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Stars im Orchester und virtuose Sängerinnen und Sänger auf der Bühne: Das schwebt vielen vor, wenn sie an Musikkarrieren denken. Dabei gibt es weitere Ausbildungswege und Berufsfelder, in die musikalisch Begabte und Interessierte eintauchen können.
„Das ist quasi TikTok andersherum: Musik wird von Tanz beeinflusst oder sogar kreiert.“ So beschreibt Alec Dull seine Music-Dance-App, an der er gerade tüftelt. Sie funktioniert durch Motion Tracking: „Die Kamera trackt Bewegungen einer Person und moduliert, generiert dadurch einen Klang.“
Die Smartphone-App ist das Jahresprojekt des 21-Jährigen, der an der Hochschule für Musik Trossingen Musikdesign studiert. Das Studium bezeichnet er als intensiv, praxisbezogen und familiär: Die Jahrgänge bestehen lediglich aus zehn bis fünfzehn Studierenden, die in einem zweistufigen Bewerbungsverfahren die Prüfungskommission von ihren Fähigkeiten überzeugten.
Man sollte früh bei Wettbewerben wie Jugend musiziert mitmachen.
Michael Hümmer, Berufsberater der Agentur für Arbeit Fürth
Das Niveau ist extrem hoch: Viele sehr gute Talente aus der ganzen Welt bewerben sich auf wenige Plätze
Edmund Wächter, Flötist und Präsidiumsmitglied des Deutschen Tonkünstlerverbands
Jeder musikalisch-künstlerische Studiengang verlangt eine Eignungsprüfung. Insbesondere für eine Instrumental- oder Gesangsausbildung gibt es große Konkurrenz: „Das Niveau ist extrem hoch: Viele sehr gute Talente aus der ganzen Welt bewerben sich auf wenige Plätze“, weiß Edmund Wächter, Flötist und Präsidiumsmitglied des Deutschen Tonkünstlerverbands. Neben einem Vorspiel, Vorsingen oder dem Einreichen von Partituren für das Fach Komposition werden Bewerberinnen und Bewerber in Musiktheorie, Harmonielehre und Gehörbildung getestet.
„Vorab kannst du eine Studienvorbereitende Ausbildung (SVA) etwa an einer Musikschule absolvieren. Zudem solltest du früh bei Wettbewerben wie Jugend musiziert mitmachen“, rät Michael Hümmer, Berufsberater der Agentur für Arbeit Fürth. Und es sollte einem bewusst sein, dass eine Ausbildung kein Freibrief für eine erfolgreiche Karriere ist, betont Edmund Wächter.
Nach dem Studium wird das Können immer wieder auf die Probe gestellt, denn Berufstätige müssen sich in einem internationalen Wettbewerb behaupten: „Dann bewerben sich die Besten auf wenige Stellen etwa in einem Orchester“, sagt Michael Hümmer. Anders sieht die Situation in der Kirchenmusik aus: „Dort sind die Berufsaussichten gut.“
Für andere Musikstudiengänge gibt es gleichfalls Aufnahmeprüfungen, unter anderem im Bereich Musikpädagogik, zum Beispiel bei Lehramtsstudiengängen. „Da wird das Instrument in der Regel nicht ganz so hoch bewertet“, sagt Edmund Wächter. Als Lehrkraft an allgemeinbildenden oder Musikschulen sehen die Chancen am Arbeitsmarkt gut aus: „Sie werden dringend gesucht“, weiß Michael Hümmer.
Daneben gibt es zahlreiche andere Studien- und Berufsfelder, in denen man seine Musikleidenschaft ausleben kann. Edmund Wächter nennt die Fächer Musikwissenschaft und -management, die für verschiedene Aufgaben qualifizieren. Dazu zählen Journalismus und Verlagswesen sowie unternehmerische Tätigkeiten etwa im Eventmanagement, in Agenturen, bei Labels sowie in Managementabteilungen von Rundfunkanstalten, Musiktheater- und Konzerthäusern sowie der kommunalen Kulturverwaltung. Auch die Ausbildung zum/zur Musikfachhändler/in gehört in diesen Bereich.
Wer eine Berufsausbildung zum/zur Instrumentenbauer/in anstrebt, braucht handwerkliche Fähigkeiten. „Zudem sollte man das entsprechende Instrument spielen können“, berichtet Michael Hümmer. Interesse an Technik und Informatik sollte man mitbringen, wenn man sich für Ton- und Veranstaltungstechnik interessiert. In diese Bereiche führen Berufsausbildungen wie Mediengestalter/in Bild und Ton oder Fachkraft für Veranstaltungstechnik, außerdem Studienfächer wie Ton- und Bildtechnik, Audio-, Sound- und Musikdesign oder Veranstaltungstechnik.
Auch Juristinnen und Juristen werden gebraucht – Stichwort Urheberrecht. Edmund Wächter verweist zudem auf die neuen Fächer Musikphysiologie und Musikermedizin (Hochschule für Musik Freiburg, Charité Berlin), die sich körperlichen und psychologischen Vorgängen beim Musizieren beziehungsweise typischen Erkrankungen von Musikerinnen und Musikern widmen.
So vielfältig die Tätigkeitsfelder mit Musikbezug sind, so unterschiedlich sind die Arbeitsbedingungen. In der Privatwirtschaft kann man bei Agenturen, Labels oder in der Filmindustrie Fuß fassen oder einen Job in Einrichtungen in öffentlicher Trägerschaft wie Musikschulen und allgemeinbildenden Schulen, Orchestern, Medienanstalten oder Kommunalverwaltungen anstreben.
Wer professionell musiziert, ist viel abends und an Wochenenden unterwegs und muss örtlich flexibel sein. Berufsmusiker/innen sind oft selbstständig tätig – und benötigen ein gutes Selbst- und Zeitmanagement. „Mischformen sind recht häufig, also eine Kombination aus einem Angestelltenverhältnis etwa bei einem Orchester und einer freiberuflichen Tätigkeit zum Beispiel in der Lehre“, erläutert Edmund Wächter.
Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit für Berufe mit über 3.000 ausführlichen Berufsbeschreibungen in Text und Bild.
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Die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen in der HRK (RKM) ist der Zusammenschluss der 24 staatlichen Musikhochschulen in Deutschland.
Zu den Mitgliedern gehören fast alle Musikerinnen und Musiker der professionellen Orchester und Rundfunkchöre sowie freischaffende Musikerinnen und Musiker, Lehrbeauftragte an Musikhochschulen und Studierende.
Das miz ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Musikleben in Deutschland.
Der DMR engagiert sich für die Interessen von 15 Millionen musizierenden Menschen in Deutschland und ist weltweit einer der größten nationalen Dachverbände der Musikkultur.
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Stand: 12.07.2024
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