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Nina Brandau ist Referentin für Bildungspolitik beim Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom). Im abi» Interview spricht sie über neue Entwicklungen in der IT-Branche und davon, wie gefragt IT-Expert*innen sind.
abi» Frau Brandau, was sind die aktuellen Chancen und Herausforderungen der IT-Branche?
Nina Brandau: Es wird in Zukunft immer mehr IT-Berufe und damit noch mehr Jobs geben, so dass wir immer mehr Nachwuchs in diesem Feld brauchen – das ist eine Herausforderung für die Branche, zugleich aber natürlich eine Chance für viele Interessierte. Wir müssen uns stetig weiter entwickeln und Innovationen schaffen und zulassen. Das ist eine Herausforderung. Eine große Chance ist durch die Corona-Krise noch einmal sehr deutlich geworden: Die IT-Branche ist ein sehr flexibles Arbeitsfeld. Man ist nicht zwingend an einen Ort gebunden, kann von wechselnden Orten aus oder über Grenzen hinweg arbeiten.
abi» Wie gefragt sind IT-Fachkräfte?
Nina Brandau: Im vergangenen Jahr hatten wir in Deutschland 124.000 offene IT-Stellen. Das ist eine Menge! Besonders groß war die Nachfrage nach Software-Entwicklern. Aber auch IT-Anwendungsbetreuer, Data Scientists, IT-Projektmanager sowie IT-Berater und IT-Service-Manager wurden gesucht. Dabei sind aber nicht nur Programmierkenntnisse wichtig. Soft Skills sind unglaublich gefragt, schließlich arbeiten Informatiker und Coder häufig in interdisziplinären Gruppen. Man muss kommunikativ sein und teamfähig. Man muss allein und mit anderen zusammenarbeiten können.
abi» Inwiefern führen die Veränderungen in der Branche zu neuen Studienangeboten?
Nina Brandau: Das klassische Informatikstudium wird weiterhin am meisten angeboten. Da werden einfach wichtige Grundlagen gelegt. Was wir aber immer mehr brauchen, sind Leute, die sich zum Beispiel mit künstlicher Intelligenz (KI) auskennen. Dabei geht es darum, die immensen Datenmengen, die wir produzieren, mit Hilfe von lernenden Systemen und Technik zu beherrschen, zu nutzen und auszuwerten. Dazu gibt es bereits seit vielen Jahren KI-Professuren in Deutschland, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Es geht also nicht unbedingt nur um neue Studiengänge, die angeboten werden, sondern insbesondere darum, dass sich die bestehenden Curricula der vorhandenen Studiengänge an neue Fortschritte anpassen. Solche Spezialisierungen wie künstliche Intelligenz, die meist in Masterstudiengängen eine größere Rolle spielen, wird es in Zukunft sicher noch mehr geben.
abi» Welche Tipps können Sie für den Berufseinstieg geben?
Nina Brandau: Es ist nicht neu, aber ich finde es trotzdem hilfreich: Macht vor dem Studium mal ein Praktikum bei einer Software-Firma oder einem IT-Unternehmen und erlebt, was in der Branche wirklich gemacht wird! Das ist häufig vielfältiger und spannender als das, was sich viele unter einem Job für Informatiker vorstellen. Das gilt natürlich ebenso für das Studium: Wer Praktika macht, lernt unterschiedliche Facetten und Bereiche kennen. Das hilft, um einen besseren Überblick über die Branche zu bekommen, herauszufinden was einen genau interessiert – und so vielleicht schon den berühmten Fuß in die Tür zu kriegen.
Aktualisiert: 01.09.2021
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