Foto: Franziska Götzen
Nora Naujoks ist Studienberaterin an der Folkwang Universität der Künste in Essen.
Nora Naujoks ist Studienberaterin an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Im Interview spricht sie über Zulassungsbedingungen und Anforderungen musikalischer Studiengänge.
abi» Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es für musikalische Studiengänge?
Nora Naujoks: Zunächst müssen Interessierte eine künstlerische Eignungsprüfung ablegen. Neben dem Vorspiel auf dem Instrument oder dem Vorsingen geht es dabei je nach Studiengang um Hörfähigkeit, musiktheoretische Grundkenntnisse oder pädagogische Eignung. Wer besondere künstlerische Begabung unter Beweis stellt, kann in vielen grundständigen Studiengängen auch ohne Abitur eine Zulassung bekommen.
abi» Wie kann man sich vorbereiten?
Nora Naujoks: In erster Linie: üben, üben, üben! Wer ein Musikstudium beginnt, macht meist schon seit vielen Jahren selbst Musik und möchte diese Leidenschaft zum Beruf machen. Zudem bieten viele städtische Musikschulen Kurse zur Vorbereitung an. Musiktheoretische Kenntnisse kann man sich etwa im Musik-Leistungskurs am Gymnasium, aber auch im Selbststudium aneignen.
abi» Was muss man noch mitbringen?
Nora Naujoks: Die profunde Beherrschung des Instruments ist natürlich sehr wichtig. Dabei geht es nicht nur um fehlerfreies Spiel, sondern auch um musikalisches Gefühl, Kreativität und Interpretation. Ferner kommt es auf den Studiengang und das Instrument an. Wer sich zum Beispiel auf einen musikpädagogischen Studiengang bewirbt, sollte Inhalte gut vermitteln und Gruppen anleiten können. Musiktheoretische Grundkenntnisse sind hingegen in allen Studiengängen erforderlich.
abi» Wie anspruchsvoll ist das Studium?
Nora Naujoks: Das Musikstudium – egal ob Instrumentalausbildung, Jazz, Populäre Musik, Leitung vokaler Ensembles, Komposition – ist eine intensive Ausbildung auf hohem künstlerischem Niveau. Das selbstständige Üben, der Einzelunterricht und die gemeinsamen Proben in Ensembles erfordern ein hohes Maß an Engagement und Selbstdisziplin.
abi» Was wird im Studium inhaltlich vermittelt?
Nora Naujoks: Das künstlerische Hauptfach steht im Mittelpunkt. Darüber hinaus erwirbt man vertiefte Kenntnisse in Musiktheorie und musikwissenschaftliches Hintergrundwissen. Auch das Zusammenwirken im Klangkörper, also zum Beispiel im Hochschulorchester, Chor oder in der Big Band ist ein wichtiger Bestandteil. In musikpädagogischen Studiengängen kommen pädagogische und didaktische Inhalte hinzu. Später können eigene Schwerpunkte gesetzt werden.
abi» Welche beruflichen Möglichkeiten gibt es?
Nora Naujoks: Das ist je nach Studiengang verschieden. Musikalische Studiengänge können auf eine Tätigkeit als Orchestermusiker/in, auf eine Solokarriere oder eine freischaffende künstlerische Tätigkeit vorbereiten. Absolventinnen und Absolventen der musikpädagogischen Studiengänge arbeiten in der Regel an Schulen, Musikschulen oder freiberuflich. Mit einem musikwissenschaftlichen Abschluss kann man später in der Wissenschaft, in Verlagen, in Rundfunk und Fernsehen oder in anderen Institutionen des Kultur- und Musikbetriebs tätig werden.
abi» Wie kann man sich aufs Berufsleben vorbereiten?
Nora Naujoks: Studium und Berufsleben sind nicht scharf getrennt. Bereits während des Studiums gibt es Gelegenheiten, sich in öffentlichen Veranstaltungen auf dem Podium auszuprobieren und berufliche Kontakte zu knüpfen. Die Teilnahme an Wettbewerben, Orchesterpraktika und studentische Nebentätigkeiten sind weitere Möglichkeiten, Bühnen- oder Lehrerfahrung zu sammeln und das spätere Berufsfeld kennenzulernen.
Foto: Franziska Götzen
Nora Naujoks ist Studienberaterin an der Folkwang Universität der Künste in Essen.
In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
Das Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild.
Infoportal der Stiftung für Hochschulzulassung in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit. Hier findest du Informationen zu den Studienmöglichkeiten in Deutschland.
Der Deutsche Musikrat versteht sich mit den Mitgliedsverbänden und den Landesmusikräten als Ratgeber und Kompetenzzentrum für Politik und Zivilgesellschaft.
Der VDM ist der kommunale Fach- und Trägerverband von 934 öffentlichen Musikschulen in Deutschland, in denen an bundesweit 4.000 Standorten über 1,5 Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene von rund 38.000 Fachlehrkräften im praktischen Musizieren unterrichtet werden.
Der bdfm vertritt deutschlandweit etwa 450 Musikschulen, an denen mehr als 200.000 Musikschülerinnen und Musikschüler von 7.500 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden.
Der BMU ist ein Fachverband zur Förderung der musikalischen Bildung, insbesondere des Musikunterrichts in allen Schularten, -formen und -stufen.
Die GMP setzt sich spartenübergreifend mit musikpädagogischen Fragestellungen auseinander.
Der BDMV gehören insgesamt über 1,1 Millionen Mitglieder an.
Stand: 05.02.2024
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