Elektroniker – Informations- und Systemtechnik: Elektronik-Skills für Automobil-Innovationen
Nachhaltigkeit in der Automobilbranche bedeutet mehr als E-Mobilität, findet Jan Rogalla. Der 21-Jährige macht eine Ausbildung zum Elektroniker für Informations- und Systemtechnik bei Volkswagen. Für abi.de berichtet er, welche Skills er erlernt, um in Zukunft an technischen Innovationen zu tüfteln.
Ein Modellauto fährt über eine schwarze Linie auf weißem Untergrund – und folgt ihr selbstständig, als sie abknickt. Ein Erfolg für Jan Rogalla (21), der mit einer Gruppe angehender Elektronikerinnen und Elektroniker das Fahrzeug mit Sensoren für den Hell-Dunkel-Kontrast gebaut und programmiert hat. Wie das geht, lernten die Auszubildenden zuvor in einer Theorieeinheit.
„Wir arbeiten nach dem agilen Prinzip, beim dem auf eigenständiges Lernen, Teamwork und Kreativität gesetzt wird“, erklärt Jan Rogalla, der sich im zweiten Jahr seiner Ausbildung zum Elektroniker für Informations- und Systemtechnik befindet. Diese Art der Wissensvermittlung war neben seinem Interesse an Elektrotechnik und IT ein Grund, warum er sich bei Volkswagen bewarb.
Teamwork und Kreativität prägt die Ausbildung
Gelernt wird in Theorie- und Praxisblöcken: Zuerst erhalten die zwölf Auszubildenden einen Fragenkatalog, etwa zum Thema Digitaltechnik. Die Antworten erarbeiten sie sich, angeleitet durch den Lernbegleiter. Auch die Praxisprojekte führen die Azubis weitgehend in Eigenregie durch. Dabei profitieren sie von Synergieeffekten – durch die Teamarbeit und dadurch, dass im Lernzentrum des Stammwerks in Wolfsburg weitere Berufe ausgebildet werden: „Wenn wir ein Gehäuse brauchen, bitten wir die Auszubildenden der Metallberufe, es uns anzufertigen“, sagt Jan Rogalla.
IT-Systeme und -Dienstleistungen, Hard- und Softwarekomponenten sowie Steuerungs- und Regelungstechnik gehören zum Ausbildungsinhalt. Konkret geht es meist um elektronische Steuergeräte: „In einem modernen Pkw von Volkswagen gibt es mehr als 100 Steuergeräte, sozusagen kleine Rechner, die bestimmte Dinge steuern“, erläutert der Auszubildende. Infotainmentsystem, Tempomat, Motor, Kraftstoffeinspritzung oder auch das Batteriemanagement in E-Fahrzeugen sind mit solchen Modulen versehen. Je nach Funktion können Steuergeräte dazu beitragen, Fahrzeuge effizienter und klimafreundlicher zu machen.
Nach jedem Projekt sortieren wir die Materialien und verwahren alles, was noch einmal genutzt werden kann.
Jan Rogalla, Auszubildender zum Elektroniker für Informations- und Systemtechnik bei Volkswagen
Nachhaltige Arbeitsprinzipien
Das Thema Nachhaltigkeit begegnet den Auszubildenden in verschiedenen Bereichen. Bei klimafreundlicherer Mobilität denke man meist zuerst an E-Autos, weiß Jan Rogalla. Diese spielen natürlich eine wichtige Rolle für die nachhaltige Mobilität. Doch gebe es viele weitere Aspekte, etwa die Bestrebung, die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltig zu gestalten.
Er verweist auf das Plakat im Lernzentrum mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. „Nach diesen Prinzipien arbeiten wir.“ Das bedeute beispielsweise, Ressourcen zu schonen und so viel wie möglich zu recyclen.
Technische Innovationen in der Automobilbranche umsetzen
Nachhaltiges Arbeiten und Denken gehöre zu den Soft-Skills, die ihm vermittelt werden. Dazu komme die Fähigkeit, sich Wissen selbstständig anzueignen sowie Aufgaben kreativ anzugehen und neue Wege auszuprobieren: „Das sind Kompetenzen, die uns befähigen, passende Lösungen für anstehende Herausforderungen zu finden.“ Und das auch im Hinblick auf technische Innovationen im Sinne des Klimawandels.
Zusammen mit den fachlichen Grundlagen-Skills der Informations- und Systemtechnik könne er später in verschiedenen Bereichen bei Volkswagen tätig werden. Davor möchte Jan Rogalla aber noch studieren, am liebsten Fahrzeuginformatik oder Elektrotechnik. Auch, um mehr über nachhaltige Zukunftstechnologien und ihre Anwendungsmöglichkeiten in der Automobilbranche zu lernen.
