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Sozialmanagement: Management für die Sozialwirtschaft

Betriebswirtschaft, juristische Fragestellungen und sozialwirtschaftliche Aspekte: Felix Knodel (25) studiert „Sozialmanagement“ an der thüringischen Hochschule Nordhausen.

Eine Gruppe junger Menschen nimmt an einem Assessmentcenter teil.

Wie bringt man Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, und soziale Einrichtungen, die deren Unterstützung benötigen, zusammen? Diese Frage stellte sich Felix Knodel gemeinsam mit drei Kommilitoninnen. Zusammen entwarfen die Studierenden ein Konzept zur Gründung einer Freiwilligenagentur für die Stadt Nordhausen.

Theorie-Praxis-Projekt über drei Semester

Vom fünften bis zum siebten Fachsemester erstrecken sich die Theorie-Praxis-Projekte, in denen sich die angehenden Sozialmanagerinnen und -manager der Hochschule Nordhausen der Planung und Präsentation eines sozialwirtschaftlich orientierten Projekts widmen. Die Idee zur Freiwilligenagentur hatten Felix Knodel und seine Mitstreiterinnen bei einer Exkursion zur Thüringer Ehrenamtsstiftung in Erfurt. Zuerst fand ein Vernetzungstreffen statt, um die Bedarfe und Möglichkeiten für freiwilliges Engagement in der Stadt zu klären. Mittlerweile habe sich eine „gewisse Eigendynamik“ entwickelt, berichtet der 25-Jährige.

Er befindet sich im siebten Semester und damit auf der Zielgeraden seines Bachelorstudiums „Sozialmanagement“. In seiner Abschlussarbeit wird er wahrscheinlich über ein Personalmanagement-Thema schreiben – ein Bereich, in dem er später beruflich tätig werden möchte, nachdem er ihn in einem Master vertieft hat.

Berufspraktisches Semester

Entsprechend hat sich Felix Knodel für das Vertiefungsfach „Personalmanagement und Arbeitsrecht“ entschieden. Alternativ steht den Studierenden „Finanzmanagement“ zur Verfügung. Sein berufspraktisches Semester absolvierte er in der Personalabteilung der Samariterstiftung Nürtingen, die mehr als 60 Häuser, Einrichtungen und Dienste an 30 Standorten betreibt und etwa 3.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Dort unterstützte Felix Knodel das Team der Personalreferentinnen und -referenten. Einer seiner Schwerpunkte war das Recruiting, aber auch in andere Bereiche wie die Vertragsgestaltung erhielt er Einblicke. „Das Personalmanagement gefällt mir, weil man auf einer persönlichen Ebene mit Menschen in Kontakt steht und weil es besonders in der Sozialwirtschaft wichtig ist, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine intrinsische Motivation für ihren Beruf mitbringen.“ Außerdem schätze er die Interdisziplinarität des Tätigkeitsfelds, also den Mix aus BWL, rechtlichen Vorgaben und den sozialwirtschaftlichen Komponenten, die es zu beachten gelte.

  • Portraitfoto

    Das Personalmanagement gefällt mir, weil man auf einer persönlichen Ebene mit Menschen in Kontakt steht und weil es besonders in der Sozialwirtschaft wichtig ist, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine intrinsische Motivation für ihren Beruf mitbringen.

    Felix Knodel

Interdisziplinäre Inhalte

Diese Interdisziplinarität zieht sich durch sein gesamtes Studium, das betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse und sozialwirtschaftliche Denkweisen und Strategien miteinander verknüpft. Genau diese Kombination hatte Felix Knodel bewogen, sich für den Studiengang zu bewerben. Zuvor hatte er bereits ein reines BWL-Studium begonnen, merkte aber nach zwei Semestern, dass ihm etwas fehlte. Nach einiger Recherche stieß er auf den Bereich Sozialmanagement – der auch zu seinem Engagement nach dem Abitur passte: Damals verbrachte Felix Knodel ein Auslandsjahr in den USA in einer Einrichtung für betreutes Wohnen für Seniorinnen und Senioren.

Sozialmanagement studieren

Das grundständige Studienfach Sozialmanagement wird an staatlichen, privaten und kirchlichen Hochschulen (überwiegend Hochschulen für Angewandte Wissenschaften) angeboten, darunter einige duale Studiengänge. Standorte sind neben Nordhausen unter anderem Wismar, Heilbronn, Koblenz und Emden. Alternative Studiengangsbezeichnungen sind unter anderem „Management in Sozialberufen“, „Management in Gesundheitseinrichtungen“, „Public and Non-Profit Management“, „Soziale Arbeit (Sozialmanagement)“. Alternative Bezeichnungen für weiterführende Studiengänge sind zum Beispiel „Sozialplanung“, „Nonprofit Management“ und „Health Care Management“.