Textiltechnik:
Kleidung, Airbags und Bettbezüge
Die Textilindustrie sorgt nicht nur dafür, dass wir uns modisch kleiden können – sie arbeitet auch an Produkten der Zukunft. Die Branche ist abwechslungsreich und bietet gute Perspektiven.
Was haben Röcke, Blusen, Fallschirme, Bettbezüge und Airbags gemeinsam? Hinter der Herstellung all dieser auf den ersten Blick sehr unterschiedlichen Produkte stecken Textiltechnikerinnen und -techniker: Von der Faserernte über die Garnerzeugung bis zu deren Verarbeitung sowie Veredelung, Verzierung und Pflege werden alle Prozesse von Textilingenieurinnen und -ingenieuren geleitet und gesteuert.
Sie müssen nicht nur die Menge und Art der Materialien bestimmen, sondern auch planen, welche Maschinen genutzt werden. Und sie prüfen Qualität und Beschaffenheit der Garne. Je nachdem, zu welchem Zweck die Textilien eingesetzt werden, müssen sie reißfest, hitzebeständig oder wasserdicht sein – manchmal auch alles auf einmal.
Auch bei der Entwicklung von innovativen Textilien, die besonders nachhaltig sind und etwa aus recyceltem Material bestehen, sind Textil- und Bekleidungstechniker/innen maßgeblich beteiligt. Oder an der Herstellung von smarter Kleidung, die zum Beispiel mit der Umwelt interagiert oder Vitalfunktionen überprüfen kann.
Wer Textiltechnik oder ähnliche Studiengänge belegen will, findet an mehreren Hochschulen in Deutschland entsprechende Angebote, unter anderem an den Hochschule Niederrhein und Reutlingen oder an der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Manchmal ist das Fach auch eine Vertiefung im Maschinenbaustudium. Die Einsatzfelder nach dem Studium sind vielfältig: Absolventen werden vor allem in Produktion, Leitung und Monitoring der Bekleidungs- und Textilindustrie tätig. Daneben bieten auch die Chemiefaser-, Textilmaschinen- und Farbstoffindustrie sowie textilverarbeitende Industrien wie Automobil, Luft- und Raumfahrt oder die Medizintechnik mögliche Betätigungsfelder.
„Neben den Schwerpunkten Qualitätsmanagement, Marketing und Controlling kommen Textilingenieure auch in öffentlichen und privaten Forschungs- und Prüfinstituten sowie in den Vertriebs- und Einkaufsabteilungen des Textil- und Bekleidungshandels zum Einsatz“, erklärt Maria Rost, Leiterin Bildung beim Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie.
Bei so vielen Einsatzgebieten steht es auch um die Berufschancen sehr gut, verspricht Maria Rost. Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zufolge die zweitgrößte Konsumgüterbranche hinter dem Ernährungsgewerbe: „Die Textilindustrie hat sich zu einer Hightech-Branche weiterentwickelt, die gut ausgebildete junge Menschen, die eine Begeisterung für textile Materialien, ein Interesse an technischen Zusammenhängen und gute Englischkenntnisse mitbringen, zu gefragten Spezialisten mit guten Aufstiegschancen werden lässt.“
Und das, ist sich Maria Rost sicher, wird auch in Zukunft so bleiben: „Textile Gewebe sind die Grundlage vieler Zukunftslösungen, beispielsweise in der Kreislaufwirtschaft oder im Bereich Smart City, bei der Mobilität von morgen oder beim ressourcenschonenden Bauen. Man denke etwa an neue Anzüge für Astronauten oder an textile Fassaden, die aus Abgasen saubere Luft machen können.“
studienwahl.de
Infoportal der Stiftung für Hochschulzulassung in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit. Hier findest du Informationen zu den Studienmöglichkeiten in Deutschland und alle Infos rund ums Studieren:
www.studienwahl.de
BERUFENET
Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 ausführlichen Berufsbeschreibungen in Text und Bild:
www.arbeitsagentur.de/berufenet
Textil- und Modeindustrie e. V.
Auf der Homepage des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie finden Interessierte Informationen zu Themen wie Nachhaltigkeit und Forschung
textil-mode.de/de
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