt man sich mit der Verarbeitung großer Datenmengen.
„Ich empfehle zu recherchieren und sich auszutesten“, sagt Iris Zappel. „Das BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit ist ein riesiges Onlinelexikon zu allen Berufen und Studienfächern. Da kann man sich einfach mal durchklicken und schauen, was es alles gibt, wenn man zum Beispiel ‚Naturwissenschaften‘ oder ‚Technik‘ eintippt.“ Man kann die Suche nicht nur nach bestimmten Kriterien verfeinern, sondern auch über den Button „Alternativen“ jeweils zu ähnlichen Berufen gelangen.
Hilfreich sind außerdem Online-Self-Assessments wie sie das OSA-Portal listet. Mit deren Hilfe können Studieninteressierte abgleichen, ob sie für den favorisierten Studiengang an der jeweiligen Hochschule geeignet sind.
„Nicht zu unterschätzen sind Praxiserfahrungen“, betont die Berufsberaterin. Informationstage an Hochschulen sind eine gute Möglichkeit, mehr über konkrete Studiengänge herauszufinden und zu merken, ob man sich wohlfühlt. Darüber hinaus kann man Vorlesungen besuchen sowie Studierende oder Fachschaften ansprechen. Orientierungssemester – egal, ob allgemein oder mit MINT-Bezug – schaffen ebenfalls Klarheit genauso wie ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist derzeit gut, wie aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht. „2023 waren 7,9 Millionen Personen in MINT-Berufen beschäftigt“, berichtet das Team Arbeitsmarktberichterstattung. Das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Knapp 80 Prozent davon arbeiten demnach in technischen Berufen, knapp 14 Prozent in Informatik-Berufen.
„Der Anteil von Hochqualifizierten mit einem mindestens vierjährigen Studium ist über die Jahre auf inzwischen 21 Prozent gestiegen.“ Von den gut 200.000 Stellen, die von den Betrieben für MINT-Berufe gemeldet wurden, kam der Großteil aus der Technik (86 Prozent). „Insgesamt gestalten sich die Chancen in MINT-Berufen sehr unterschiedlich“, heißt es. „In vielen technischen und IT-Berufen zeigen sich Fachkräfteengpässe, in anderen Berufen übersteigt das Fachkräfteangebot deutlich die Nachfrage.“
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Weitere Filme findest du auf der abi» Videoübersicht.
Mädchen-Zukunftstag: Bundesweiter Berufsorientierungstag für Mädchen ab der 5. Klasse
www.girls-day.de
Jungen-Zukunftstag: Bundesweiter Aktionstag zur Berufsorientierung für Jungen ab der 5. Klasse
www.boys-day.de
„MINT Zukunft schaffen!“ ist eine Community von Unternehmen, Verbänden, Stiftungen und Initiativen und setzt sich für die Stärkung der MINT-Bildung ein.
mintzukunftschaffen.de
Netzwerk zu den Themen Technik, Diversity und Chancengleichheit
www.kompetenzz.de
Verschiedene Hochschulen und andere Einrichtungen bieten ein FWJ an, zum Beispiel diese:
https://uol.de/fwj
https://studium.ruhr-uni-bochum.de/de/freiwilliges-wissenschaftliches-jahr-der-rub
www.uke.de/forschung/aktuelles/freiwilliges-soziales-jahr-in-der-wissenschaft/index.html
Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild.
www.arbeitsagentur.de/berufenet
Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.
www.berufe.tv
Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier findest du Informationen rund ums Studium.
www.studienwahl.de
In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
www.arbeitsagentur.de/studiensuche
Mit dem Erkundungstool Check-U findest du heraus, welche Ausbildungsberufe und Studienfelder/Studienfächer besonders gut zu deinen Stärken und Interessen passen.
www.check-u.de
Stand: 06.05.2024
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