FAQ – So geht‘s:
Studieren auf Probe
Es gibt viele Möglichkeiten vor dem Studium Erfahrungen an einer Hochschule zu sammeln. Die Studienberaterinnen Katarina Stein von der TU Dresden und Laura Müller von der Hochschule Ansbach beantworten häufig gestellte Fragen rund um die Orientierungsangebote.
Laura Müller: Grundsätzlich gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, um noch während der Schulzeit eine Hochschule kennenzulernen. Sie variieren je nach Hochschule und Studiengang. Ein Blick auf die Website der Hochschulen liefert die Antworten.
Katarina Stein: Neben der Studienberatung und den Großveranstaltungen wie dem „Tag der offenen Tür“ oder Schnupperwochen bieten viele Hochschulen Workshops für Studieninteressierte oder sogar ein Frühstudium für motivierte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler an.
Katarina Stein: Am „Tag der offenen Tür“ kann man sich die Hochschule – gerne auch mit den Eltern – allumfassend ansehen. Darüber hinaus bieten manche Hochschulen Schnuppertage an, zu denen man sich mit der ganzen Schulklasse anmelden kann. Die Hochschulmitarbeiterinnen und -mitarbeiter suchen dann die entsprechenden Themenbereiche aus, organisieren beispielsweise eine Laborbesichtigung, eine Campusführung sowie einen Vortrag über die Studienmöglichkeiten und manchmal auch einen Mensabesuch. Einige Hochschulen veröffentlichen auch immer wieder den Vorlesungsplan, sodass man sich in den Hörsaal frei dazusetzen kann.
Eine wunderbare Gelegenheit, um zu prüfen, ob das gewählte Studium den eigenen Vorstellungen entspricht, ist das Frühstudium. Das richtet sich vor allem an motivierte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler ab der 9. Jahrgangsstufe am Gymnasium und verlangt Enthusiasmus. Dabei können die Schülerinnen und Schüler neben der Schule aktiv an den Vorlesungen teilnehmen, Prüfungen mitschreiben und sich diese Leistungen im regulären Studium später in der Regel anerkennen lassen.
Laura Müller: Es gibt auch spezielle Veranstaltungen wie zum Beispiel den „Girls‘Day und Boys‘Day“. An diesem Tag sind Schülerinnen dazu eingeladen, technische Studiengänge und Schüler soziale, erzieherische und pflegerische Studiengänge kennenzulernen. Oft organisieren sogar die Schulen Ausflüge an Hochschulen aus der Region. Sinnvoll ist darüber hinaus eine individuelle Studienberatung vor Ort. Aber auch ein selbstständiger Besuch der Wunschhochschule ermöglicht einen soliden ersten Eindruck vom Campus und der Stadt.
Laura Müller: Für die großen Veranstaltungen gibt es keine Voraussetzungen. Da kommt man einfach. Für bestimmte Projekt- und Schnupperwochen muss man sich allerdings im Voraus anmelden, weil dafür bestimmte Führungen und Treffen organisiert werden müssen.
Katarina Stein: Es wäre ratsam, sich auf der Website der Hochschule mit dem Angebot zu beschäftigen, um gezielter zu suchen. Für ein Frühstudium müssen sich die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel bewerben und ein Motivationsschreiben verfassen. Außerdem sollten die Fachlehrerinnen und -lehrer sowie die Studienleiterinnen und -leiter dem Vorhaben zustimmen. Dann vermittelt die Hochschule die Interessierten an die entsprechenden Fachbereiche. Trotz der Doppelbelastung geht die Schule immer vor.
Laura Müller: Das Ziel ist es, allen Studieninteressierten das Thema Studium näher zu bringen und zu erlauben, erste Hochschulluft zu schnuppern. Da sich das Studierendenleben wesentlich vom Schulalltag unterscheidet, möchten wir den Schülerinnen und Schülern die Angst davor nehmen und ihnen einen einfachen Start ins Studium ermöglichen.
Katarina Stein: Ich sehe das gerne als Win-Win-Situation. Zum einen können sich die Schülerinnen und Schüler orientieren, bevor sie sich auf einen Studiengang festlegen. Zum anderen profitiert die Hochschule, da eine gut erwogene Entscheidung präventiv gegen Studienabbrüche oder Studienwechsel wirkt. Des Weiteren fördern die Schulen dadurch ihre jungen Leute und leisten so einen entscheidenden Beitrag zur Berufsorientierung.
Katarina Stein: Die Website der jeweiligen Hochschule liefert alle notwendigen Informationen zu ihren Angeboten. Hilfreich sind auch die Studienberatungsstellen. Die schauen über den Tellerrad hinaus und können zum Beispiel sagen, wo man ähnliche Studiengänge deutschlandweit finden kann. Wer sich allgemein informieren möchte, bekommt bei der örtlichen Agentur für Arbeit Auskunft. Ansonsten lohnt es sich, auf studienwahl.de oder hochschulkompass.de vorbeizuschauen, um einen Überblick zu bekommen.
Laura Müller: Außerdem kann man sich an die Koordinierungsstelle der eigenen Schule wenden, da diese von den Hochschulen immer wieder mit Informationsmaterial versorgt werden.
studienwahl.de
Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier findest du Informationen rund ums Studium sowie einen Veranstaltungskalender mit anstehenden Hochschulinformationstagen.
studienwahl.de
Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit
In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
www.arbeitsagentur.de/studiensuche
Check-U – das Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit
Mit dem Erkundungstool Check-U findest du heraus, welche Ausbildungsberufe und Studienfelder besonders gut zu deinen Stärken und Interessen passen.
www.check-u.de
Hochschulkompass
Infoportal der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zu deutschen Hochschulen, deren Studien- und Promotionsmöglichkeiten sowie internationale Kooperationen.
www.hochschulkompass.de
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