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Laura (26) möchte genau verstehen, wie Pflanzen funktionieren und studiert deshalb Agrarbiologie an der Universität Hohenheim. Hier lernt sie zum Beispiel, wie fruchtbarer Ackerboden entsteht und dass Pflanzenschutzmittel nicht zwangsläufig schädlich sind.
Bienen und Grashüpfer fangen, um sie nach der Präparation unter dem Mikroskop zu untersuchen, sei bisher das Highlight im Grundstudium der Agrarbiologie gewesen, erzählt Bachelorstudentin Laura begeistert. „In Zoologie wurde das Praktikum liebevoll ‚der Schnibbelkurs‘ genannt. Da durften wir uns selbst mit Skalpellschere an Insekten heranwagen.“ Besonders interessiert sich die Studentin für die Themen Pflanzenschutz und Pflanzenzüchtung, wie sie im Modul Nutzpflanzenwissenschaften behandelt werden. „Ich habe gelernt, dass es bei Pflanzenschutz nicht um die völlige Vernichtung von Schädlingen geht, sondern um deren Kontrolle. Ziel ist es, den Befall so weit einzudämmen, dass die Pflanze ihr volles Potenzial entfalten kann.“
Vor ihrem Agrarbiologiestudium arbeitete Laura zwei Jahre lang in ihrem erlernten Beruf als Gärtnerin für Garten- und Landschaftsbau. Die 26-Jährige wollte besser verstehen, was Pflanzen ausmacht: „Irgendwann hat mir theoretischer Input gefehlt. Warum funktionieren Pflanzen so, wie sie es tun? Warum hat diese Pflanze bestimmte Ansprüche?“ Gezielt suchte sie nach „grünen“ Studiengängen in Wohnortnähe. „Und jetzt bin ich hier“, sagt die Pflanzenexpertin zufrieden, „und kann mich weiterhin mit Pflanzen und deren Nutzung beschäftigen.“
Böden finde ich umwerfend: Wie entsteht Boden? Welche Auswirkungen haben Klima, Wetter und Feuchtigkeitsgehalt auf den Boden?
Laura, Agrarbiologie-Studentin
Gerade absolviert die Agrarbiologie-Studentin ein Praktikum auf einem Bio-Bauernhof und lernt viel über Kräuter- und Gemüseanbau sowie über Agrartechnik. Da fährt sie schon mal mit dem Landwirt auf dem Traktor mit, um die Wasserzuleitungen zu den Anbauflächen zu überprüfen. Praktische Erfahrungen zu chemischen Reaktionen von Pflanzen hat Laura auf dem Acker gesammelt: „Bei den Kräutern habe ich gelernt, dass Petersilie phototoxisch ist, weil ich mich oft in sie hineingekniet habe. Als ich danach in der Sonne war, hatte ich dunkle Flecken am Knie.“ Das liege an den schützenden Pflanzenstoffen der Petersilie, wie die Studentin erklärt. „Diese Stoffe kommen mit meiner Haut in Kontakt und die Haut sagt: Aua! Sonne ist böse.“
Verpflichtende Grundlagenfächer im dreisemestrigen Grundstudium sind neben Mathematik, Botanik und Zoologie etwa Nutztier- und Nutzpflanzenwissenschaften, Ökologie oder Bodenwissenschaften. Böden findet Laura „umwerfend“: „Das Modul hatten wir im ersten Semester: Wie entsteht Boden? Welche Auswirkungen haben Klima, Wetter und Feuchtigkeitsgehalt auf den Boden?“ Die Agrarbiologie-Studentin weiß schon jetzt, dass sie sich im Vertiefungsstudium mit Böden beschäftigen möchte. Weil das Wissen darüber für die Erzeugung von Lebensmitteln in der Landwirtschaft unglaublich wichtig sei, betont sie. Lösungen für die globale Nahrungsmittelknappheit zu finden ist einer der Grundbausteine des Agrarbiologie-Studiums.
Im vierten Semester steht ein anwendungsorientiertes Projekt auf dem Stundenplan, bei dem die Studierenden Forschungsmethoden und -techniken kennenlernen. Dabei kann es für wissenschaftliche Experimente und Untersuchungen sowohl ins Labor als auch in den Kuhstall gehen. In den letzten beiden Semestern warten zehn Schwerpunkt-Profile wie Landschaftsökologie, Agrarsysteme der Tropen, Nutztierbiologie oder Kommunikation und Beratung. Parallel dazu absolvieren die Studierenden ein Berufspraktikum, etwa bei einer Jägerin oder einem Förster. Laura möchte ihr Praktikum auf jeden Fall bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft machen. „Dort forschen sie auch in Richtung Pflanzenschutzmittel und -tests.“
Der zulassungsfreie sechssemestrige Bachelorstudiengang Agrarbiologie wird ausschließlich an der Universität Hohenheim angeboten. Danach haben Absolventinnen und Absolventen die Möglichkeit, ein weiterführendes viersemestriges Masterstudium anzuschließen. Ein vergleichbares Studienfach ist etwa der englischsprachige Bachelorstudiengang „Sustainable Agriculture“ an der Hochschule Rhein-Waal.
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Stand: 24.10.2024
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