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Ingenieur – Brauwesen und Getränketechnologie: Ein Prosit der Innovationskraft

Maximilian Dierig (30) arbeitet als Brauingenieur – ein vielseitiger Beruf, bei dem es um weit mehr als die Herstellung und Verkostung von Bier geht.

Eine junge Frau in einer Brauerei hält lächelnd ein Bierglas in der Hand.

Es ist Handwerk, eine Wissenschaft für sich, manche sagen gar, es handle sich dabei um eine Kunstform: Die Rede ist vom Bierbrauen. Maximilian Dierig (30) hat seine Leidenschaft für den Gerstensaft zum Beruf gemacht. „Nach der Schule stand für mich fest, dass ich mich im Bereich Produktion sehe. Meine Recherche hat mich zum Brauwesen und der in der Nähe meiner Heimat angesiedelten Brauerei Krombacher geführt.“ Da der Abiturient erst mal nicht weiter ausschließlich die Schulbank drücken, sondern direkt praktische Erfahrungen sammeln wollte, bewarb er sich dort um einen Ausbildungsplatz zum „Brauer und Mälzer“.

  • Portraitbild des Brauingenieurs Maximilian Dierig.

    Das Studium beinhaltet alle MINT-Fächer, dessen sollte man sich bewusst sein, sich davon aber auch nicht abschrecken lassen.

    Maximilian Dierig, Brauingenieur

Anspruchsvolle Ausbildung

Nach der Lehre und Gesellenzeit im Bereich Abfüllung ging es an die TU München, wo Maximilian Dierig Brauwesen mit Abschluss Diplom-Braumeister studierte. Dieser ingenieurwissenschaftliche Studiengang befasst sich mit den technologischen, biologischen, biochemischen und verfahrenstechnischen Prozessen der Getränkeherstellung, insbesondere des Bierbrauens. „Wer also meint, man lernt für diesen Beruf lediglich die für die Herstellung von Bier wesentlichen Zutaten Hopfen, Malz, Hefe und Wasser zu mischen und das Endergebnis geschmacklich zu testen, irrt sich. Das Studium beinhaltet alle MINT-Fächer, dessen sollte man sich bewusst sein, sich davon aber auch nicht abschrecken lassen.“

Vom Halm ins Glas

Letztlich bietet das Studium dadurch eine breite Grundlage, um als Braumeister beziehungsweise Brauingenieur durchzustarten, mit dem vermittelten Know-how deckt es die komplette Versorgungskette ab. Damit stehen den Absolventinnen und Absolventen viele Türen offen, egal ob in Wirtschaft, Forschung, in der Produktion, der Entwicklung neuer Getränke, bei Rohstoffzulieferern oder in Führungspositionen innerhalb der Brauerei- und Getränkebranche.

Für Maximilian Dierig öffnete sich die nächste Tür seiner beruflichen Karriere bei der Mauritius Brauerei in Zwickau. Als Braumeister und später Qualitätsleiter kümmerte er sich dort vornehmlich um die Produktqualität und das Qualitätsmanagement. Dabei geht es hauptsächlich um die Kontrolle der Zwischen- und Endprodukte und um die Einhaltung des deutschen Reinheitsgebots mittels Laboranalysen. Alkoholgehalt, Farbe und Geschmack sind bei der Qualitätskontrolle wichtige Parameter. „Bevor das Bier in die Abfüllanlage kommt, wird es zudem regelmäßig verkostet. Dies nennt man sensorische Prüfung.“

Gute Aufstiegsmöglichkeiten

Vor Kurzem wechselte Maximilian Dierig zurück in seinen ehemaligen Ausbildungsbetrieb, die Krombacher Brauerei – nun als Assistent der technischen Geschäftsführung. Seine Geschmacksnerven sind sozusagen in den Ruhestand gegangen. Heute kümmert sich der 30-Jährige um die Betriebsdatenerfassung und um Energie-Projekte, zum Beispiel zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes. „Mein Werdegang zeigt, dass der Beruf des Brauingenieurs nicht nur vielseitig ist, sondern sehr gute Karrierechancen auch außerhalb der eigentlichen Gär- und Sudstätte bietet.“

Derzeit macht Maximilian Dierig parallel zum Job einen MBA in General Management, um sich „wirtschaftlich noch besser aufzustellen“. Die Krombacher Brauerei als Arbeitgeberin habe bewiesen, dass man sich hausintern sehr gut weiterentwickeln kann, wenn man denn möchte, meint er.