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Angewandte Musikwissenschaft (und Musikpädagogik): Musik von allen Seiten betrachten

Verschiedene Perspektiven und Methoden, Theorie und Praxis, Klassik, Jazz und Pop: Für Luna Wilczek (22) sind die Inhalte ihres Bachelorstudiengangs die perfekte Zusammenstellung. Sie studiert „Angewandte Musikwissenschaft und Musikpädagogik“ im siebten Semester an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Ein Cello, auf dem gespielt wird.

Wer an die berühmte Dusch-Szene in Alfred Hitchcocks „Psycho“ denkt, hat automatisch die schrillen Violinenklänge im Ohr, die Bernard Herrmann für sie komponierte. Ennio Morricones Melodie „Lied vom Tod“ auf der Mundharmonika ist ebenso bekannt wie der Westernklassiker selbst. Ganz zu schweigen von John Williams Werken zu E.T. oder Harry Potter. Die Filmmusik-Welt hat es Luna Wilczek ganz besonders angetan. „Den Bereich finde ich sehr spannend“, sagt die 22-Jährige und hofft, später in diesem Bereich arbeiten zu können. Aktuell befindet sie sich im siebten Semester des Bachelorstudiengangs Angewandte Musikwissenschaft und Musikpädagogik an der Katholischen Universität (KU) Eichstätt-Ingolstadt.

Von Musikgeschichte bis Didaktik

Porträt von Luna Wilczek Porträt von Luna Wilczek

Musik ist Luna Wilczeks große Leidenschaft: Seit fünfzehn Jahren spielt sie Klavier, sie war im Schulchor, wählte Musik als Leistungskurs und besuchte immer schon gern Konzerte. Allerdings konnte sie sich keine künstlerische Karriere als Musikerin vorstellen. Daher suchte sie einen Studiengang, der sich auf andere Weise mit der Musikwelt beschäftigt. An der KU wurde sie fündig: „Der Studiengang ist die perfekte Zusammenstellung für mich und bietet eine gute Grundlage für sehr viele Berufe, die mit Musik zu tun haben“, erklärt sie ihre Wahl.

Ebenso schätzt sie die familiäre Atmosphäre: „Wir sind ein kleiner Studiengang, pro Wintersemester beginnen nur circa 30 Studierende.“ Die Lehrveranstaltungen beschäftigen sich beispielsweise mit Musikgeschichte, -theorie und -ästhetik, mit Werkanalyse, Popmusik, Jazz, Notations- und Instrumentenkunde, Musikpsychologie und -soziologie, Musikethnologie und -anthropologie. Luna Wilczek gefallen vor allem Veranstaltungen aus dem Bereich Didaktik und Methodik der Musikvermittlung, da sie sich gut vorstellen kann, beruflich Kindern und Erwachsenen die Welt der Musik näherzubringen.

Praxiserfahrung an der Oper

Auch die Praxis kommt an der KU nicht zu kurz. „Wir lernen etwa, am Klavier oder der Gitarre eine Gruppe von Menschen zum Singen zu animieren und zu begleiten“, erzählt die 22-Jährige. Für sie eine ganz neue Erfahrung: „Bislang habe ich am Klavier nach Noten gespielt – jetzt lerne ich nach Akkorden zu begleiten, sodass ich auch spontan eine Person oder ein Ensemble begleiten könnte. Das ist spannend.“ Außerdem können sich die Studierenden in verschiedenen Ensembles einbringen. Luna Wilczek hat sich für den Kammerchor entschieden. „In einem weiteren Modul finden wir uns in kleinen Ensembles zusammen, in denen wir eigenständig ein Programm erarbeiten, das wir später vor Publikum präsentieren“, erklärt die Studentin. Zudem sieht der Studiengang ein Praxissemester sowie ein Kurzpraktikum vor. Letzteres absolvierte Luna Wilczek im Sommer 2021 bei den Nürnberger Symphonikern, wo sie unter anderem Einblicke ins Notenarchiv, in die PR-Abteilung und in das Orchesterbüro erhielt. Ihr Praxissemester wird sie von März bis Juli in der Abteilung Musikvermittlung an der Stuttgarter Oper absolvieren und wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen und der Vermittlung von bekannten Opernstoffen sammeln.   

Nach ihrem Bachelor möchte sie wahrscheinlich noch einen Master anhängen, vielleicht in Musikvermittlung oder Chorleitung. Klar ist für sie schon heute, dass sie in einem kreativen Umfeld arbeiten möchte. „Ich möchte mit Musikern und Tänzern zusammenarbeiten, Veranstaltungen organisieren – gern im Bereich Filmmusik – und mein musikalisches Wissen, zum Beispiel über Werke und Komponistinnen und Komponisten, anderen Menschen vermitteln.“