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Biomedizin: Medizinische Fragen naturwissenschaftlich ergründen

Pia Wittmann (21) beschäftigt sich in ihrem Studium der Biomedizin unter anderem damit, wie ein menschliches Herz funktioniert. Sie möchte später jedoch nicht im Operationssaal stehen, sondern in der Forschung beispielsweise neue medizinische Therapieverfahren erproben.

Nahaufnahme eines Elektronenmikroskops, unter dessen Linse ein Objektträger eingespannt ist.

„Es geht hier nicht um Blut und Nadeln, und man hat auch keinen Patientenkontakt“, stellt Pia Wittmann klar. Dennoch lernen die Studierenden des Bachelorstudiengangs Biomedizin an der Universität Würzburg teils ähnliche Dinge wie die der Humanmedizin. Dazu gehören zum Beispiel Anatomie, Zellbiologie, Infektiologie, Humangenetik und Pathologie. Die Naturwissenschaften Biologie, Physik, Chemie und Statistik bilden dabei die Grundlage. Ziel des Studiums ist es nämlich, die Mechanismen von Körperfunktionen und Krankheiten zu verstehen, um Diagnoseformen und Therapien zu entwickeln oder zu verbessern.

Die Kombination aus ihren beiden Interessensgebieten Medizin und Naturwissenschaften findet Pia Wittmann perfekt: „Während eines Praktikums in einer Klinik habe ich gemerkt, dass reine Medizin nichts für mich ist. Beim Lehramt für Chemie und Mathe – meine zweite Überlegung – fehlte mir aber der medizinische Aspekt.“ Sie schaute sich bei abi.de und anderen Portalen nach geeigneten Studiengängen um. Mit der Biomedizin wurde sie fündig. Die Bewerbung in Würzburg war über hochschulstart.de organisiert. Pia Wittmann benötigte nur das Abizeugnis und einen guten Abischnitt, denn der Numerus clausus für Biomedizin liegt dort meist bei etwa 1,4.

  • Ein Foto von Pia Wittmann

    Es geht hier nicht um Blut und Nadeln, und man hat auch keinen Patientenkontakt.

    Pia Wittmann

Viele Praktika im Labor

Das sechssemestrige Studium ist klar forschungsorientiert ausgerichtet. Schon bald stand Pia Wittmann im Labor. „Im ersten Semester untersuchten wir die anatomischen Strukturen verschiedener Tiere. Später beschäftigten wir uns zunehmend mit den zellulären und molekularen Prozessen.“ Meist wird bei den Praktika in Zweiergruppen unter Anleitung einer Doktorandin oder eines Doktoranden gearbeitet.

Besonders spannend findet die Studentin die Immunologie. Hier geht es darum, wie der Körper Krankheitserreger abwehrt und wann man ihn wie dabei unterstützen kann. Aus diesem Grund hat sie über Immunologie anschließend ihre Bachelorarbeit geschrieben.

Vier Semester Master im Anschluss

Inzwischen ist Pia Wittmann in Würzburg in das Biomedizin-Masterstudium gewechselt. „Im Bachelor habe ich die theoretischen Grundlagen gelernt, nun geht es in die richtige Forschung“, erklärt sie. Die Forschung ist auch ihr Berufsziel – an einer Hochschule, einer Forschungseinrichtung oder in der pharmazeutischen Industrie.

Wie es in einem Labor abläuft, erfährt die 21-Jährige darüber hinaus regelmäßig über ihren Nebenjob als wissenschaftliche Hilfskraft: Sie arbeitet an der Uni in der Virusdiagnostik und hilft bei der Auswertung von Corona-Tests. Zusätzlich finanziert sie sich über das „Max Weber-Programm“, ein Stipendium, das von der Studienstiftung des deutschen Volkes organisiert wird.