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Angewandte Naturwissenschaft: Allrounder in allen Naturwissenschaften

Der Studiengang „Angewandte Naturwissenschaften“ richtet sich an alle, die sich eine breite, grundlegende Ausbildung in den Naturwissenschaften wünschen. Lars Rodewald gefiel der Studiengang an der Uni Koblenz so gut, dass er den passenden Master direkt angeschlossen hat.

Ein junger Mann arbeitet mit einem Mikroskop.

Die Schutzbrille und der weiße Kittel sitzen. Der Boden im Chemielabor, das Lars Rodewald betritt, ist feuerfest und die Wände sind mit Notduschen und extra Abzügen für Chemikalien ausgestattet. Die Arbeitsflächen sind tadellos sauber und aufgeräumt. Vor allem aber weiß der Student genau, worum es gleich bei seinem nächsten Versuch gehen wird. „Man muss bei Laborübungen immer gut vorbereitet erscheinen“, betont er. „Denn sonst kann es gut passieren, dass man von der Laboraufsicht weggeschickt wird, wenn man zum Beispiel nicht weiß, welche Gefahren von den Stoffen ausgehen, mit denen gerade gearbeitet wird“, erklärt der 24-Jährige.

  • Portraitfoto von Protagonist

    Alle Naturwissenschaften hängen irgendwo miteinander zusammen und überschneiden sich. Durch mein Studium kann ich diese Wechselwirkungen besser begreifen.

    Lars Rodewald, studiert im Master Applied Natural Science

Indizienjagd im Laborunterricht

Lars Rodewald freut sich immer besonders auf den Laborunterricht – vor allem im Fach Chemie. Auch wenn es sich dabei um einen achtstündigen Blockunterricht in den Semesterferien handelt. Die Faszination an der Materie ist für den 24-Jährigen so groß, dass selbst schwierige Aufgaben im Fach anorganische Chemie zu einer reizvollen Herausforderung werden. So muss er zum Beispiel mittels verschiedener Nachweisreaktionen herausbekommen, um welchen Stoff es sich handelt. „Vor mir ist dann irgendein Pulver im Probegläschen. Seine Farbe ist mein erstes Indiz, dann muss ich es aber zum Beispiel in die Flamme halten oder mit anderen Substanzen mischen, um den Stoff korrekt zu identifizieren.“

Ist sein Verdacht korrekt, dann hat sich das Bangen gelohnt und Lars Rodewald wird eine gute Bewertung bekommen. Hat er irgendwo einen Fehler gemacht, kann die ganze Analyse schiefgehen. Jeder Versuch verlangt von ihm viel Konzentration, Ausdauer und Sorgfalt. „Da kann ein falscher Schritt einem auch die ganze Synthese ruinieren“, meint er. Chemikalien zu mischen, zu erhitzen und in verschiedenen Phasen zu teilen, das macht dem angehenden Naturwissenschaftler Spaß. Doch nicht nur das. Nach Experimenten in Chemie und Biologie wechselt er genauso gerne in den Physikraum. Dann tauscht er Kittel und Schutzbrille gegen Stoppuhren, Lämpchen und Meterstäbe, um damit zum Beispiel die Fallbeschleunigung eines Lineals zu messen.

Alle Naturwissenschaften lieben lernen

Es sind die Abwechslung und die Vielfalt, die Lars Rodewald an seinem Studiengang so begeistern. Von den Grundlagen der organischen und anorganischen Chemie, über die Physikalische Chemie, Experimentelle Physik mit Mechanik, Elektrik, Optik und Kernphysik, bis hin zu den Grundlagen der Biologie samt Genetik und Mikrobiologie bietet sein Modulplan die pure Abwechslung. „Man geht eben nicht so tief in ein Thema rein, sondern lernt viele Bereiche kennen“, erklärt er. Das Konzept des Studiengangs, möglichst breite Grundlagen zu bilden und das theoretische Wissen sofort praktisch anzuwenden, sagte dem jungen Mann nach dem Abi mehr zu, als sich für eine Disziplin entscheiden zu müssen.

Deshalb wollte er sich auch nach dem Bachelor nicht auf einen speziellen Bereich festlegen, sondern mit dem ähnlich breit gefächerten, englischsprachigen Master in Applied Natural Science an der Universität Koblenz weitermachen.

Verflechtungen zwischen den Disziplinen verstehen

Von diesem naturwissenschaftlichen Mix ist Lars Rodewald auch heute noch, im dritten Mastersemester, sehr angetan. Für einige sei diese breite Aufstellung des Studiengangs allerdings eine Hürde. „Viele im Studiengang sehen sich mehr als Chemiker oder Biologen und haben dann mit Physik- oder Mathematikvorlesungen zu kämpfen.“ Wer das breite Interesse für die Naturwissenschaften nicht teilt, sollte lieber in eine bestimmte Fachrichtung gehen, findet Lars Rodewald. In seinem Studiengang sieht er wiederum einen wichtigen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt. „Alle Naturwissenschaften hängen irgendwo miteinander zusammen und überschneiden sich. Durch mein Studium kann ich diese Wechselwirkungen besser begreifen.“

An den Master möchte der Rheinland-Pfälzer am liebsten noch eine Promotion hängen und später womöglich in der Produktentwicklung eines Unternehmens arbeiten. Neben der Industrie könnte er außerdem noch in der Wissenschaft oder für öffentliche Behörden wie Umweltämter, Kliniken oder Institute arbeiten.

Angewandte Naturwissenschaft studieren

Der Studiengang Angewandte Naturwissenschaft vermittelt ein breites Grundlagenwissen in den Naturwissenschaften wie Biologie, Chemie, Physik und zum Teil auch Mathematik. Fächerübergreifendes Denken ist hier von großer Bedeutung, da die Studierenden mit Methoden aus verschiedenen Disziplinen arbeiten. Wahlpflichtbereiche ermöglichen es, eigene Schwerpunkte zu setzen. Derzeit bieten den Studiengang in Deutschland für den Bachelor und/oder Master unter anderen die Universität Koblenz, die TU Bergakademie Freiberg sowie die Hochschule Trier und die Hochschule Zittau/Görlitz an. Verwandte Studiengänge wie etwa MINT an der TU Chemnitz sind entweder um eine weitere Disziplin wie etwa Informatik erweitert oder fokussieren sich auf einen speziellen Bereich wie zum Beispiel Biotechnologie. 

Durch den hohen praktischen Bezug kann man Angewandte Naturwissenschaft auch dual in Kooperation mit Unternehmen verschiedener Branchen studieren. Die Namen der Studiengänge können sich zwar von Hochschule zu Hochschule unterscheiden, inhaltlich ist das Studium aber oft ähnlich.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild

berufenet.arbeitsagentur.de

studienwahl.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung.

studienwahl.de

Studiensuche

In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
www.arbeitsagentur.de/studiensuche

Hochschulkompass

Infoportal der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zu deutschen Hochschulen, deren Studien- und Promotionsmöglichkeiten sowie internationale Kooperationen.

www.hochschulkompass.de

JOBSUCHE der Bundesagentur für Arbeit

www.arbeitsagentur.de/jobsuche

Deutsche Physikalische Gesellschaft

Die älteste nationale und mit mehr als 55.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt.

www.dpg-physik.de

Deutsche Mathematiker-Vereinigung

Die Deutsche Mathematiker-Vereinigung e. V. vertritt die Belange von Mathematikern in Gesellschaft, Schule und Hochschule in Deutschland.

www.mathematik.de

Gesellschaft Deutscher Chemiker

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker vereint die den chemischen und molekularen Wissenschaften verbundenen Menschen.

www.gdch.de

Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin

Dachverband für alle, die im Bereich Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin studieren oder tätig sind

www.vbio.de