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Studienmöglichkeiten bei der Polizei: Polizei in allen Facetten

Rasante Verfolgungsjagden und mysteriöse Morde: Serien und Filme prägen unsere Vorstellung von der Polizeiarbeit. Die Realität ist weniger aktionsreich, aber nicht weniger spannend – dafür deutlich vielfältiger als auf dem Bildschirm. Dabei stehen Abiturienten und Abiturientinnen bei der Polizei viele Wege offen.

Junger Mann mit Polizeiuniform zieht seine Waffe.

Egal ob auf Streife bei der Schutzpolizei, bei Ermittlungen der Kriminalpolizei, bei Einsätzen der Bereitschafts-, Verkehrs- oder Wasserschutzpolizei oder in Spezialeinheiten: Polizeiarbeit ist immer Teamarbeit. Und, wie diese kleine Auflistung zeigt: enorm vielfältig.

Dabei sind Polizisten/innen auf Bundes- oder auf Landesebene im Einsatz. Bei der Bundespolizei etwa auf Bahnhöfen, Flughäfen und an Grenzen in ganz Deutschland. Das Bundeskriminalamt (BKA) bekämpft Kriminalität auf nationaler und internationaler Ebene in enger Zusammenarbeit mit den Landeskriminalämtern, die in den Bundesländern ermitteln. Die Landespolizei sorgt auf regionaler Ebene für Sicherheit und Ordnung. Ihre Organisation unterscheidet sich je nach Bundesland.

Voraussetzungen erfüllt?

Generell gilt: Wer sich bei der Polizei bewerben will, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen und ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren bestehen. Je nach Bundesland gelten bestimmte Altersgrenzen und eine Mindestkörpergröße. Bewerber*innen müssen gesund und fit sein. Sie dürfen zudem keine Vorstrafen haben und sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen. Die deutsche Staatsangehörigkeit ist übrigens keine Voraussetzung, allerdings müssen sie schon viele Jahre hier leben und sowohl ihre Muttersprache als auch die deutsche Sprache in Wort in Schrift beherrschen.

Mit einem Studium können Bewerber*innen mit Abitur und Fachhochschulreife bei der Polizei in den gehoben Dienst einsteigen. Dabei gibt es folgende Möglichkeiten:

Studieren bei der Bundespolizei

Das Studium: Bei der Bundespolizei absolvieren Studierende ein dreijähriges duales Diplomstudium. Wer es erfolgreich absolviert, ist Polizeikommissar/in und trägt den Titel Diplomverwaltungswirt/in (FH).

Der Aufbau: Das Studium beginnt mit einer Basisausbildung, in der Studierende im Ausbildungs- und Fortbildungszentrum (AFZ) der Bundespolizei die Grundlagen der Polizeiarbeit kennenlernen. Das Grundstudium findet dann an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl statt, wo unter anderem Polizei- und Strafrecht, Betriebswirtschaftslehre und Psychologie auf dem Lehrplan steht. Dann folgt ein Training im AFZ, das auf die Aufgaben im Kontroll- und Streifendienst vorbereitet. Im Hauptstudium in Lübeck sowie im letzten Praxisteil geht es dann vermehrt um künftige Führungsaufgaben.

Die Karriere: Polizeikommissare/innen kommen im Ermittlungsdienst, im Kontroll- und Streifendienst oder bei der der Sachbearbeitung zum Einsatz. Mit Fortbildungen stehen weitere Wege offen: Etwa in Führungspositionen, in den Flugdienst, zur Bundespolizei See oder zur Spezialeinheit GSG 9.

Studieren beim Bundeskriminalamt

Das Studium: Beim BKA absolvieren Studierende einen dreijährigen dualen Bachelor-Studiengang. Wer es erfolgreich absolviert ist Kriminalkommissar/in.

Der Aufbau: Das Grundstudium findet an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl statt. Danach folgt ein Praktikum bei einer Landespolizeidienststelle. Im Hauptstudium in Wiesbaden geht es dann verstärkt um die nationale und internationale Zusammenarbeit der Polizei, zudem werden Inhalte aus Kriminal- und Rechtswissenschaften vermittelt. Das nächste Praktikum findet dann im BKA in Wiesbaden, Berlin oder Meckenheim statt.

Die Karriere: Absolventen und Absolventinnen kommen an den Dienstorten des BKA zum Einsatz und können die Karriereleiter bis zum Titel „Erste/r Kriminalhauptkommissar/in“ hochklettern.

Übrigens bietet das BKA auch den Studiengang Verwaltungsinformatik an.

Studieren bei der Landespolizei

Das Studium: Bei der Landespolizei absolvieren Studierende einen mindestens dreijährigen dualen  Studiengang. Wer ihn erfolgreich absolviert, kommt als Polizeikommissar/in oder Kriminalkommissar/in im gehobenen Polizeivollzugsdienst zum Einsatz.

Der Aufbau: Hier gibt es Unterschiede: In einigen Bundesländern werden verschiedene Studiengänge angeboten, je nachdem ob man später zur Schutz-, zur Kriminalpolizei oder im Bereich Cyberkriminalistik  arbeiten möchte. In anderen Bundesländern stellen Studierende diese Weichen durch Schwerpunkte im Studium.

Teilweise bereitet eine mehrmonatige Vorausbildung auf den Polizeidienst vor – das kommt allerdings auf das Bundesland drauf an. Der Einstieg in das Studium erfolgt dann oft über ein Grundpraktikum, wo Studierende den Arbeitsalltag auf einem Polizeirevier und auf Streife kennenlernen. Das Studium findet dann an den Hochschulen für Polizei/öffentliche Verwaltung oder einer Polizeiakademie statt, wo etwa Strafrecht und Kriminologie, aber auch Sport auf dem Lehrplan stehen. Im Hauptpraktikum und -studium können Studierende dann Schwerpunkte wählen.

Die Karriere: Absolventen und Absolventinnen übernehmen Aufgaben bei der Schutzpolizei oder ermitteln on- und offline bei der Kriminalpolizei. Über langjährige Berufserfahrung kann der Karriereweg auch in das Landeskriminalamt führen.

Das Masterstudium

Das Studium: Der zweijährige Masterstudiengang „Öffentliche Verwaltung – Polizeimanagement“ an der Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol) in Münster bereitet Studierende auf Tätigkeiten als Polizeivollzugsbeamter/in im höheren Polizeidienst vor.

Voraussetzungen: Zum Master werden nur Polizeivollzugsbeamt/innen zugelassen, die nach einem Bachelor- oder Diplomstudium schon mehrere Jahre Berufungserfahrung bei der Polizei gesammelt und sich dabei bewährt haben.

Der Aufbau: Im Masterstudium kommen Studierende der Polizei des Bundes und der Länder zusammen. Das erste Studienjahr findet dezentral in den Bundesländern oder an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung statt. Das zweite Jahr verbringen die Studierenden gemeinsam an der DHPol, wo sie auf künftige Führungsaufgaben vorbereitet werden.

Die Karriere: Absolventen und Absolventinnen übernehmen Führungsaufgaben bei den Polizeien des Bundes und der Länder. Sie führen Polizeidienststellen oder übernehmen Aufgaben in den Innenministerien oder bei der Aus- und Fortbildung. Zudem können sie promovieren und eine wissenschaftliche Karriere einschlagen.

Video: Mit Studium zur Polizei

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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Weitere Filme findest du auf der abi» Videoübersicht.

Weitere Informationen

studienwahl.de

Informationsportal der Bundesländer in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit. Hier findest du Informationen zu allen Studienmöglichkeiten in Deutschland.
studienwahl.de

Studiensuche

Die Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit hilft dir bei der Auswahl von Studienort und Studienfach.
arbeitsagentur.de/studiensuche

BERUFENET

Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.500 ausführlichen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Polizei).
berufenet.arbeitsagentur.de

Die Polizei in Deutschland

Internetauftritt der Polizeien der Länder und des Bundes – mit Links zu den einzelnen Bundesländern.
polizei.de

Bundeskriminalamt

Die Karriereseite des Bundeskriminalamtes mit Informationen zu Einsteig, Ausbildung und Karriere.
bka.de/DE/KarriereBeruf/karriere_und_beruf_node.html

Deutsche Hochschule der Polizei

Homepage der DHPol mit Informationen zum Studium und aktuellen Forschungsprojekten.
dhpol.de 

Viele Landespolizeien haben eine eigene Karriereseite mit Informationen zu Ausbildung, Studium und Bewerbung:

Baden-Württemberg
polizei-der-beruf.de

Bayern
mit-sicherheit-anders.de

Brandenburg
polizei-brandenburg-karriere.de

Hamburg
karriere-polizei.hamburg.de

Hessen
karriere.polizei.hessen.de

Niedersachsen
polizei-studium.de

Nordrhein-Westfalen
polizeibewerbung.nrw.de

Sachsen-Anhalt
nachwuchsfahndung.de

Thüringen
startpolizei.thueringen.de