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Zahnärztinnen und Zahnärzte brauchen nicht nur medizinisches Know-how, sondern müssen auch feinmotorisch begabt sein. Der Arbeitsmarkt ist stabil; es gibt zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten.
Kontrolluntersuchungen, Karies-, Parodontitis- und Wurzelbehandlungen, Zahnersatz wie Kronen oder Implantate – im Jahr 2022 kümmerten sich laut Statistischem Jahrbuch der Bundeszahnärztekammer rund 72.750 niedergelassene oder in Praxen angestellte Zahnärztinnen und Zahnärzte um die Gesundheit im Mund. Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner sind aber auch außerhalb von Praxen beschäftigt, zum Beispiel in Forschungseinrichtungen oder an Hochschulen.
So wie Dr. Basel Kharbot. Er arbeitet in der Abteilung für Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin. „Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni hat man drei Standbeine: die Patientenversorgung, die Lehre und die Forschung. Hinzu kommen viele organisatorischen Aufgaben“, erklärt der 34-Jährige.
Zur Lehre zählen beispielsweise die Praxiskurse, die Basel Kharbot für Studierende im siebten Fachsemester anbietet. Dabei betreut er zweimal pro Woche mehrere Studierendengruppen. Jeweils zwei angehende Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner behandeln gemeinsam einen Patienten und setzen diesem etwa eine Zahnfüllung. Er bespricht mit den Studierenden Befunde, Behandlungspläne und die einzelnen Behandlungsschritte, die dann präzise ausgeführt werden müssen. Anschließend kontrolliert der Zahnmediziner das Endergebnis. Seine Lehrtätigkeit beinhaltet außerdem die Vorbereitung von Vorlesungen und anderen Lehrveranstaltungen, das Erstellen von Klausuren sowie die Abnahme praktischer Prüfungen.
Zur Arbeit an seinem eigenen Forschungsprojekt im Bereich der mikroinvasiven Kariesbehandlung gehören die Literaturrecherche und Analyse von Daten, aber auch Laborarbeiten, zum Beispiel die Auswertung von Zahnproben. Hinzu kommt die Versorgung seiner eigenen Patientinnen und Patienten. Zudem fallen immer wieder organisatorische Aufgaben an, etwa Besprechungen in der Abteilung oder in Arbeitsgruppen für Projekte, Behandlungen oder Prüfungen.
„Jeden Tag finden sich andere Tätigkeiten auf der Agenda“, sagt Basel Kharbot. „Genau diese große Vielfalt reizt mich an der Arbeit an der Universität.“ Aber auch die akademische Arbeit selbst, mit der er die Zahnmedizin ein Stück weit mitgestalten kann, fasziniert ihn: „Aus unserer Forschung an der Uni entsteht schließlich das, was zur Lehrmeinung wird und später in der Praxis ankommt.“
Nach seinem Studium der Zahnmedizin an der Georg-August-Universität in Göttingen absolvierte der Berliner im Rahmen der sogenannten Famulatur einen dreimonatigen Auslandseinsatz in Kambodscha. Dort behandelte er ehrenamtlich vor allem Kinder, die sonst keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben. „Das hat mich etwas geerdet. Einfach weil man sieht, wie viel hier bei uns im Gegensatz zu anderen Teilen der Welt möglich ist“, resümiert er.
Zahnmedizin wird an 43 Hochschulen in Deutschland gelehrt. Im Jahr 2022 wurden 2.504 zahnärztliche Approbationen erteilt, fast zwei Drittel davon an Frauen. „Nach der zweijährigen Assistententätigkeit arbeiten viele junge Zahnärztinnen und Zahnärzte zunächst weiterhin angestellt in einer Praxis“, erklärt Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, niedergelassener Zahnarzt und ehemaliger Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. „Vor allem Frauen wählen diese Berufsausübung zunehmend dauerhaft, oft auch in größeren Einrichtungen. Niederlassungen werden meist im Rahmen einer Praxisübernahme realisiert. Beste Voraussetzungen bieten dabei die ländlichen Gebiete, in denen zunehmend Zahnärztinnen und Zahnärzte fehlen.“
Außer in Praxen, wo die meisten Zahnärztinnen und Zahnärzte arbeiten, oder an Hochschulen sind Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner seltener auch in Krankenhäusern und zahnmedizinischen Kliniken tätig. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten sich in Gesundheitsämtern, bei Sozialversicherungsträgern, Krankenkassen, in Weiterbildungseinrichtungen, bei Zahnärztekammern, Berufs- und Fachverbänden sowie in der Pharmazeutischen Industrie und der Medizintechnik.
„Arbeitslosigkeit ist für Zahnmediziner kein Thema und wird es in absehbarer Zeit auch nicht werden“, sagt Claudia Suttner, Arbeitsmarktexpertin der Bundesagentur für Arbeit. Lediglich 1.700 Personen seien im Jahresschnitt 2023 arbeitslos gemeldet gewesen. Gleichzeitig gingen etwa 600 Stellenangebote bei der Bundesagentur für Arbeit ein. Dies entsprach einem durchschnittlichen Bestand von 300 Stellenangeboten für Zahnärztinnen und Zahnärzte einschließlich Kieferorthopädinnen und Kieferorthopäden. „Trotz eines leichten coronabedingten Anstiegs liegt die Arbeitslosenquote deutlich unter drei Prozent“, ergänzt Claudia Suttner. „Damit herrscht nach wie vor Vollbeschäftigung.“
Das Online-Lexikon der Bundesagentur für Arbeit für Berufe mit über 3.000 ausführlichen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Zahnarzt/-ärztin)
www.arbeitsagentur.de/berufenet
Infoportal der Stiftung für Hochschulzulassung in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit. Hier findest du Informationen zu allen Studienmöglichkeiten in Deutschland.
www.studienwahl.de
Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit
www.berufe.tv
Informationen zum Beruf, zu Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und weiteren Themen. Ebenso Links zu den Zahnärztekammern der Länder
www.bzaek.de
Website mit eigenem Bereich für Studierende
www.fvdz.de
Umfassende Informationen zur Famulatur im Ausland und aktuelle Erfahrungsberichte
www.zad-online.com
Stand: 11.09.2024
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