Physische Geographie:
Der Traum vom Kartenerstellen
In seinem Masterstudiengang „Physische Geographie“ an der Uni Tübingen beschäftigt sich Manuel Nübel unter anderem mit der Beschaffenheit von Böden und der Nutzung von Fernerkundungsdaten. Der Berufswunsch des 25-Jährigen: in einer Behörde Karten zu aktuellen Fragestellungen anfertigen.
Sand, Schluff oder Ton – im bodenkundlich-geoökologischen Labor der Uni Tübingen untersucht Manuel Nübel Bodenproben auf ihre Korngrößenverteilung. So kann er herausfinden, um welche Bodenart es sich handelt und zum Beispiel Rückschlüsse auf die Wasserhaltefähigkeit des Bodens ziehen. Denn: „Je feinkörniger der Boden, desto undurchlässiger ist er – und umso besser eignet er sich zur Speicherung von Wasser“, erklärt der 25-Jährige.
Manuel Nübel schätzt die Praxisnähe seines Studiengangs „Physische Geographie“ – Übungen im Gelände, im Labor und am Computer gehören dazu. „Im Studium beschäftigt man sich mit der physischen Beschaffenheit der Erde und den Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Sphären wie Atmosphäre und Hydrosphäre“, erklärt der Student im vierten Semester. Dabei bietet der Studiengang Vertiefungsmöglichkeiten im Bereich der Umweltwissenschaften von der Grundlagenforschung bis hin zur Umsetzung im Naturschutz und der Umweltplanung.
Manuel Nübel
Foto: Johanna Ringwald
Bei seinem Fachgebiet handele es sich, wie bei der Geographie überhaupt, um ein interdisziplinäres Forschungsfeld, betont der Student. So begegne man beispielsweise biologischen, geologischen oder ingenieurwissenschaftlichen Fragestellungen. Auch die Informatik spielt eine Rolle – vor allem, wenn man sich wie Manuel Nübel für das Erstellen von Karten interessiert.
„Ich hatte schon sehr früh eine Affinität zur Landschaft und Geomorphologie und war von Karten aller Art fasziniert“, erzählt er. Bereits an der Schule wählte er Erdkunde als Schwerpunktfach und bewarb sich nach dem Abitur an der Uni Freiburg, wo er seinen Bachelor in Geographie absolvierte. Die Teilgebiete Human- und Wirtschaftsgeographie schloss er als Vertiefungsrichtungen für sich aus, weshalb er sich für die Physische Geographie entschied und seine Schwerpunkte auf Bodenkunde und Geoinformatik legte.
So lernt er im Modul Bodenlandschaftsmodellierung etwa, wie man aus Bodenproben mithilfe geostatistischer Modellierungen Rückschlüsse für eine größere Fläche ziehen kann. „Das ist beispielsweise bei landwirtschaftlichen und ökologischen Fragestellungen von Bedeutung und spielt zudem eine Rolle bei der Berechnung der Grundsteuern.“ In Geoinformatik beschäftigt er sich unter anderem mit der Fernerkundung. Dazu gehört unter anderem das Auswerten von Satellitenbildern und Radarsystemen und andere Methoden, mit denen man „zerstörungsfrei erkunden kann, also ohne zum Beispiel ein Loch in den Boden graben zu müssen“, erklärt Manuel Nübel.
Erste berufspraktische Erfahrungen hat er während seines Bachelors gemacht, als er als Werkstudent beim Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau in Freiburg arbeitete. In einem solchen Tätigkeitsfeld würde er gern nach seinem Master einsteigen, am liebsten bei einer Behörde im Bereich Umwelt oder Landwirtschaft. Dort könnte er seine Kenntnisse über Datenvisualisierung und Modellierung anwenden, um Karten zu aktuellen Fragestellungen wie der Schadstoffbelastung der Luft oder der Nitratbelastung im Grundwasser zu erstellen – und damit seinem Traumberuf nachgehen.
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