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MINT-Camp: Eine Woche Experimente und Vorlesungen

Die 18-Jährige Zeynep Üstündag interessiert sich in der Schule besonders für das Fach Biologie. An der Freien Universität Berlin konnte sie bei einem MINT-Camp eine Woche lang ausprobieren, ob ein Studium in diese Richtung etwas für sie wäre.

Hände setzen mit einer Pinzette Sprossen in ein Laborgefäß ein.

Jedes Jahr in den Sommerferien lädt die Freie Universität Berlin interessierte Schülerinnen und Schüler zur zweiwöchigen Sommeruni ein. Dort können sie in Gruppen jeweils eine Woche lang speziell für sie entwickelte Kurse und Vorlesungen zum Beispiel aus den Fachbereichen Neurobiologie, Physik oder Chemie besuchen. Die Sommeruni ist ein MINT-Camp für junge Menschen ab der 9. Klasse, bei dem angehende Abiturientinnen und Abiturienten herausfinden können, ob sie später mal ein Fach aus den Bereichen Mathe (M), Informatik (I), Naturwissenschaften (N) oder Technik (T) studieren wollen.

  • Porträt von Zeynep Ü.

    In der Schule hätte ich nicht die Möglichkeit, mit Schaben zu experimentieren und Aktionspotenziale, also Nervenimpulse, an deren Beinen zu messen.

    Zeynep Üstündag

Experimente mit Fruchtfliegen und Schaben

Zeynep Üstündag hat sich für den Kurs „Neurobiologie: Von Nervenzellen und Proteinen zum Verhalten“ entschieden, den sie an mehreren Vormittagen hintereinander besuchte. „Am interessantesten fand ich ein Experiment an Larven der Fruchtfliege“, berichtet die 18-Jährige. Untersucht wurde, ob die Larven der Fruchtfliege lernen können: „Das wird auch in der Demenzforschung gemacht und hilft dabei, neue Medikamente zu entwickeln.“ In einem weiteren Experiment durften die Schülerinnen und Schüler das Nervensystem einer Schabe testen. „In der Schule hätte ich nicht die Möglichkeit, mit Schaben zu experimentieren und Aktionspotenziale, also Nervenimpulse, an deren Beinen zu messen“, erzählt die Schülerin fasziniert. „Es war sehr interaktiv.“ Dass sie selbst so viel ausprobieren konnte, hat ihr an der Sommeruni am besten gefallen.

Hilfe bei der Entscheidung fürs richtige Studium

Durch die Sommeruni wollte Zeynep Üstündag nicht nur herausfinden, welcher Studiengang ihr Spaß machen würde, sondern auch, wie ein Studium in Deutschland aussieht. Sie wohnt in der Türkei und geht seit vier Jahren auf die Deutsche Schule in Istanbul, mit einem naturwissenschaftlichen Schwerpunkt. Im Herbst kommt sie in die 12. Klasse, die Abschlussklasse ihrer Schule. Danach möchte sie in Deutschland studieren. Auf die Sommeruni ist sie bei einer Internetrecherche gestoßen und hat sich gleich online angemeldet. „Das ist eine tolle Gelegenheit für mich. Hier kann ich meine Deutschkenntnisse und auch meine naturwissenschaftlichen Kenntnisse erweitern.“ In den Sommerferien 2023 hat die Schülerin bereits zum zweiten Mal daran teilgenommen.

„In diesem Jahr hat es mir noch mehr gebracht, weil ich einige der Themen schon mal in der Schule hatte“, erzählt sie, „wie beim Experiment zu den Aktionspotenzialen. Weil ich schon ein bisschen was zu Neurobiologie in der Schule gelernt habe, konnte ich mehr davon verstehen“. Auch eine Vorlesung über Künstliche Intelligenz stand für die Schülerin auf dem Programm. „Vor meiner ersten Sommeruni wusste ich nicht, was mich erwartet. Es war ganz anders als eine normale Unterrichtsstunde.“ Auch die Freie Universität hat Zeynep Üstündag in der Zeit kennengelernt und verschiedene Orte auf dem Campus besucht.

Ein Medizinstudium soll es werden

Für die 18-Jährige war das MINT-Camp eine große Hilfe bei der Entscheidung, was sie nach der Schule machen will. „Ich denke, dass ich einen medizinischen Studiengang wählen werde.“ Zeynep Üstündag hat auch andere Programme zur Studienorientierung besucht, aber die Sommeruni hat ihr so gut gefallen, dass sie sich für Berlin als Studienort entschieden hat. Jetzt hat sie auch eine erste Vorstellung davon, wie ihr Studienalltag an der Freien Universität aussehen wird.