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Was genau ist in Lebensmitteln enthalten? Und was passiert damit, wenn sie beispielweise gekocht werden? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich Clemens Hoff (23) in seinem Studium: Er studiert Lebensmittelchemie an der Universität Würzburg und ist mittlerweile im zweiten Mastersemester.
„Schon in der Schule hat mir Chemie Spaß gemacht“, erinnert sich der 23-Jährige. Deswegen ging er zu einem Studieninformationstag an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo alle naturwissenschaftlichen Fächer vorgestellt wurden. Dabei erfuhr er, dass im Fachbereich Chemie ein Doktortitel relativ wichtig für den beruflichen Werdegang ist. „Das hat mich abgeschreckt.“
Zufällig stieß er an dem Tag auf die Lebensmittelchemie, wo das nicht der Fall ist. „Die hat mich sofort interessiert, auch weil man damit so viele Berufsmöglichkeiten hat.“ Außerdem fand Clemens Hoff den Ernährungsaspekt spannend. „Ich möchte wissen, was ich esse.“ Das war auch der Grund dafür, dass er sich entschied, vor Studienbeginn ein Freiwilliges Ökologisches Jahr auf einem Schulbauernhof in Ostfriesland zu absolvieren.
Vom ersten Semester an lernten wir unterschiedliche Untersuchungs- und Analyseverfahren kennen und konnten sie in der Praxis üben.
Clemens Hoff studiert Lebensmittelchemie.
In den ersten drei Semestern standen die Grundlagenfächer Physik, Mathe, Biologie, anorganische und organische Chemie auf dem Programm. Ab dem vierten Semester rückte die Lebensmittelchemie in den Mittelpunkt. So gab es eine Einführungsvorlesung, in der die Studierenden viel über den Aufbau von Fetten, Proteinen und Kohlenhydraten erfuhren sowie deren Bedeutung in Lebensmitteln und für den Menschen. Im Fach „Instrumentelle Analytik“ wiederum lernte Clemens Hoff Geräte kennen, mit denen er im Labor arbeiten kann, während in „Mikrobiologie“ Gefahren von Keimen und Parasiten besprochen wurden.
Wichtiger Bestandteil war die Arbeit im Labor. „Vom ersten Semester an lernten wir unterschiedliche Untersuchungs- und Analyseverfahren kennen und konnten sie in der Praxis üben“, erzählt er. Mal schaute er sich die Zellen von Zwiebeln und Obst unter dem Mikroskop an, mal untersuchte er den Fett- und Proteingehalt in Wurst und Wurstersatzstoffen oder analysierte den Alkohol-, Zucker- und Säuregehalt von Wein.
All das gefiel Clemens Hoff so gut, dass er nach seinem Bachelorabschluss gleich den Master an der Uni Würzburg anschloss. Vier Fachsemester sind dafür vorgesehen. Die Vorlesungen gehen dabei mehr in die Tiefe und beschäftigen sich mit spezifischeren Themen wie Verpackungsmaterialien oder Umweltanalytik. Zum dritten Semester gehört außerdem ein Pflichtpraktikum von mindestens zwei Monaten, das in der Lebensmittelchemie absolviert werden muss. Semester vier ist dann zum Schreiben der Abschlussarbeit gedacht.
Konkrete Berufspläne nach dem Master hat er noch nicht. „Ich hoffe aber, dass mir das Praktikum helfen wird, eine Richtung zu finden.“ Möglichkeiten hätten er jedenfalls einige: Lebensmittelchemikerinnen und -chemiker sind in der Pharmaindustrie gefragt und können an Universitäten forschen. Darüber hinaus können sie in Laboren Lebensmittel oder fertige Produkte untersuchen – und arbeiten dafür in Unternehmen oder in sogenannten Handelslaboren, die von Unternehmen mit der Analyse einzelner Produkte beauftragt werden.
Lebensmittelchemie kann man bundesweit an etwa 15 Universitäten studieren. Häufig werden ein Bachelor of Science und Master of Science angeboten. An manchen Hochschulen gibt es die Möglichkeit, auf Staatsexamen zu studieren. Nach dem abgeschlossenen Hochschulstudium (Master beziehungsweise erstes Staatsexamen) kann man für das zweite Staatsexamen ein praktisches Jahr absolvieren und darf sich nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung „Staatlich geprüfte/r Lebensmittelchemiker/in“ nennen. Wichtig: Ins Berufsleben führt auch der Bachelor- oder Masterabschluss beziehungsweise das erste Staatsexamen.
Stand: 06.05.2024
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