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Sportjournalismus: Der Weg zum Sportreporter

Henrik Mertens (22) studiert Sportjournalismus an der Deutschen Sporthochschule (DSHS) in Köln, an der schon viele prominente Sportreporter*innen ihren Abschluss gemacht haben.

Vier junge Männer verfolgen von der Tribüne aus ein Fußballspiel, zwei mit Headsets, einer mit Laptop.

Fußball, Handball, Darts, Tennis, Basketball: Es gibt kaum eine Sportart, die Henrik Mertens nicht leidenschaftlich verfolgt. „Ich gucke sogar Golf. Ein anderes Fernsehprogramm als Sportsendungen gibt es bei mir nicht.“ Seit 2017 studiert der 22-Jährige Sportjournalismus an der DSHS in Köln.

Die Wahl des Bachelorstudiengangs, auf den ihn eine Freundin aufmerksam machte, die an derselben Hochschule studiert, lag für ihn nahe. „Ich bin sehr sportaffin und wollte immer was mit Journalismus machen.“ Schon in der 11. Klasse absolvierte Henrik Mertens den obligatorischen Sporteignungstest, der Voraussetzung für alle Bachelorstudiengänge an der Sporthochschule ist. „Ich wollte den Test so früh wie möglich machen, da man ihn im Zweifel mehrmals wiederholen kann.“ Doch er bestand auf Anhieb. Zwei Monate bereitete er sich intensiv auf die insgesamt 20 Disziplinen vor. „Bis auf das Kugelstoßen war ich in allen Bereichen sehr fit.“

Nicht nur graue Theorie

Ein Porträt-Foto von Henrik Mertens Ein Porträt-Foto von Henrik Mertens

Henrik Mertens

Das erste und zweite Semester füllt eine Art Basisstudium, das jeder Studierende der Sporthochschule absolvieren muss. „Hier beschäftigen wir uns zum Beispiel mit Anatomie und Kinematik, also Bewegungslehre. Es geht darum, den menschlichen Körper zu verstehen und sich ein sportwissenschaftliches Grundwissen anzueignen“, erklärt Henrik Mertens, der sich mittlerweile im neunten Semester befindet. Die Inhalte sind dabei nicht nur graue Theorie. So müssen die Studierenden Praxiskurse in verschiedenen Sportarten wie Leichtathletik, Tanzen, Schwimmen und diversen Rückschlag- und Ballsportarten absolvieren. „Die Idee dahinter ist, dass man sich in allen Bereichen gut auskennen sollte, bevor man später als Sportreporter darüber berichtet.“

Darauf aufbauend folgen spezielle Praxisseminare, etwa zu Print-, TV- und Radiojournalismus. Viele der Dozierenden sind erfahrene Sportjournalistinnen und -journalisten. „Wir lernen, wie man mit einer Kamera umgeht, machen Radioumfragen auf der Straße und schneiden unsere Beiträge selbst. Die Aufnahmegeräte, Foto- und Videokameras der Hochschule können wir jederzeit nutzen und werden auch angehalten, damit außerhalb der Kurse eigene Projekte umzusetzen.“

Breite Expertise

Daneben belegt Henrik Mertens, der neben seinem Studium zweieinhalb Jahre in der Pressestelle der Sporthochschule gearbeitet hat, Kurse wie Sportgeschichte, Sportethik und Medienrecht. Auch ein sechswöchiges Pflichtpraktikum entweder im Semester, in den Semesterferien oder, wie bei Hendrik Mertens, zum Abschluss ist Bestandteil des Studiums.

Nach seinem Abschluss will er sich eventuell auf ein Volontariat bewerben, zum Beispiel im Sportressort einer Tageszeitung, eines Lokalradiosenders oder einer Online-Redaktion. Auf eine Sportart festgelegt ist er nicht. „Im Fußball wäre ich am besten aufgestellt, da bringe ich die meiste Expertise mit. Man sollte sich aber nicht zu sehr auf eine Sportart fokussieren. Sowohl in den Seminaren als auch später im Job kann man damit punkten, wenn man breiter aufgestellt ist“, weiß er.