Aylin Niermann
Foto: Marc Hamann
Mit Menschen und im Team arbeiten, dabei ihre sportliche Stärke ausspielen: Genau deshalb entschied sich Aylin Niermann für eine Bewerbung bei der Bundespolizei. Nun bereitet sich die 27-Jährige mit einem Studium an der Hochschule des Bundes für den gehobenen Dienst vor.
Nach dem Abitur entschied sich Aylin Niermann für ein Chemiestudium. Eigentlich mochte sie die Inhalte, aber mit der Zeit wurde ihr das Studium zu theoretisch. „Man steht so viel im Labor, hat kaum mit Menschen zu tun“, erzählt die 27-Jährige. Nach drei Jahren war ihr klar: „Damit werde ich nicht glücklich.“
Ein Plan B war schnell gefunden. Schon in der Schulzeit hatte Aylin Niermann immer wieder überlegt, zur Polizei zu gehen. Auch, weil sie sehr sportlich ist. „Ich spiele Handball im Verein und dort sind tatsächlich einige bei der Landespolizei, eine Teamkameradin auch bei der Bundespolizei.“ So hatte sie Ansprechpartnerinnen, die ihr einen guten Einblick in die verschiedenen Tätigkeiten geben konnten. „Die Einsatzbereiche der Bundespolizei fand ich dabei deutlich spannender: Bahnhof, Flughafen, Grenzschutz – das hat mich sehr interessiert.“
Aylin Niermann
Foto: Marc Hamann
Also bewarb sie sich für eine Ausbildung zum Mittleren Dienst bei der Bundespolizei. „Ich wollte nach meinem Studium lieber praktisch arbeiten“, sagt sie. Während der Ausbildung merkte sie, dass sie mehr wollte. „Mir wurde klar, dass ich später auch Verantwortung und Führungsaufgaben übernehmen will.“ Also informierte sie sich, wie sie Richtung gehobenen Dienst abbiegen könnte. Bis auf den Sporttest, den sie bereits für die Ausbildung absolviert hatte, musste sie die gleichen Schritte durchlaufen wie alle anderen Bewerber*innen: Zunächst ein schriftlicher Test und der Intelligenzstrukturtest. „Dann wurde ich für die zweite Stufe eingeladen, die in Lübeck stattfand“, erzählt Aylin Niermann. Hier folgten eine Gruppendiskussion, ein Vortrag und ein Gespräch mit der Auswahlkommission.
Sie bekam die Zusage und begann 2018 ihr Studium. „Es ist ein dreijähriges Diplomstudium – aber der Aufbau ist sehr dual. Theorie und Praxis wechseln sich ständig ab und machen das Studium wirklich abwechslungsreich“, sagt Aylin Niermann. Der Einstieg erfolgt mit der Basisausbildung, in der Studierende in den Aus- und Fortbildungszentren (AFZ) der Bundespolizei die Grundlagen der Polizeiarbeit kennenlernen. Danach folgen sechs Monate an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl. „Hier geht es um grundlegende theoretische Inhalte wie bürgerliches Recht und Verwaltungsrecht, aber auch BWL und VWL.“
Das erste Praktikum findet bei der Bahnpolizei statt, in den späteren Praxisphasen bekommen die Studierenden Einblicke in die Flughafen- und Bereitschaftspolizei sowie den Grenzschutz. „Wir lernen wirklich alle Einsatzbereiche kennen und können so schauen, was uns besonders gut liegt.“ Im Hauptstudium geht es dann vor allem um Einsatz- und Führungslehre, aber es steht auch Didaktik auf dem Lehrplan. „Absolventen können auch als Fachlehrer im AFZ zum Einsatz kommen“, sagt Aylin Niermann. Auch sie hat sich bereits für so eine Stelle beworben und wird vermutlich nach dem Ende des Studiums dort anfangen. „Ich wollte ja immer mit Menschen arbeiten – und genau das mache ich dann.“ Aber ihr hat auch der Flughafen als Einsatzbereich sehr gut gefallen. „Das wäre toll, wenn ich nach dem AFZ dort arbeiten könnte. Mal schauen.“ Sie lacht.
Teamfähig und kommunikativ sollte man sein, wenn man zur Bundespolizei will, sagt Aylin Niermann. „Als Einzelkämpfer kommt man nicht weit.“ Auch eine gute Portion Zielstrebigkeit sei nicht verkehrt. „Gerade im gehobenen Dienst. Das Studium ist anspruchsvoll und durchgetaktet. Da muss man schon dranbleiben.“ Danach hat man dann aber die Möglichkeit, als Polizeikommissar/in durchzustarten.
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Aktualisiert: 01.09.2021
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