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Fachmann für Systemgastronomie: Verantwortung schon in jungen Jahren

Ursprünglich wollte Torben Petersen (23) nach seinem Abitur Kaufmann werden. Doch dann fand er die Schilderungen seines Bruders, der damals bereits eine Ausbildung zum Fachmann für Systemgastronomie bei Block House machte, spannender.

Salate werden angerichtet.

Torben Petersen hatte sich tatsächlich nur auf einen Ausbildungsplatz zum Fachmann für Systemgastronomie bei der Steakhaus-Kette Block House in Hamburg beworben. Nach einem Bewerbungsgespräch und einem Probearbeitstag, hatte ich dann die Zusage“, erzählt der 23-Jährige. Im ersten Lehrjahr drehte sich für ihn alles um zarte Steaks, Baked Potatoes mit Sour Cream und knackige Salate. „Wir haben alle wichtigen Stationen in unserem Restaurant durchlaufen: Küche, Grill, Bar - und dabei den Service und alles, worauf es ankommt, gelernt."

Derzeit hat der Azubi ganz andere Aufgaben. Mittlerweile ist Torben Petersen fast am Ende seiner dreijährigen Ausbildung angekommen und schon jetzt stellvertretender Betriebsleiter. In dieser Position ist er Ansprechpartner für Themen wie: Wer von den Mitarbeitenden geht wann in die Pause, wer darf heute früher Feierabend machen? Oder ein Gast möchte die Herkunft seines Steaks wissen.

Manchmal findet es der junge Mann immer noch etwas gewöhnungsbedürftig, dass er mit seinen 23 Jahren schon so viel Verantwortung übernehmen darf. Gleichzeitig gefällt ihm das. Es macht ihn zufrieden und ein wenig stolz. „Überrascht hat mich an mir selbst, wie schnell mein Selbstvertrauen gewachsen ist. Ich habe gelernt, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Ich würde mich eher als ruhig beschreiben. Aber man lernt in der Ausbildung auf Gäste und Menschen zuzugehen, sicher aufzutreten und mit Spaß und Ehrgeiz seine Ziele zu verfolgen“, sagt er begeistert.

Gastronomische Betriebsführung im Zentrum

Ein Portrait-Foto von Torben Petersen. Ein Portrait-Foto von Torben Petersen.

Torben Petersen

Auf seine jetzigen, organisatorischen Aufgaben wurde er im zweiten Ausbildungsjahr vorbereitet. Dafür hatte er die Filiale gewechselt, und am Jungfernstieg in Hamburg die andere Seite der Systemgastronomie kennengelernt. „Hier wurde ich in die Betriebsleitung eingeführt und ich habe mich intensiv mit kaufmännischen Dingen beschäftigt. Ich habe gelernt, wie ich einen Tagesabschluss mache, welche Lebensmittel ich wo bestelle, worauf ich beim Schichtplan achten muss und wie ich reagiere, wenn sich Mitarbeiter oder Gäste beschweren“, zählt Torben Petersen auf. In seinem letzten Ausbildungsjahr ist er wieder zurück in seiner ursprünglichen Filiale. Er ist dort unter 30 Mitarbeitenden der einzige Auszubildende.

Die Berufsschule besuchte Torben Petersen zweimal pro Ausbildungsjahr, jeweils in Blöcken von sechs Wochen an der Gastronomie- und Hotelschule in Hamburg. „Ich habe den Blockunterricht immer als sehr angenehm empfunden, man hatte Abstand zum Arbeiten und konnte sich so voll auf die Theorie konzentrieren“, findet der Auszubildende. Gelernt hat er dort unter anderem Grundlagen zur Buchhaltung oder wie man die Preise für ein Menü kalkuliert. Zudem standen Warenkunde und Personalmanagement, Arbeitsschutz- und Hygienevorschriften auf dem Stundenplan.

Lieber keine Verkürzung der Azubi-Zeit

„Bei der Zwischenprüfung nach eineinhalb Jahren gab es einen schriftlichen Teil, bei dem viel kaufmännisches Wissen abgefragt wurde und im praktischen mussten wir beispielsweise die Fehler bei einem eingedeckten Tisch finden, Lieferscheine kontrollieren und die Qualität von Lebensmitteln prüfen“, erinnert sich der 23-Jährige, der kurz vor seiner mündlichen Abschlussprüfung steht. Die schriftliche hat er bereits bestanden. Teil der mündlichen Prüfung kann eine kleine Präsentation sein oder ein fiktives Mitarbeitergespräch. „Als Abiturient hätte ich meine Ausbildungszeit um ein halbes Jahr verkürzen können, aber ich habe mich bewusst dagegen entschieden. Ich wollte die Zeit lieber nutzen, um mich hier im Betrieb weiterzuentwickeln“, merkt er an.

Schon während seiner Ausbildung hat Torben Petersen an verschiedenen Azubi-Trainingsprogrammen seines Arbeitgebers teilgenommen, beispielsweise zu speziellen Produkten und Speisen und Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung. Jetzt am Ende seiner Ausbildung hat er schon eine Zusage für eine Übernahme in der Tasche und weiß, in welchem Block House Restaurant er nach der Prüfung als stellvertretender Betriebsleiter arbeiten wird. „Mein Ziel ist es jetzt erstmal, die Arbeit eines Systemgastronomen möglichst gut zu machen und dann will ich mich noch weiter- und fortbilden. Darauf freue ich mich schon“, sagt Torben Petersen.

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Video: Fachmann/-frau für Systemgastronomie

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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