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Lediglich 60 Studierende gibt es pro Jahrgang in seinem Studium. Diese werden noch einmal unterteilt und durchlaufen in zwei quasi festen Klassenverbänden das komplette Studium. Bis auf wenige Schwerpunktmodule, genannt Flexi-Seminare, folgt das Curriculum einem festen Stundenplan. Neben vielen spannenden Seminaren zu Themen wie Gesprächsführung, Konfliktmanagement oder Diversität und Vorlesungen zum Thema Empirische Sozialforschung und Familienrecht beinhaltet das Studium von Anfang an Praktika. „Über das gesamte Studium ist man einen Tag pro Woche fest in einer Einrichtung“, schildert er. Im ersten Jahr arbeitete er in einem Kindergarten mit, im zweiten in einem Familienzentrum mit niederschwelligen Hilfsangeboten für Eltern und Kinder in herausfordernden Situationen. Mehrwöchige Blockpraktika ergänzen die Theorie in den höheren Semestern, etwa in Jugendämtern oder Beratungsstellen. „Man bekommt viele, manchmal auch traurige Schicksale mit“, merkt er an. „Das kann einem schon nahe gehen.“
In der so genannten Werkstatt tauschen sich die Studierenden über ihre Beobachtungen und Erlebnisse in der Praxis aus. Werkstattleiter*innen begleiten diesen Austausch und sind ständige Ansprechpartner*innen für die Studierenden. „Es ist ein Studium, bei dem man sich viel mit sich selbst auseinandersetzt, vor allem mit der eigenen Kindheit. Es gibt sogar ein Fach das Selbsterfahrung heißt. Dabei ging es darum, seine eigenen Beweggründe für das Studium zu reflektieren“, sagt Gorden Barsch und lacht: „Quatsch machen gehört aber auch unbedingt dazu!“ Spielen, malen, gestalten, toben, sogar tanzen und Theaterspielen wird innerhalb des Studiums erprobt. „Nur so gelingt es mit dem eigenen inneren Kind in Kontakt zu treten. Genau das ist wichtig, denn wir brauchen die Perspektive der Kinder, um ihr Verhalten und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Verstehen, wie Kinder sich ein Bild von der Welt machen, das macht Spaß.“