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Was lernt man eigentlich in der Ausbildung zum: Kosmetiker

Hautprobleme behandeln, Kundinnen und Kunden zu kosmetischen Fragen beraten oder das Make-up für ein Fotoshooting gestalten – die Aufgaben von Kosmetikerinnen und Kosmetikern drehen sich rund um Körperpflege und Ästhetik. Was Kosmetiker/innen alles in der Ausbildung lernen, erfahrt ihr im abi» Podcast.

  • Porträt von Till S.

    Das Spannendste ist definitiv, würde ich sagen, erst mal der Umgang mit den Menschen und dass jeder Mensch eine andere Haut mitbringt. Man hat immer eine andere Voraussetzung und es gibt immer andere Zustände. Man muss sich jedes Mal neu einstellen.

    Till Schröder macht eine Ausbildung zum Kosmetiker.

Textversion des Podcasts zum Lesen (Audio-Transkript)

Jingle: abi», dein Podcast für die Berufsorientierung!

abi»: Herzlich willkommen zum abi» Podcast! Mein Name ist Klaus, und ich habe mich heute mit Till Schröder unterhalten, der eine Ausbildung zum Kosmetiker im Steigenberger Grandhotel und Spa auf Usedom macht. Hautprobleme behandeln, Kundinnen und Kunden zu kosmetischen Fragen beraten oder das Make-up für ein Fotoshooting gestalten. Die Aufgaben von Kosmetikerinnen und Kosmetikern sind Körperpflege und Ästhetik. Sich gut mit den entsprechenden Bereichen des menschlichen Körpers und mit Hygienevorschriften auszukennen, kontaktfreudig zu sein und Kreativität zu haben, sind wichtige Facetten dieses Berufs. Was Kosmetikerinnen und Kosmetiker alles in ihrer Ausbildung lernen, erfahrt ihr im abi» Podcast. Hallo Till, wie bist du denn auf die Idee für deine Ausbildung gekommen?

Till Schröder: Oh, das war ein bisschen ein Hin und Her am Anfang, also von Grund auf könnte man sagen, ich habe mich eigentlich mit Make-up und dem Schminken schon richtig lange beschäftigt, also ungefähr so seit ich zwölf bin. Habe auch ab und zu immer ein paar Freundinnen geschminkt oder auch mal ein paar Bräute so für Hochzeiten, tatsächlich schon, hatte dann aber eigentlich nach meinem Abitur vor, dass ich studieren gehe. Dann wusste ich nicht so genau, was ich machen will, und habe mich erst mal beworben für Grundschullehramt, wurde dann aber nicht angenommen. Und jetzt, zurückblickend betrachtet, bin ich auch richtig froh, dass ich da nicht angenommen wurde, weil dann habe ich noch mal durch weitere Ausbildungsanzeigen durchgestöbert, und da habe ich dann auf einmal gesehen: Kosmetik, und dann dachte ich: „Das ist es auf jeden Fall, weil ich glaube, da hab ich schon viel Vorwissen, und ich probiere es einfach." Und dann habe ich mich beworben und wurde auch direkt genommen.

abi»: Ja, super, was fasziniert dich denn an der Kosmetik am meisten?

Till Schröder: Es ist einfach super spannend, wie viel tatsächlich in der Haut drinsteckt und was da alles passiert, unbewusst sozusagen, also ganz von alleine, und einfach auch, was man da für Ergebnisse noch erzielen kann, also was man alles aus den Leuten sozusagen rausholen kann. Und auch beim Make-up jetzt speziell ist es ja so, dass einfach diese rein optische Veränderung auch super interessant ist. Also, man kann ja wirklich das Gesicht modellieren, im Grunde auch mit verschiedenen Tricks.

abi»: Wie sieht dein Alltag in der dualen Ausbildung denn so aus?

Till Schröder: Also, ich bin in der Berufsschule oder hier in meinem Betrieb, und wenn ich in der Berufsschule bin, dann fahre ich morgens zur Berufsschule und habe dann im Grunde einen normalen Schulalltag, also normalen Unterricht. Wenn ich hier im Betrieb bin, dann gibt es unterschiedliche Schichten. Also ich nehme zum Beispiel mal die Frühschicht, da starte ich dann um sechs Uhr hier und fange an, den Spa soweit vorzubereiten. Da gehört zum Beispiel das Pool-Öffnen dazu oder auch darauf zu achten, dass alles in Ordnung ist, dass alle Kerzen angezündet sind und dass eben für unsere Gäste dann alles fertig ist. Wenn die hierherkommen, dann gucke ich auch schon mal am Computer, was sind so für Termine reingekommen, gibt es E-Mails, erwarten vielleicht ein paar Gäste Rückrufe oder Bestätigung für E-Mails, wurde was storniert? Dann schreibe ich eine Mail ans Haus und sage, wie viele Kapazitäten wir noch haben, also damit auch unsere Rezeption unten informiert ist, und dann ab um zehn geht unsere Behandlungszeit los, und dann sind die Behandlungen wie gesagt hier im Gange. Die Gäste kommen, wir begrüßen die Gäste, und die Behandlungen passieren, und bis 15 Uhr ungefähr bin ich dann hier, und das ist im Grunde die Frühschicht.

abi»: Wie viel Zeit verbringst du dann im Betrieb und wie viel in der Berufsschule?

Till Schröder: Das ist immer unterschiedlich. Also ich habe Berufsschule definitiv weniger, als im Betrieb hier zu sein, und die Berufsschule ist dann immer so ungefähr vier Wochen, mal drei Wochen, immer am Stück. Also es ist nie so, dass ich in der Woche jetzt mal Montag Berufsschule habe und Dienstag arbeite, sondern es ist immer wochenweise.

abi»: Und was für Fächer gehören da dazu?

Till Schröder: Das wird unterteilt in Lernfelder, also da ist zum Beispiel Anatomie dabei. Dann gibt es zum Beispiel ein Lernfeld, das dreht sich nur um die Nägel. Es gibt ein Lernfeld, da geht es um die Sicherheit am Arbeitsplatz und die Hygiene. Also, es sind unterschiedliche Sachen, aber wir haben auch zum Beispiel Wirtschaft und auch Sozialkunde und natürlich Deutsch und Englisch.

abi»: Und du arbeitest während deiner Ausbildung auch schon mit Kundinnen und Kunden?

Till Schröder: Genau, ja, ich arbeite hier schon mit denen, am Anfang jetzt erst noch weniger. Also, ich mach vor allen Dingen nicht direkt die Kosmetikbehandlung, sondern so Körperpackungen und auch so Masken und sowas. Das kann man sich eher darunter vorstellen. Wenn man im Hotel ist, achtet man auch noch darauf, dass der Spa in Ordnung ist, ich transportiere benutzte Wäsche hin und her, also solche kleinen Aufgaben fallen natürlich auch an.

abi»: Gibt es in deiner Ausbildung eine Spezialisierung?

Till Schröder: Man kann nach seiner Ausbildung natürlich noch einen Ausbilder machen und es gibt natürlich auch verschiedene Möglichkeiten. Also ich hatte ja gerade schon angerissen, dass es ein Lernfeld gibt, da dreht es sich nur um die Nägel. Man kann natürlich danach noch weitere Schulungen belegen und sich dann zum Beispiel auf Nägel spezialisieren und dann eben sozusagen Nageldesign machen.

abi»: Was würdest du sagen, ist an deinem Ausbildungsberuf das Spannendste, und was ist die größte Herausforderung?

Till Schröder: Das Spannendste ist definitiv, würde ich sagen, erst mal der Umgang mit den Menschen und dass jeder Mensch eine andere Haut mitbringt. Also die Haut ist im Grunde wie so ein Fingerabdruck. Also man hat immer eine andere Voraussetzung und es gibt immer andere Zustände. Man muss sich jedes Mal neu einstellen und man kann immer gucken, was wirkt bei wem wie, und das finde ich super interessant und die größte Herausforderung. Ich würde sagen, die Anatomie dahinter, also besonders in der Berufsschule und generell, dass man sich eben wirklich da reinarbeiten muss und gucken muss, was wirkt wie und an welcher Stelle und warum, also auch der ganze Hintergrund und auch zum Beispiel, wie die Haut sich neu regeneriert und so. Welche Zellen da passieren und so. Das ist wirklich am schwierigsten finde ich, aber das gehört dazu, das muss man lernen.

abi»: Also würdest du sagen, dass es gleichzeitig das Spannendste und die größte Herausforderung ist?

Till Schröder: Ja, gleichzeitig im Grunde.

abi»: Was würdest du Schülerinnen und Schülern raten, oder was sollen die wissen, die sich für eine Ausbildung in dem Bereich Körperpflege, Kosmetik und Wellness interessieren?

Till Schröder: Es gibt auf jeden Fall einen großen Unterschied dazwischen, ob man im Kosmetikstudio arbeitet oder ob man in einem Hotel arbeitet. Und ich glaube, hinter der Kosmetik, das sollte man nicht belächeln, da steckt viel mehr dahinter als nur Pickel auszudrücken zum Beispiel.

abi»: Ja, sehr cool, vielen Dank.

Till Schröder: Gerne.

abi»: Wenn du dich für einen Beruf im Bereich Körperpflege, Wellness und Kosmetik interessierst, findest du dazu Reportagen auf abi.de bei „Orientieren > Was will ich? Was kann ich? > Ich will was machen mit ... > Ich will was machen mit Beauty“ oder bei „Ausbildung > Berufsfelder > Dienstleistungen > Berufe rund um Kosmetik, Körperpflege und Wellness“. Das war dein abi» Podcast. Redaktion und Produktion, Klaus Harfmann für den Meramo Verlag im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit.

Weitere Informationen

BERUFENET

Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit Informationen zu Tätigkeiten und Zugangsvoraussetzungen einzelner Berufe (Suchwort: Kosmetiker/in).

www.arbeitsagentur.de/berufenet

Check-U – das Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit

Mit dem Erkundungstool Check-U findest du heraus, welche Ausbildungsberufe und Studienfelder besonders gut zu deinen Stärken und Interessen passen.

www.check-u.de

Ausbildungsplatzsuche

In der Jobsuche der Bundesagentur für Arbeit kannst du auch ganz gezielt nach Ausbildungsplätzen recherchieren.

arbeitsagentur.de/ausbildungsplatzsuche