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Veranstaltungstechnik: Sie sorgt fürs richtige Rampenlicht

Die passenden Scheinwerfer auswählen, für einen guten Ton sorgen, Bühnenelemente konstruieren und Eventkonzepte schreiben: Paulina Kündgen (23) studiert Theater- und Veranstaltungstechnik und -management und berichtet für abi» aus ihrem Studienalltag.

Ein Foto von Paula Kündgen.

Paulina Kündgen hat gerade eine 30-seitige Hausarbeit abgegeben, in der sie gemeinsam mit anderen Studierenden eine Bühnenfläche von sechs mal acht Metern konstruiert hat. „Das war ganz schön viel Arbeit und hat uns das ganze Semester über beschäftigt“, berichtet sie. Los ging es mit ersten Skizzen auf Papier, dann wurden am PC rund 30 Pläne zum Teil in 3D gezeichnet. Die angehende Ingenieurin ist stolz auf das Ergebnis: „Wir haben die Pläne und sämtliche Bauanleitungen für die Bühnenfläche selbst entwickelt und konstruiert. Auf der Fläche sind ein motorisiertes Podium und fahrbare Türen installiert. Die Elemente könnten zum Beispiel für ein Theaterstück oder eine Opernaufführung zum Einsatz kommen“, erklärt die 23-Jährige. Sie studiert im fünften Semester an der Berliner Hochschule für Technik (BHT) das Fach „Theater- und Veranstaltungstechnik und -management“.

  • Ein Foto von Paula K.

    Es wäre schön, wenn es in der Branche mehr Frauen gäbe, denn das ist immer noch eine ziemliche Männerdomäne.

    Paulina Kündgen (23) studiert Theater- und Veranstaltungstechnik und -management.

Technik, Wirtschaft und Kunst verzahnen

„Der Studiengang verzahnt ingenieur- und veranstaltungstechnische Grundlagen wie Licht-, Ton-, Video- und Medientechnik miteinander“, betont Paulina Kündgen. Dazu kommen auch betriebswirtschaftliche Grundlagen und rechtliche Aspekte etwa im Baurecht oder zur Veranstaltungssicherheit. Im späteren Berufsalltag werden die vielen technischen Fertigkeiten kombiniert und sogar eigene Materialien, Kulissen oder Equipment selbst konstruiert.

Der grundständige Studiengang ist örtlich zulassungsbeschränkt, dauert in der Regelstudienzeit sieben Semester und setzt ein einschlägiges achtwöchiges Praktikum voraus, das bis zum Ende des zweiten Semesters absolviert sein muss. Ebenso integriert ist ein praktisches Studiensemester, das im sechsten Semester absolviert werden soll.

Praktische Module im Theaterlabor

Bevor es ins hochschuleigene Theaterlabor oder ins Medienstudio geht, werden in den ersten Semestern die ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen gelegt. Mathematik, technisches Zeichnen, Mechanik und Werkstoffkunde stehen auf dem Programm. Die „theater- und veranstaltungstechnischen Grundlagen“ werden genauso durchgenommen wie die Fächer Elektro- und Antriebstechnik sowie Elemente aus der Konstruktion und dem Dekorationsbau. „Es ist in erster Linie ein ingenieurwissenschaftliches Studium mit dem Fokus auf die Veranstaltungsbranche“, sagt Paulina Kündgen.

Das Studium verzahnt Theorie und Praxis miteinander; Inhalte aus Vorlesungen können direkt in Modulen im eigenen Theaterlabor der Hochschule erprobt werden: „Das Studio im Maßstab 1:4 ist voll ausgestattet mit Drehbühne, Licht- und Tontechnik“. Im Theaterlabor können szenische und gestalterische Übungen bis hin zu realistischen Aufführungen mit Publikum umgesetzt werden. Auch im Medienstudio kann man üben: Hier wurde im Modul Tontechnik ein ganzes Set für ein fiktives Konzert aufgebaut, alles verkabelt und der Ton perfekt ausgelotet. „Da hat natürlich nicht alles sofort funktioniert – aber dabei lernt man eine Menge“, erzählt die Studentin.

Affinität zu Technik und Events wichtig

Paulina Kündgen hat für sich das passende Studium gefunden. Als begeisterte Flamenco-Tänzerin hatte sie schon vor ihrem Studium viele kleinere Theater von innen gesehen. Bei der Technik hat es ab und zu gehakt: Sie wollte mehr über die technischen Grundlagen bei Veranstaltungen wissen und breit aufgestellt sein.

Wer sich für das Studium interessiert, sollte ihrer Meinung nach Interesse daran haben, Dinge zu entwickeln und herzustellen. Und nicht zuletzt sollte man die Menschen auf der Bühne im richtigen Rampenlicht erscheinen lassen – und nicht selbst dort stehen wollen. Paulina Kündgen möchte auch Frauen Mut machen, in die Veranstaltungsbranche zu gehen. „Es wäre schön, wenn es in der Branche mehr Frauen gäbe, denn das ist immer noch eine ziemliche Männerdomäne“, sagt sie. Ihre berufliche Zukunft sieht sie in der Kombination von Eventmanagement und Technik – ist aber nicht festgelegt.

Veranstaltungstechnik studieren

In Deutschland gibt es derzeit drei grundständige Studiengänge im Fach Veranstaltungstechnik. Der Studiengang „Theater- und Veranstaltungstechnik und -management“ an der Berliner Hochschule für Technik ist ingenieurwissenschaftlich ausgerichtet. Der Bachelorstudiengang in Veranstaltungsmanagement an der Hochschule Hannover legt den Schwerpunkt weniger auf Technik, sondern auf Management und Konzeption. Darüber hinaus gibt es den Studiengang „Eventmanagement und -technik“ an der Technischen Hochschule Mittelhessen.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Veranstaltungstechnik).
www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.
www.berufe.tv  

studienwahl.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier findest du Informationen rund ums Studium.
www.studienwahl.de

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
www.arbeitsagentur.de/studiensuche

Hochschulkompass

Infoportal der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zu deutschen Hochschulen, deren Studien- und Promotionsmöglichkeiten sowie internationale Kooperationen
www.hochschulkompass.de

VPLT – Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.

www.vplt.org