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Vitus Beck ist Schulsozialarbeiter am Michaeli-Gymnasium.
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abi» sprach mit Vitus Beck, Schulsozialarbeiter am Michaeli-Gymnasium in München, über die Gründe für den Schulabgang ohne Abitur.
Vitus Beck: Die meisten Schüler und Schülerinnen, die über diesen Schritt nachdenken, vermissen etwas Wichtiges: Viele von ihnen empfinden das Gymnasium als lebensfern, es fehlt ihnen bei aller Theorie und Leistungsorientierung oft der soziale Bezug. Fachliche Überforderung zeigt sich häufig schon früher, nicht erst in der Oberstufe. Irgendwann fühlen sich viele der Jugendlichen deshalb frustriert und merken, dass es ihnen psychisch nicht gut geht. Das alles führt oft zu mangelnder Konzentration und Leistungsschwäche. Schlechte Noten schwächen wiederum die Motivation – das ist eine echte Spirale abwärts.
Vitus Beck: An der Schule sind die Schulsozialarbeiter/innen und die Beratungslehrkräfte die erste Anlaufstelle, wenn es Gesprächsbedarf gibt. An den meisten Gymnasien gibt es zudem eine Laufbahnberatung. Extern kann man sich an Berufsberatungen wenden, mit deren Hilfe man sich grundsätzlich neu orientieren kann und berufliche Möglichkeiten findet. Berufseignungstests sind ebenfalls hilfreich, um auf Ideen zu kommen, in welche Richtung es weitergehen könnte. Wichtig ist natürlich, dass man offen für eine Beratung ist. Betroffene, denen es nicht gut geht, sollten sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen. Oft merken sie dann schnell, dass sie nicht die Einzigen sind, die Probleme und Zweifel haben.
Vitus Beck: Viele wechseln vom Gymnasium zur Fachoberschule (FOS), in anderen Bundesländern ist es die Berufsoberschule (BOS). Hier ist der Leistungsdruck weniger hoch, und die jungen Leute können ihre Fachhochschulreife machen, mit der ebenfalls ein Studium möglich ist. Andere beginnen eine Lehre, weil sie lieber etwas Praktisches machen wollen. Manche nehmen aber auch erst einmal eine Auszeit. In dieser Zeit wiederholen sie zum Beispiel die 10. Klasse, um wieder ein wenig mehr Zeit für sich zu haben und den Leistungsdruck rauszunehmen. Ich finde es ganz wichtig, sich für die Persönlichkeitsentwicklung Zeit zu nehmen. Da reichen keine zwei Wochen Besinnungszeit. Oft stabilisiert eine längere Phase des Nachdenkens auch, und die Schülerinnen und Schüler entscheiden sich dann doch, bis zum Abitur zu gehen.
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Vitus Beck ist Schulsozialarbeiter am Michaeli-Gymnasium.
Stand: 08.11.2023
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