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Technologiemanagement: Informatik anhand von Projekten studieren

Einen Chatbot programmieren oder ein Campus-Shuttle konzipieren: Projekte wie diese sind das Herzstück des Studiengangs Digital Technologies und der Grund, warum sich Nantke Janssen (20) genau dafür entschieden hat.

Nantke Janssen ist ein „Digitec“ im dritten Semester. „Digitec“ steht für den Studiengang Digital Technologies, der gemeinsam von der Technischen Universität Clausthal und der Ostfalia Hochschule angeboten wird. Die Regelstudienzeit für den Abschluss Bachelor of Science beträgt normalerweise sechs Semester. Nantke Janssen wird aber frühestens nach sieben Semestern abschließen. Der Grund: Sie hat sich für eine Praxiskooperation entschieden, in ihrem Fall mit der Stadt Goslar: „Wer sich für diese Variante entscheidet, absolviert im sechsten Semester ein Praxissemester beim Kooperationspartner und schreibt die Bachelorarbeit dann ein Semester später“, erklärt sie. Kooperationspartner zu finden ist kein Problem: „Praxispartner, bei denen man sich bewerben kann, werden von der Hochschule vorgeschlagen.“

Aber auch ohne Praxissemester hat der Studiengang durch die interdisziplinären Digitalisierungsprojekte, die in jedem Semester angeboten werden, einen sehr hohen praktischen Bezug. „Das war der Grund, warum ich mich für Digitec und nicht für reine Informatik entschieden habe“, erzählt Nantke Janssen. Jeden Freitag ist Projekttag: „Pro Semester nimmt man an einem Projekt teil. Diese werden jeweils mit 10 Credit Points bewertet, was zeigt, wie hoch der Stellenwert der Projektarbeit ist.“

  • Auch Kommilitonen, die sich in der Schule mit Mathe schwergetan haben, kommen gut zurecht. Es ist anders als in der Schule und geht viel um Logik.

    Nantke Janssen, Studierende im Studiengang Digital Technologies

Schwerpunkt Digitale Transformation

In den Projekten arbeiten kleine Teams aus Bachelor- und Masterstudierenden gemeinsam an Problemstellungen zur Digitalisierung. Angewendet werden dabei Projektmanagementtools wie Scrum, Kreativitätstechniken und verschiedene Programmiersprachen. Die Teamarbeit stärkt die Kommunikations- und Konfliktfähigkeit. „Zudem können wir ein Scrum-Zertifikat zu vergünstigten Konditionen erwerben“, berichtet die Studentin.

Nur im ersten und zweiten Semester ist die Richtung vorgegeben: Im ersten Semester wird ein Chatbot programmiert, im zweiten ein webbasiertes Spiel entwickelt. Später können die Studierenden aus verschiedenen Projekten frei wählen. Das kann ein digitales Vogelhaus oder auch ein Campus-Shuttle sein, der autonom fahren soll.

Parallel werden Grundlagenkenntnisse der Informatik und Mathematik vermittelt. Mathematik war für Nantke Janssen nie ein Problem: „Aber auch Kommilitonen, die sich in der Schule mit Mathe schwergetan haben, kommen gut zurecht. Es ist anders als in der Schule und geht viel um Logik.“ Schon vom zweiten Semester an können die Studierenden ein individuelles Anwendungsgebiet wählen und einen fachlichen Schwerpunkt festlegen. Sie hat sich für Digitale Transformation entschieden und im vergangenen Semester viel über digitales Innovationsmanagement erfahren.

MachMit!Goslar

Nicht nur das Praxissemester, auch ihre vorlesungsfreie Zeit verbringt Nantke Janssen bei der Stadt Goslar. „Hier geht es aber nicht etwa darum, Akten zu digitalisieren. Die Stadt unterhält ein Zentrum, das sich ‚MachMit!Goslar‘ nennt und in dem es um mehr Bürgerbeteiligung geht“, erzählt sie. Dort wirkt sie an verschiedenen digitalen Projekten mit, etwa an Coding-Workshops für Kinder und Erwachsene.

Wo ihre berufliche Reise einmal hinführt, kann sie heute schwer sagen: „Man hat so viele Möglichkeiten und mir stehen noch so viele Module bevor.“ Gut vorstellen kann sie sich, dass sie noch einen Master draufsattelt.

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