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Simon Gerlinger (28) ist Fotograf aus Leidenschaft. Seit dem Abschluss seines Fotografie-Studiums arbeitet er für namhafte Magazine – und lebt dabei seinen Traum.
Es ist eine dieser Wochen, in denen Simon Gerlinger mehr Zeit im Zug verbringt als in seiner Wohnung in Berlin. Gestern Morgen war er um 9:45 Uhr im Regierungsviertel mit dem Redakteur eines großen Nachrichtenmagazins verabredet, um eine Abgeordnete zu begleiten, die aus dem Bundestag ausscheidet. Eineinhalb Stunden dauerte der Termin, dann ging es direkt weiter zum Bahnhof. Simon Gerlinger musste den Zug nach Leipzig erwischen, um dort eine Familie für eine Kolumne zum Thema Alter zu fotografieren. Nach einem kurzen Gespräch mit den Eltern sprang er gemeinsam mit der vierjährigen Tochter auf dem Trampolin – ein Teil des Shootings – und schon ging es für den Fotografen zurück nach Berlin, wo ein weiterer Fototermin mit dem Schauspieler Samuel Koch anstand. Ende seines Arbeitstages: 23 Uhr.
Was für andere nach Stress klingt, ist für den Künstler die Erfüllung eines beruflichen Traums: so viele unterschiedliche Menschen aus allen gesellschaftlichen und sozialen Schichten zu treffen, mit denen man im normalen Leben nicht zusammengekommen wäre. Simon Gerlinger kann sich nichts Besseres vorstellen.
Dabei wäre er beinahe gar kein Fotograf geworden, denn eigentlich hatte der heute 28-Jährige nach dem Abitur ganz andere Pläne. „Ich hatte mich entschieden, Grafikdesign zu studieren. Doch bei einer Sommerakademie an der Hochschule riet mir jemand, der meine eigentlichen Fähigkeiten erkannte, ein Studium der Fotografie in Erwägung zu ziehen.“
Was in der Kurzfassung so klingt, als sei mein Einstieg in den Beruf ein Selbstläufer gewesen, war in Wahrheit ein langer Weg. Man muss sich immer bewusstmachen, dass dieser Job ein Marathon ist und kein Sprint.
Simon Gerlinger, Fotodesigner
Simon Gerlinger hatte schon immer gern fotografiert und gefilmt. Also erstellte er eine Mappe mit Fotoarbeiten und bewarb sich für ein Fotografie-Studium an der Fachhochschule Dortmund, eine renommierte Hochschule in diesem Bereich. Weitere Bewerbungen verschickte er nicht. „Das war zugegebenermaßen schon ein bisschen verrückt“, sagt der gebürtige Stuttgarter, „so ganz ohne Plan B.“
Doch Simon Gerlinger bewies es allen. Gleich im ersten Anlauf wurde er angenommen, studierte dank eines Stipendiums zwei Semester im dänischen Aarhus und realisierte erste eigene Projekte. Ein Erfolg – mit Schattenseiten: „Was in der Kurzfassung so klingt, als sei mein Einstieg in den Beruf ein Selbstläufer gewesen, war in Wahrheit ein langer Weg. Man muss sich immer wieder bewusst machen, dass dieser Job ein Marathon ist und kein Sprint. Es gibt viel Konkurrenz, es ist mitunter sehr anstrengend, ständig kreativ zu sein und Projekte zu entwickeln, die andere zuvor noch nicht gemacht haben.“
Gerade der Übergang von der Hochschule ins Berufsleben sei schwierig gewesen. Zwei Jahre lang, erzählt er, habe er Klinken geputzt, sich immer wieder vorgestellt, seine Fotos auf Festivals präsentiert, sich mit Kolleginnen und Kollegen ausgetauscht. „Das war sehr mühsam, aber ich hatte mir vorgenommen, es mir selbst – und meinen Eltern – zu beweisen. Das hat mich angetrieben.“ Schließlich war es seine Bachelorarbeit, die ihm erstmals größere Aufmerksamkeit verschaffte: Für diese porträtierte er junge Paare und sprach mit ihnen über ihre Beziehungen – ein Projekt, das das Interesse namhafter Magazine weckte.
Neben seinen freiberuflichen Aufträgen schnupperte der junge Fotograf auch in die Welt der Festangestellten: Er war der erste „Photographer in residence“ (Anm. d. Red.: Möglichkeit, die künstlerische Tätigkeit für einen begrenzten Zeitraum mit Förderung an einem anderen Ort auszuführen) bei ZEIT Online und produzierte als festes Mitglied der Redaktion Geschichten in Foto- und Videoform. „Es hatten sich sehr viele Leute auf diese Stelle beworben. Dass ich als einer von zwei angenommen wurde, macht mich sehr stolz.“ Der Job war von Beginn an zeitlich begrenzt, denn die Redaktion möchte verschiedenen Fotografinnen und Fotografen die Chance auf diesen Posten geben. Mittlerweile arbeitet der Wahl-Berliner wieder freiberuflich. Das bedeutet: spannende Projekte, wie etwa Fotos einer 74-jährigen Gamerin oder eines 17-jährigen Eisschnellläufers, der auf dem Weg zum Star ist. Es bedeutet aber auch: ständig auf der Jagd nach neuen Aufträgen zu sein und kontinuierliche Akquise für sich und seine Arbeit zu machen.
Für die Zukunft hat der Fotograf große Pläne. „Ich würde sehr gerne mal etwas für das New York Times Magazine fotografieren.“ Einen ersten Schritt in diese Richtung hat er bereits gemacht: Gemeinsam mit anderen Fotografinnen und Fotografen aus aller Welt wurde er zu einem sogenannten Portfolio Review nach New York eingeladen, bei dem er seine Arbeiten präsentieren konnte. „Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Immerhin bin ich jetzt schon mal in deren Kartei.“
Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Fotodesigner/in).
Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung
Stand: 17.04.2025
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