Audiovisuelle Medien: Die technische Seite der Medien
Technik, gepaart mit Medien und kreativem Gestalten: Mit „Audiovisuelle Medien“ an der Hochschule der Medien Stuttgart hat Franca B. sich für einen praxisintensiven Bachelorstudiengang entschieden. abi» erzählt die 22-Jährige, welche Projekte sie bereits realisiert hat.
Etwas mit Medien und Technik sowie etwas Kreativ-Gestalterisches wünschte sich Franca B., als sie sich nach dem Abitur auf die Suche nach einem Studiengang begab. An der Hochschule der Medien in Stuttgart fand sie mit „Audiovisuelle Medien“ ein Studienfach, das ihre Interessen perfekt miteinander vereint. Inzwischen befindet sie sich im achten Semester.
Im Laufe ihres Studiums lernte die 22-Jährige alle Schritte kennen, die auf dem Weg von der Idee bis zum fertigen Medienprodukt nötig sind. Im Grundstudium erhielt sie zunächst eine naturwissenschaftlich-technische Grundausbildung mit gestalterischen und wirtschaftlichen Elementen. Nach dem zweiten Semester konnte sie sich für verschiedene Module entscheiden, beispielsweise Informatik und Elektronik, Ton- und Filmtechnik, Medienwissenschaft und Filmgeschichte, Drehbuchentwicklung, IT-Security und Unternehmensgründung.
Das Programmieren habe ich erst im Studium gelernt und festgestellt, dass mir das sehr gut gefällt.
Franca B., Studentin Audiovisuelle Medien
Eigene Studioproduktion
Franca B. gefällt vor allem die praxisnahe Ausrichtung des Studiums. Dazu gehört etwa die Möglichkeit, an Studioproduktionen teilzunehmen, in denen praktische Projekte im Bereich Film, Interaktive Medien, Ton oder Visual Effects umgesetzt werden. Sie entschied sich zunächst für Interaktive Medien, wobei sie sich primär der Programmierung zuwandte. In diesem Rahmen kreierte die 22-Jährige ein Computerspiel – eine gute Vorbereitung für ihr Pflichtpraktikum, das sie bei einem Spieleentwickler machte. Und bei dem Franca B. so überzeugte, dass sie dort seitdem als Freiberuflerin tätig ist.
Eigene Interessen vertiefen
Bei einer weiteren Studioproduktion realisierte sie mit Kommilitoninnen und Kommilitonen ein experimentelles, multimediales Kunst-Event in der Staatsgalerie Stuttgart. Auch hier übernahm sie den Part der Computergrafik und Programmierung. „Das Programmieren habe ich erst im Studium gelernt und festgestellt, dass mir das sehr gut gefällt.“ Dass man vor allem im Hauptstudium die eigenen Interessensgebiete vertiefen kann, sei ein weiterer großer Pluspunkt des Studiengangs. Entsprechend beschäftigt sich Franca B. nun auch in ihrer Bachelorarbeit mit ihrem Interessensgebiet: Sie geht der Frage nach, wie sich Materialien der realen Welt – beispielsweise Metall oder Kunststoff – in der Computerwelt nachbilden beziehungsweise mit mathematischen Modellen beschreiben lassen. Ein Forschungsthema, das sie im aufbauenden Master „Audiovisuelle Medien“ weiterverfolgen möchte.
Das sagt der Berufsberater
Michel Hümmer
Foto: privat
„Bei technischen Medienstudiengängen verrät in der Regel bereits die Studiengangsbezeichnung, in welche Produktionsbereiche die Ausbildung führt“, erklärt Michael Hümmer, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit Fürth. Wer beispielweise Drucktechnik studiert, wird später voraussichtlich im Print-Bereich tätig sein und als Ingenieurin oder Ingenieur der Druck- und Medientechnik für den technischen Prozess der Informationsaufbereitung und -darstellung zuständig sein. Das Stichwort Multimedia in Kombination mit Technik wiederum verweise darauf, dass für Produktionsprozesse verschiedenster Medienarten ausgebildet wird – von Print über Ton und Bild bis zu interaktiven Medien.
Technische Fertigkeiten, mathematische Kenntnisse sowie ein Interesse an Informatik seien generell für Interessenten technischer Medienstudiengänge wichtig. Auch Kreativität sowie ein gutes Gespür für Sprache und Interesse an betriebswirtschaftlichen Fragestellungen seien hilfreich. „Klassische Einsatzfelder für Absolventinnen und Absolventen sind Film-, Fernseh- und Tonstudios, Produktionsfirmen, Verlage und Agenturen der Medienbranche“, erklärt der Berufsberater.