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Mit dem Bordcomputer im Auto zum nächsten Supermarkt navigieren, dort per Near Field Communication (NFC) bezahlen und auf der Heimfahrt dank Algorithmus die Lieblingsmusik streamen – all das wird durch IT-Technologien möglich. Wenn du Informatik nicht nur nutzen, sondern auch in diesem Bereich arbeiten willst, hast du eine große Auswahl an Studiengängen und Ausbildungen.
Wir hinterlassen unzählige Spuren im Netz – sei es beim Navigieren, in sozialen Medien oder beim Streamen. Doch was passiert eigentlich mit diesen Daten? Diese Frage beschäftigt Laura Widmann (28) schon lange. Ein persönliches Erlebnis brachte sie dazu, sich intensiver mit der Thematik auseinanderzusetzen: „Ich interessiere mich nicht besonders für Fußball. Aber nach einem gemütlichen Kaffee und Kuchen bei Verwandten, bei dem im Hintergrund ein Fußballspiel im Fernsehen lief, bekam ich auf meinem Smartphone ständig Werbung und News rund um Fußball angezeigt.“ Kommunizieren die Geräte ungefragt miteinander, oder führt das Mikrofon ein Eigenleben? „Ich wollte unbedingt wissen, was da passiert ist“, erzählt sie.
Antworten findet die 28-Jährige in ihrem Bachelorstudiengang „Datenschutz und IT-Sicherheit“ (DIS) an der Hochschule Ansbach. Nach ihrer Ausbildung zur Fachinformatikerin der Fachrichtung Systemintegration schrieb sie sich für diesen Studiengang ein. „Der Studiengang setzt aber keine Vorkenntnisse voraus“, betont sie. Zunächst werden Grundlagen vermittelt – etwa: „Wie geht Programmieren?“, „Wie funktionieren Algorithmen?“ und „Wie sind Webseiten aufgebaut?“. Dann geht es einmal quer durch die Datenschutzgrundverordnung und die Grundlagen der IT-Sicherheit.
Darauf aufbauend werden diese Themen vertieft und miteinander verzahnt. Außerdem wird vermittelt, was das für Unternehmen unter anderem in den Bereichen Datenschutzmanagement und IT-Sicherheitsmanagement sowie bei technisch-organisatorischen Maßnahmen bedeutet. Gerade diese Verbindung von Technik und Recht gefällt Laura Widmann, die mittlerweile im dritten Semester studiert.
Aktuell arbeitet sie auch als Werkstudentin beim Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht, das den Studiengang unterstützt. Mit Blick auf ihre berufliche Zukunft kann sie sich eine Tätigkeit in einer Behörde gut vorstellen. Der Abschluss eröffnet ihr aber vielseitige Möglichkeiten: Sie könnte auch in Unternehmen datenschutzkonforme und sichere IT-Lösungen konzipieren und umsetzen oder als freiberufliche Beraterin tätig werden. „Es gibt ein verpflichtendes Praktikum im sechsten Semester, aber viele Studierende arbeiten schon vorher“, berichtet Laura Widmann.
Wer tiefgründig in die Theorie einsteigen möchte, ist an einer Universität gut aufgehoben. Die Studiengänge an den Fachhochschulen sind praxisorientierter aufgebaut.
Sven Geserich, Studienberater bei der Agentur für Arbeit Potsdam
IT-Sicherheit ist nur ein Studienschwerpunkt von vielen möglichen. Zu den IT-bezogenen Studiengängen zählen auch Verwaltungsinformatik, Wirtschaftsinformatik, Computerlinguistik, Data Science, IT-Management, Bioinformatik, Robotik oder Umweltinformatik, wie der Berufs- und Studienberater Sven Geserich von der Agentur für Arbeit Potsdam aufzählt. Der Klassiker „Angewandte Informatik“ konzentriert sich beispielsweise auf theoretische, technische oder praktische Informatik sowie auf die Systemadministration oder die Projektbegleitung und -leitung. Andere Studiengänge kombinieren IT-Wissen mit einem Spezialgebiet. Bio-, Medizin- oder Geoinformatik etwa verbinden Informatik mit den Naturwissenschaften, Technische Informatik ist ein Schnittstellenstudiengang zwischen Informatik und Ingenieurwesen.
Welcher Studiengang zu einem passt, hängt natürlich von den eigenen Interessen ab. „Ein Blick in das Modulhandbuch hilft dabei, herauszufinden, welche Schwerpunkte ein Studiengang setzt“, rät der Berater. Mathematik ist überall dabei, „ist aber nicht mit der Schulmathematik identisch“, erklärt Sven Geserich. „Es geht mehr um logisches Denken und um das Erkennen komplexer Strukturen.“ Matheaufgaben, an deren Lösungen man oft stundenlang tüftelt, gehören zum Studienalltag. „Auch im Arbeitsleben braucht es später diese Fähigkeit, sich in Aufgaben reinknien zu können“, weiß der Berater.
Knapp 700 Bachelorstudiengänge liefert die Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit im Studienfeld „Informatik“. Die meisten davon werden von Hochschulen für angewandte Wissenschaften angeboten, viele aber auch von Universitäten. Wie findet man heraus, welche Hochschulart zu einem passt? „Wer tief in die Theorie einsteigen möchte, ist an einer Universität gut aufgehoben. Die Studiengänge an den Fachhochschulen sind praxisorientierter aufgebaut“, erklärt Sven Geserich. Neben dem klassischen Vollzeitstudium gibt es auch die Möglichkeit, dual zu studieren, etwa an einer dualen Hochschule.
Wer nicht studieren möchte, kann eine Ausbildung zum Fachinformatiker in den Fachrichtungen Anwendungsentwicklung, Systemintegration, digitale Vernetzung oder Daten- und Prozessanalyse absolvieren. Die Spezialisierung hängt von der Ausrichtung des Ausbildungsbetriebes ab, denn vermittelt werden die Inhalte, die der Ausbildungsbetrieb anbietet.
Neben der kaufmännischen Weiterbildung, etwa zum/zur IT-Fachwirt/in, gibt es für Informatikerinnen und Informatiker ein ganz eigenes Weiterbildungssystem, das auch ohne Studienabschluss gute Karrieremöglichkeiten eröffnet. „In der IT sind die Grenzen der Verdienstmöglichkeiten fließender als in anderen Branchen. In der freien Wirtschaft kommt es darauf an, was man kann. Der Abschluss allein ist weniger interessant. Im öffentlichen Dienst hingegen ist ein Studienabschluss erforderlich, um etwa in den gehobenen oder höheren Dienst einsteigen zu können“, erklärt Sven Geserich.
So vielfältig wie die Studiengänge sind die beruflichen Möglichkeiten: Informatikerinnen und Informatiker konzipieren die Unternehmens-IT, steuern IT-Projekte, testen als Hacker/innen Sicherheitsstrukturen oder werten Daten aus. Dabei arbeiten sie nicht im stillen Kämmerlein, sondern in Teams.
„Das Vordringen der Informatik in nahezu alle Arbeits- und Lebensbereiche ging in den vergangenen Jahren mit einem überdurchschnittlichen Zuwachs an Arbeitsplätzen für Fachkräfte einher“, weiß Claudia Suttner vom Team Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit.
Dennoch reagiert der Arbeitsmarkt sehr stark auf die schwächelnde Konjunktur. 2024 waren 1,12 Millionen IT-Fachleute sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 4 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern war jedoch geringer, die Zahl der arbeitslosen IT-Fachleute stieg um 30 Prozent auf 43.000. Dennoch betont Claudia Suttner, dass die Arbeitslosenquote bei IT-Fachkräften nach wie vor relativ gering ausfällt.
Stand: 24.02.2025
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