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Molekularbiologie und Physiologie: Genome erforschen

abi» schaut Masterstudent Hannes Wolfgramm über die Schulter – im Hörsaal und im Labor. Der 24-Jährige studiert im vierten Semester Molekularbiologie und Physiologie an der Universität Greifswald.

Mikroskop im Labor

Zu Hannes Wolfgramms Berufswahl trug seine Zeit auf einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium maßgeblich bei. Er entschied sich nach dem Abi für ein Bachelorstudium Biologie an der TU Dresden. Dort kristallisierten sich zwei Interessenschwerpunkte heraus: Ökologie und Genetik. „Nicht zu vergessen: die Arbeit im Labor, die mir sehr viel Spaß macht“, ergänzt der 24-Jährige. Es stand also fest, dass er um einen Master nicht herumkommt. „Im Bereich Forschung ergeben sich sonst kaum Chancen auf eine Stelle. Außerdem möchte ich promovieren und um für die Promotion zugelassen zu werden, ist der Masterabschluss die sicherste Variante.“

Viele Module zur Auswahl

Ein Porträt-Foto von Hannes Wolfgramm Ein Porträt-Foto von Hannes Wolfgramm

Hannes Wolfgramm

Auf Basis dieser Kriterien sah er sich nach einem passenden Masterstudiengang um und wurde an der Universität Greifswald fündig: Im Studiengang Molekularbiologie und Physiologie befasst Hannes Wolfgramm sich unter anderem mit Biochemie, Genetik, Mikrobiologie und Physiologie. Durch die freie Wahl von drei Vertiefungs- und drei Fortgeschrittenenmodulen mit zunehmender Spezialisierung können die Studierenden einen individuellen Schwerpunkt legen.

Angeboten werden dabei zum Beispiel Molekulare Infektionsgenetik, Funktionelle Genomforschung, Tierphysiologie, Populationsgenetik der Pflanzen, Molekulare Umweltmikrobiologie und Mikrobielle Proteomik, also die Erforschung der Proteine in Lebewesen, Gewebe oder Zellen. Zudem üben sich die Studierenden in verschiedenen Methoden, beispielsweise in proteinbiochemischen Analysen. „Ich kann nur jedem empfehlen, die Modulkataloge der Unis unter die Lupe zu nehmen, um zu schauen, ob die Inhalte passen. Und wenn ja, sollte man kleineren Städten wie Greifswald definitiv eine Chance geben“, rät der Masterstudent.

Wahlmöglichkeiten sind von Vorteil

Grundsätzlich schätzt Hannes Wolfgramm die vielen Wahlmöglichkeiten, denn: „Man kann ein bisschen Biochemie, ein bisschen Physiologie und ein bisschen Genetik machen, oder aber man fokussiert sich wie ich auf ein Gebiet mit all seinen Grundlagen und Anwendungen.“ Zudem sei die Nähe zur Medizinischen Fakultät und zum Friedrich-Löffler-Institut für Tierseuchen erwähnenswert, da Studierende dort neben Vorlesungen auch Abschlussarbeiten und Praktika mit humanbiologischem Bezug oder zur Virologie absolvieren können. Die Anforderungen empfindet der Student, der gerade mit seiner Masterarbeit im Bereich Genomforschung beginnt, nicht schwieriger als im Bachelorstudium – alles sei lediglich „detaillierter“.

Berufliche Möglichkeiten

Mit dem Master of Science in Molekularbiologie und Physiologie in der Tasche können Absolventen in der freien Wirtschaft zum Beispiel in der Produktentwicklung, im Qualitätsmanagement, der Diagnostik oder Arzneimittelzulassung, im Bereich Lebensmitteltechnologie oder im Marketing eine Anstellung finden.

Bei wissenschaftlichen Einrichtungen wie Universitäten oder Forschungsinstituten bieten sich ebenfalls Karrieremöglichkeiten. „Ich weiß noch nicht, wo genau ich beruflich Fuß fassen möchte. Vielleicht hilft mir bei der Entscheidung das noch anstehende Berufspraktikum, das ich für einen Blick in einen Betrieb nutzen möchte.“

Video: Naturwissenschaften und Labor

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

Weitere Filme findest du auf der abi» Videoübersicht.