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Wer Drucken hört, denkt dabei meist immer noch an Bücher oder Zeitungen. Dass man noch viel mehr drucken kann, hat Liane (24) in Theorie und Praxis während ihres Studiums an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig gelernt. Im Studiengang „Digitale Print-Technologien“, der im Bereich Druck- und Medientechnik angesiedelt ist, stehen moderne Print-Technologien im Fokus.
„Eigentlich müsste man doch auch einen Lautsprecher drucken können“, mutmaßte der Professor, bei dem Liane das Studienmodul Industriedruck belegte. Also untersuchten die Studierenden des Seminars im hochschuleigenen Labor des Medienzentrums die Möglichkeiten, einen Lautsprecher zu drucken.
„Das ist das Spannende an meinem Studium“, sagt Liane. „Wir befassen uns mit so vielen unterschiedlichen Möglichkeiten des Drucks, vom klassischen Publikationsdruck über gedruckte Elektronik bis zum 3-D-Druck.“ Die 24-Jährige hat sich für das Studium an einer Fachhochschule entschieden, weil sie bereits früh Theorie und Praxis verbinden wollte.
Man sollte sich für Naturwissenschaften interessieren, offen sein für Neues und sich auch mal gern die Hände schmutzig machen.
Liane studiert Druck- und Medientechnik.
Am Anfang des Studiums in Leipzig geht es um natur- und ingenieurwissenschaftliche Grundlagen: Chemie, Physik, Mathe sowie Informatik, Elektrotechnik und Maschinenbau. Auch betriebswirtschaftliche Inhalte sind Teil des Studiums. In der Vertiefungsphase spezialisieren sich die Studierenden. Zur Auswahl stehen zum Beispiel Technologie- und Fabrikplanung, Qualitäts- und Umweltmanagement, Projektmanagement, Anwendungen digitaler Print-Produktion, Automation oder Logistik. „Die erworbenen Kenntnisse konnten wir im Labor direkt praktisch in Teamarbeit umsetzen“, berichtet Liane. Sie hat als Wahlmodule unter anderem Industriedruck, Publikationsdruck und historische Drucktechniken gewählt.
In ihrem 20-wöchigen Praktikum im sechsten Semester arbeitete die Studentin in der Engineering-Abteilung einer großen Wert- und Sicherheitsdruckerei. „Die Abteilung sorgt unter anderem dafür, dass die Maschinen immer verlässlich verfügbar sind und behebt bei Bedarf Probleme“, erklärt die Studentin. Ihre Mitstudierenden haben ihre Praktika zum Beispiel bei Forschungsinstituten oder im medizinischen Bereich gemacht – denn auch Medikamente oder sogar Hautzellen können gedruckt werden. „Der anschließende Austausch über die unterschiedlichen Aufgaben und Anwendungsbereiche von Drucktechniken war sehr spannend“, erinnert sich Liane.
Liane hat ein Faible sowohl für Gestaltung als auch für Technik, da passte der Studiengang „Digitale Print-Technologien“ perfekt. „Man sollte sich außerdem für Naturwissenschaften interessieren, offen sein für Neues und sich auch mal gern die Hände schmutzig machen“, nennt die Studentin einige Voraussetzungen für den Studiengang.
Mittlerweile steht die 24-Jährige kurz vor ihrem Studienabschluss. Ihre Bachelorarbeit hat sie in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen geschrieben. Dabei ging es um gedruckte Elektronik, genauer gesagt um ein Heizelement, das im Siebdruckverfahren hergestellt werden soll. Für die Recherchen zu ihrer Bachelorarbeit hat sie auch viel Zeit im Labor der Hochschule verbracht.
Sobald sie ihren Abschluss in der Tasche hat, wird Liane bei der Wert- und Sicherheitsdruckerei arbeiten – das Praktikum hat sie überzeugt. Ein späteres Masterstudium will die angehende Ingenieurin nicht ausschließen. Die Auswahl an weiterführenden Studiengängen im Bereich Druck- und Medientechnik ist groß.
Aktuell bieten zehn Hochschulen in Deutschland ein Bachelor- oder Masterstudium im Bereich Druck- und Medientechnik an. Einige der Studiengänge sind ingenieurwissenschaftlich ausgelegt, andere gestalterisch. Fast alle Studiengänge sind an Fachhochschulen beziehungsweise Hochschulen für Angewandte Wissenschaften beheimatet. Die Technische Universität Chemnitz ist die einzige Universität mit dieser Studienrichtung. An der Hochschule der Medien in Stuttgart gibt es einen Deutsch-Chinesischen Studiengang für Druck- und Medientechnik sowie einen Studiengang in englischer Sprache.
Stand: 17.10.2023
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