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Technisches Facility-Management: „Als Facility Manager ist man Generalist“

In seinem Facility-Management-Studium an der Technischen Universität Kaiserslautern lernt Moritz Kissinger (24), wie man große Gebäude bewirtschaftet und verwaltet. Dazu erwirbt er sowohl betriebswirtschaftliches als auch technisches Fachwissen.

Mann testet eine Stromversuchsanordnung.

Weil er sich für die Bau- und Immobilienbranche interessiert, bewarb sich Moritz Kissinger nach seinem Abitur an der Technischen Universität Kaiserlautern für den Studiengang „Immobilien und Facilities-Management und Technik“. „Das Studium ist breit gefächert und bringt einem nicht nur die technischen Aspekte einer Immobilie näher, sondern auch die ökonomischen. Die Mischung aus beidem war für mich ausschlaggebend“, sagt der Bachelorstudent, der sich mittlerweile im sechsten Semester befindet.

Porträtfoto von Moritz Kissinger. Porträtfoto von Moritz Kissinger.

Wer bei Facility-Manager zuerst an einen Hausmeister denkt, wird dem Beruf und dem breiten Aufgabengebiet nicht gerecht. Facility-Manager/innen kümmern sich um den Betrieb von großen Immobilien und Anlagen („Facilities“) und sind sowohl für die Instandhaltung und Wartung von Gebäuden und deren Einrichtungen zuständig, als auch in die Planung neuer Gebäude involviert. Viele mittelständische und große Unternehmen stellen eigene Facility-Manager/innen ein, die sich um ihr Gebäudemanagement kümmern. Ob Bürogebäude, Fabriken oder öffentliche Einrichtungen wie zum Beispiel Krankenhäuser – Facility-Manager/innen wissen, wie die Gebäude, für die sie zuständig sind, technisch ausgerüstet sind, sie kennen sich mit Rechnungswesen und rechtlichen Grundlagen aus und verwalten Gebäude auch in Hinblick auf Betriebs- und Bewirtschaftungskosten.

Ökonomie und Technik

Moritz Kissingers Studium unterteilt sich in die beiden großen Bereiche Technik und Ökonomie. Während in Fächern wie „Immobilienwirtschaft und -recht“ oder „Immobilien- und Kapitalmärkte“ die kaufmännischen Aspekte der Immobilienwirtschaft vermittelt werden, stehen in Modulen wie „Grundlagen des konstruktiven Ingenieurbaus“, „Bauphysik, Technik und Energie“ oder „Baubetrieb“ die technischen Aspekte des Gebäudemanagements im Vordergrund. In den ersten Semestern standen neben Grundlagenfächern wie Höhere Mathematik, Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen auch spezifische Facility-Management-Fächer auf seinem Stundenplan.

„Zu meinen Highlights im Studium zählte das Fach „Immobilienfinanzierung, -investition und -projektentwicklung‘, in dem wir selbst eine Machbarkeitsstudie durchführen konnten“, erzählt Moritz Kissinger. „Darin haben wir untersucht, ob an unserem gewählten Standort ein vorgegebener Baukörper hinsichtlich der Nachfrage am Markt, der rechtlichen Gegebenheiten und weiteren Analysen realisiert werden kann.“

In einem Studienprojekt, das er gemeinsam mit einem Kommilitonen und einem Facility-Service-Unternehmen durchgeführt hat, hat sich der 24-Jährige mit den verschiedenen Anwendungsbereichen des „Internet of Things“ in der Immobilienbranche beschäftigt. Damit ist die Vernetzung von Gebäudeteilen oder Geräten gemeint, die selbstständig über das Internet miteinander kommunizieren. „In unserem Projekt ging es darum, wie das Unternehmen mithilfe von Sensoren und weiterer Technik bestimmte Bereiche des Gebäudemanagements, wie zum Beispiel die Gebäudereinigung oder die Arbeitsplatzbelegung effizienter gestalten kann.“ Weitere Einblicke in die Praxis vermittelt der Studiengang in Form von Messebesuchen, Exkursionen und Praktika.

Spezialisierung im Master

„Als Facility Manager ist man Generalist, man muss einen Blick aufs große Ganze haben“, erklärt Moritz Kissinger. „Trotzdem sollte man sich auf einen Bereich spezialisieren. Das habe ich mir für den Master vorgenommen.“ Besonders interessieren ihn Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung. „Gerade im Bereich Digitalisierung wird sich in der Immobilienbranche in den nächsten Jahren einiges tun“, ist der Student überzeugt. „Da lohnt es sich am Ball zu bleiben und die aktuellen Entwicklungen zu verfolgen. Ich kann mir auch gut vorstellen, in die Projektentwicklung zu gehen und an der Umsetzung neuer Immobilienprojekte mitzuwirken.“