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Du forschst und experimentierst gern? Du liebst es, dich in knifflige Aufgaben zu vertiefen, zu tüfteln und nicht aufzugeben, bis du eine Lösung gefunden hast? abi» zeigt dir, wie du schon früh erste Erfahrungen in der Wissenschaft sammeln kannst.
Bereits in der Schulzeit hast du Gelegenheit, die Welt der Wissenschaft kennenzulernen und auszuprobieren. „Man sollte früh möglichst viele Angebote nutzen, die sich mit wissenschaftlichem Arbeiten beschäftigen“, rät Otto Pompe, Berufsberater der Agentur für Arbeit Rheine. Das geht beispielsweise bei Projekttagen, die sich einer Forschungsaufgabe widmen, oder in MINT-AGs (MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), die vertiefende Einblicke in Bereiche wie Robotik, erneuerbare Energien oder Programmieren ermöglichen. Gleichzeitig hilft dir das herauszufinden, ob du die notwendigen Soft Skills mitbringst.
Otto Pompe nennt hierfür folgende Kompetenzen: „Neugierde, selbstständiges Arbeiten, Sorgfalt und Durchhaltevermögen sowie Risikobereitschaft – also unbekannte Wege gehen, gegen den Strom schwimmen, eventuell scheitern und trotzdem nicht aufgeben.“
Man sollte früh möglichst viele Angebote nutzen, die sich mit wissenschaftlichem Arbeiten beschäftigen.
Otto Pompe, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit Rheine
Ob du diese Fähigkeiten mitbringst, kannst du bei MINT-Wettbewerben testen. Besonders bekannt ist „Jugend forscht“ mit jährlich über 120 Wettbewerben bundesweit in den Fachgebieten Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik, Technik sowie Arbeitswelt. Auch bei Mathe- und Naturwissenschafts-Olympiaden kannst du dein Können als Nachwuchswissenschaftler/in unter Beweis stellen.
Falls deine Schule ein interessantes Angebot noch nicht aktiv unterstützt oder du eine eigene Projektidee hast, zögere nicht, eine Lehrkraft darauf anzusprechen. „Schulen sind daran interessiert, dass ihre Schülerinnen und Schüler an Wettbewerben teilnehmen und sich engagieren“, weiß Otto Pompe. Eigeninitiative kommt gut an – warum also nicht mal bei einer Forschungsinstitution für das Schulpraktikum oder ein freiwilliges Praktikum in den Ferien anfragen? Für die Bewerbung kannst du eine Lehrkraft um ein Empfehlungsschreiben bitten.
Zudem empfiehlt Otto Pompe, auf den Internetseiten von Hochschulen nach Veranstaltungen wie Ferienworkshops, Tage der offenen Tür, Infomessen, Praktika und mehr zu suchen. Viele dieser Angebote richten sich gezielt an den MINT-Bereich, darunter sogenannte Schülerlabore, die auch an anderen außerschulischen Lernorten wie Museen oder Forschungszentren stattfinden.
Einige Hochschulen ermöglichen es besonders begabten Schülerinnen und Schülern, bereits parallel zur Schule Lehrveranstaltungen zu besuchen – oft ab der 10. Klasse. Dieses sogenannte Schülerstudium, auch Früh- oder Juniorstudium genannt, erlaubt es, erste Leistungsnachweise zu erbringen. Der Hochschulkompass listet entsprechende Standorte auf.
Darüber hinaus bieten unter anderem die Universität Oldenburg, die Medizinische Hochschule Hannover, die Leibniz Universität Hannover, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf sowie die Ruhr-Universität Bochum ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr (FWJ) an, bei dem du schon vor Studienstart erste Forschungserfahrungen sammeln kannst. Zusätzlich vermitteln die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) Stellen für ein Freiwilliges Soziales Jahr in Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit (FJN).
Während des Studiums schließlich hast du Gelegenheit, den Wissenschaftsbetrieb intensiver kennenzulernen – etwa über eine Nebentätigkeit an der Hochschule. Zunächst beispielsweise als Tutor/in, nach dem Bachelor als wissenschaftliche Hilfskraft. In dieser Rolle arbeitest du in der Regel an Forschungsprojekten mit und sammelst erste Lehrerfahrungen. Ein zusätzlicher Vorteil: „Professorinnen und Professoren nehmen einen bewusster wahr. Und eine solche Anstellung ist oft der Einstieg in die Promotion nach dem Master“, erklärt der Berufsberater.
Ohne Promotion geht in der Wissenschaft meist nichts. Der Doktortitel ist in der Regel eine ungeschriebene Voraussetzung für eine akademische Karriere – sowohl an Hochschulen als auch in Forschungsinstituten. Nach der Promotionsphase folgt häufig eine sogenannte Postdoc-Zeit, in der du befristet an Forschungsprojekten arbeitest. Anschließend besteht die Möglichkeit zur Habilitation, um den Weg zur Professur einzuschlagen.
Detaillierte Infos zu deiner weiteren wissenschaftlichen Karriere nach dem Studium findest du im abi.de-Artikel „Karriere in der Wissenschaft – Der Traum vom Lehren und Forschen“ sowie im zugehörigen Glossar.
Stand: 03.02.2025
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