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Laura Engelhardt (22) studiert Physikalische Ingenieurwissenschaften an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) am Campus Göttingen.
Zwei kleine Modellautos rasen aufeinander zu, es kommt zur Kollision, dann trennen sich die Fahrzeuge wieder voneinander – ein sogenannter elastischer Stoß. Mit welcher Energie passiert dies? Wie groß hingegen ist die Energie bei einem unelastischen Stoß, wenn sich also beide Objekte ineinander verkeilen und gemeinsam weiterbewegen? Dies und viele weitere Vorgänge berechnet Laura Engelhardt bei Laborversuchen im Rahmen ihres Physikpraktikums.
Auch bei anderen Pflichtmodulen begleiten solche praktischen Anwendungen die Vorlesungen. Jeweils in Zweier- oder Dreiergruppen testen die Studierenden das Gelernte in der Praxis. „Im Modul ‚Technische Optik‘ bauen wir zum Beispiel verschiedene Arten von Mikroskopen auf und justieren Laser“, erklärt die Studentin und freut sich schon auf das noch ausstehende Praktikum zur Atom- und Kernphysik.
Mir gefällt das Studium total und wir Frauen können es genauso gut schaffen.
Laura Engelhardt studiert Physikalische Ingenieurwissenschaften.
Der Studiengang Physikalische Ingenieurwissenschaften vermittelt neben den physikalischen Grundlagen auch neue Technologien, und zwar wahlweise in der Medizintechnik, in der Laser- und Plasmatechnik oder in den Regenerativen Energien. In welche dieser Richtungen es geht, entscheiden die Studierenden bis zum Ende der Orientierungsphase nach dem ersten Studienjahr. Laura Engelhardts Schwerpunkt soll Laser- und Plasmatechnik werden. Sie befindet sich nun im dritten von insgesamt acht Bachelorsemestern ihres dualen Studiums im Praxisverbund. Der Studiengang kann auch nicht-dual studiert werden, dann liegt die Regelstudienzeit bei sechs Semestern. Die Studentin absolviert ihre Praxisphasen bei Sartorius, einem Biotechnologie- und Pharmaunternehmen, das unter anderem Grundlagen für Medikamente herstellt.
Die HAWK und den Studiengang Physikalische Ingenieurwissenschaften lernte Laura Engelhardt im Rahmen eines Laborpraktikums nach ihrem Abitur kennen. „Es gefiel mir gleich sehr gut. Um mir ganz sicher zu sein, habe ich erst einmal eine Ausbildung zur Physiklaborantin gemacht – dann passte es umso besser!“
Die 22-Jährige wundert sich jedoch, dass sie fast ausschließlich von männlichen Kommilitonen umgeben ist. „Mir gefällt das Studium total und wir Frauen können es doch genauso gut schaffen.“
Während der ersten beiden Semester vermittelt das Studium die ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen in Fächern wie Mathematik, Physik und Elektrotechnik. An dieser Orientierungsphase nehmen alle Studierenden entsprechender Fachbereiche teil. Stellt dabei zum Beispiel jemand fest, dass ihm Elektrotechnik doch besser liegt als Physik, ist ein Wechsel des Studiengangs problemlos möglich. „Ich habe mich von vornherein für Physikingenieurwesen eingeschrieben und bereue es nicht“, sagt Laura Engelhardt. Für sie hat mit dem dritten Semester nun der fachspezifische Teil begonnen, in dem das Wissen vertieft wird. Auf ihrem Stundenplan stehen unter anderem Pflichtmodule wie Technische Mechanik und Oberflächenphysik.
Auch das Wahlmodul Astronomie hat die Studentin schon in ihren jetzigen Stundenplan integriert. „An den Wahlmodulen müssen wir eigentlich erst im siebten Semester teilnehmen“, erklärt sie. „Man kann aber schon von Beginn an welche belegen, um das Studium etwas zu komprimieren. Deswegen habe auch ich es nun so gemacht.“ Zur Wahl stehen beispielsweise Module wie Batterie- und Brennstofftechnik, BWL für Ingenieure, oder ein Modul zur Anwendung von LaTeX, einem wissenschaftlich-technischen Textsatzsystem.
Obwohl ihr Studium noch ein paar Jahre dauert, weiß Laura Engelhardt schon genau, wie es danach weitergeht. „Ich bekomme direkt nach meinem Abschluss eine feste Stelle bei Sartorius. Dort werde ich als Ingenieurin einen Produktionsbereich betreuen und berufsbegleitend ein Masterstudium im Bereich der Laser- und Plasmatechnik machen.“ Mit diesem Masterabschluss könnte sie auch in die Forschung gehen und zum Beispiel Lasergeräte für die Materialprüfung entwickeln. Generell können Physikingenieurinnen und -ingenieure unter anderem auch im Vertrieb bei Unternehmen der freien Wirtschaft tätig werden.
Derzeit werden in Deutschland an verschiedenen Hochschulen insgesamt elf Bachelorstudiengänge im Bereich Physikingenieurwesen angeboten. Viele laufen unter anderen oder ähnlichen Bezeichnungen wie etwa „Physikalische Technologien und Lasertechnik“ (FH Münster), „Energie und Materialphysik“ (TU Clausthal) oder „Physikalische Ingenieurwissenschaften“ (Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen).
Stand: 29.12.2023
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