Diese Seite ist erreichbar unter:
https://abi.de/studium/berufspraxis/gesundheit/klinische-linguistin
Wir möchten unser Online-Angebot gut auf deine Bedürfnisse anpassen. Zu diesem Zweck setzen wir sogenannte Cookies ein. Entscheide bitte, welche Cookies du zulassen möchtest. Die Arten von Cookies werden nachfolgend beschrieben. Bitte beachte: Je nachdem, welche Cookies du zulässt oder nicht, stehen dir anschließend womöglich nicht mehr alle Funktionen der Website zur Verfügung. Mehr Informationen dazu findest du in unseren Datenschutzhinweisen
Einige unserer Cookies sind technisch bedingt – ohne sie würde unsere Website nicht richtig funktionieren. Sie sind unter anderem erforderlich für die portalweite Suchfunktion, das Anzeigen von Videoinhalten und deine Datenschutzeinstellungen.
Diese Cookies ermöglichen es uns, anonymisierte Daten zu deinem Besuch für Statistiken und die Analyse unserer Website zu sammeln. Wenn du diese Cookies zulässt, hilfst du uns dabei, die Website für die zukünftige Nutzung zu optimieren.
Klinik, Praxis, Uni: An verschiedenen Arbeitsplätzen kann Franziska Thullen (31) ihre Fähigkeiten und ihr Wissen als Klinische Linguistin einbringen. Der Berufseinstieg gelang der Absolventin des Orchideenfachs mit einer speziellen Taktik.
Behutsam schiebt Franziska Thullen das dünne Endoskop durch den Nasengang des Patienten, bis sie auf dem Monitor den Rachenraum sehen kann. Dann bittet sie ihn, eingefärbte Lebensmittel unterschiedlicher Konsistenz zu schlucken. Gemeinsam mit ihrer Kollegin beobachtet sie den Vorgang – sie wollen herausfinden, ob nach dem Schlaganfall, den der ältere Mann erlitten hat, eine Schluckstörung vorliegt. Nach ihrer Diagnose entwickeln sie einen individuellen Therapieplan: Jeden Tag werden sie und ihre Kolleginnen den Mann besuchen. „Diese hochfrequente Behandlung ist essenziell für den Therapieerfolg“, betont die 31-Jährige.
Ich werde an der Uni Marburg ein Praxisseminar zu Schluckstörungen geben. Ich freue mich schon sehr darauf, denn die Dysphagie ist mein Spezialgebiet.
Franziska Thullen, Klinische Linguistin
Die Stroke Unit ist eine auf Schlaganfälle spezialisierte Akutstation. Werden Patientinnen und Patienten dort eingeliefert, diagnostizieren Franziska Thullen und ihre Kolleginnen, ob Sprach-, Sprech- oder Schluckstörungen vorliegen. Das Team besteht aus Logopädinnen und Sprachtherapeutinnen – darunter ist Franziska Thullen die einzige Klinische Linguistin.
Seit drei Jahren arbeitet die 31-Jährige im Bürgerhospital Friedberg nahe Frankfurt am Main. Von Dienstag bis Freitag ist sie auf der Stroke Unit, der Geriatrie, der Pneumologischen Frührehabilitation und auf der Intensivstation im Einsatz. Auf Letzterer kümmert sie sich beispielsweise um Weaning-Patientinnen und -Patienten, also um Menschen, die von der künstlichen Beatmung entwöhnt werden sollen. „Die Arbeit in der Klinik ist sehr abwechslungsreich, da wir es mit ganz unterschiedlichen Patientengruppen zu tun haben.“
Montags findet man die Klinische Linguistin in einer Sprachtherapie-Praxis in Frankfurt: „So kann ich parallel meine Erfahrungen in der ambulanten Therapie weiter ausbauen.“
Dass sie irgendwann einmal in diesem Berufsfeld landen würde, war ihr zu Beginn ihres Bachelorstudiums „Sprache und Kommunikation“ an der Philipps-Universität Marburg noch nicht klar. „Ich hatte mich für den Studiengang aus reinem Interesse und ohne einen konkreten Berufswunsch entschieden“, erinnert sie sich. Das änderte sich bereits im ersten Semester durch den Besuch einer Vorlesung über Phonetik, einer Wissenschaft, die sich mit lautlichen Aspekten der sprachlichen Kommunikation beschäftigt. „Seitdem wusste ich, dass ich den Master Klinische Linguistik anschließen möchte.“ Ein klassischer Nischenstudiengang, der außer in Marburg nur noch in Bielefeld als Bachelor angeboten wird.
„Klinische Linguistinnen und -linguisten sind akademisch ausgebildete Sprachtherapeutinnen und -therapeuten“, erläutert die Uni Marburg. Besonderen Wert legt die Hochschule auf die „enge Verzahnung zwischen linguistischer Theorie, empirischer Forschung und der Umsetzung in die klinische Praxis“. Da es in der Praxis viele Überschneidungen mit der Tätigkeit von Logopädinnen und Logopäden gibt, ging Franziska Thullen mit dieser Berufsbezeichnung auf einschlägigen Portalen auf Stellensuche.
Auch das Stichwort „Sprachtherapeutin“ habe zu passenden Ausschreibungen geführt. So gelang ihr nach dem Studium der Berufseinstieg an einer Klinik in Heidelberg. Der Vorteil des akademischen Abschlusses: Er erlaubt es ihr, auch in die akademische Lehre zu gehen. „Ich werde an der Uni Marburg ein Praxisseminar zu Schluckstörungen geben. Ich freue mich schon sehr darauf, denn die Dysphagie ist mein Spezialgebiet. Und ich kann mir gut vorstellen, die Lehrtätigkeit in Zukunft noch auszubauen.“
Stand: 16.06.2025
Vielen Dank für dein Feedback zu dieser Seite! Deine Kritik oder dein Lob zu abi.de kannst du uns gerne auch ergänzend über „Kontakt“ mitteilen. Deine abi» Redaktion
Diese Seite ist erreichbar unter:
https://abi.de/studium/berufspraxis/gesundheit/klinische-linguistin