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Regenerative Energietechnik und Energieeffizienz: Mit Technik das Klima retten

Elisabeth Hockemeyer (23) hat Regenerative Energietechnik und Energieeffizienz an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg studiert. Der Bachelorstudiengang kombiniert Elektrotechnik mit Maschinenbau und vermittelt naturwissenschaftliche Zusammenhänge rund um das Thema Erneuerbare Energien.

Eine junge Frau steht vor Müllballen.

Beim Thema Erneuerbare Energien denken die meisten an Windparks oder Photovoltaikanlagen. In Elisabeth Hockemeyers Studium ging es aber um viel mehr als nur um die Energiegewinnung aus regenerativen Quellen. Sie beschäftigte sich auch mit Energienetzen und deren Planung, mit Stromspeichern, Software- und Automatisierungstechnik, Optoelektronik und mehr. „Es gibt so viele technische Aspekte, von denen ich nicht einmal wusste, dass es sie gibt. Es war sehr spannend, jedes Semester wieder neue, ganz unterschiedliche Themen kennenzulernen und am Ende die Zusammenhänge zwischen den Disziplinen zu erkennen“, sagt die 23-Jährige.

Kern ihres Studiums bildeten die zwei ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen Elektrotechnik und Maschinenbau inklusive Leistungselektronik, Grundlagen Maschinen, Thermo- und Strömungsmechanik oder Werkstofftechnik, ergänzt um Informatikmodule und betriebswirtschaftliche Fächer wie Projektmanagement und Energie- und Umweltrecht. So tasteten sich die Studierenden an unterschiedliche Technik-Lösungen für eine wirtschaftlich umsetzbare Energiewende heran.

Naturwissenschaft und Technik

Ein Porträtfoto von Elisabeth H. Ein Porträtfoto von Elisabeth H.

Elisabeth Hockemeyer

Klar, dass dafür zunächst solide Mathematik-, Physik- und Chemiekenntnisse wichtig sind. Sechs bzw. vier Wochenstunden mit zwei bzw. drei Vorlesungen hat Elisabeth Hockemeyer jeweils in den ersten beiden Semestern damit verbracht. Keine leichte Zeit für sie. „Ich musste in drei Monaten lernen, was andere über ihre gesamte Schullaufbahn an Physikwissen mitbringen. Vor dem Studium war ich sieben Jahre an einer Wirtschaftsschule und habe nie Physik gehabt“, erklärt sie. Trotzdem habe sie nie bereut, sich für den Studiengang entschieden zu haben. „Ich wollte wissen, wie ich von technischer Seite meinen Beitrag zur Energiewende leisten kann“, begründet die Studentin, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich für Umwelt- und Klimaschutz-Projekte engagiert, ihr Durchhaltevermögen. „Was steckt eigentlich hinter dem Klimawandel? Was bedeutet er, welche Folgen hat er und vor allem, was kann ich dagegen tun? Das sind die Fragen, die mich motiviert haben, am Studium dranzubleiben.“

Praxissemester und Schwerpunktsetzung

Im Laufe ihres Studiums hat die 23-Jährige einige Antworten auf ihre Fragen bekommen. „Im Fach Energiewirtschaft und Energieeffizienz beschäftigten wir uns unter anderem mit den Ursachen und den Folgen des Klimawandels, mit den Potenzialen erneuerbarer Energien und mit den Stufen der Energiewandlung, so haben sich für mich die anfangs gestellten Fragen nach und nach beantwortet“, erklärt sie. „Es war aber ein stetiger Prozess“.

Im sechsten Semester konnte sie aus vielen Themenangeboten fünf Pflichtfächer wählen. Diese fokussierten sich dann ganz konkret auf bestimmte Technologien, zum Beispiel auf Energiespeicher. „Das Fach Energiespeicher ist sehr spannend. Da beschäftigten wir uns damit, was für ein Speicherbedarf in den nächsten Jahren benötigt wird, welche Technologien es derzeit gibt und wie sie klassifiziert werden – von Kurzspeichern wie beispielsweise Kondensatoren bis hin zu Pumpspeicherkraftwerken.“

Inzwischen hat die junge Frau ihren Bachelor in der Tasche und beginnt im Sommersemester 2023 an derselben Hochschule den Forschungsmaster „Applied Research in Engineering Sciences.“ Beruflich könnte sie sich vorstellen, Klima- und Umweltschutzthemen Kindern und Erwachsenen zu vermitteln oder auch lokale Klimaprojekte voranzutreiben. „Mein Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit der Politik die verschiedensten Aspekte technisch, aber auch wirtschaftlich zu betrachten und bis zur Umsetzung mitgestalten zu können.“