Informationsrecht:
Informationsjuristische Wirtschaftsberatung
Juristische Texte verstehen, auslegen, anwenden und sie Kundinnen und Kunden nachvollziehbar erklären – das macht Marina Steenbergen Freude. Da sich die 22-Jährige außerdem für Wirtschaftsthemen interessiert, fühlt sie sich im Studiengang „Informationsrecht“ an der Hochschule Darmstadt gut aufgehoben.
Wie funktioniert ein gutes Datenschutzmanagement? Sind alle Daten sauber dokumentiert? Welche Dokumente müssen aufbewahrt oder zu einem bestimmten Zeitpunkt gelöscht werden? Datenschutzrechtliche Fragen wie diese sind Marina Steenbergen in ihrem Studium Informationsrecht an der Hochschule Darmstadt immer begegnet.
Auch bei ihrer ersten beruflichen Tätigkeit beschäftigt sich die 22-Jährige, die im siebten Semester studiert und gerade ihre Bachelorarbeit abgegeben hat, täglich mit der DSGVO und dem BDSG-neu, kurz für „europäische Datenschutzgrundverordnung“ und „neues Bundesdatenschutzgesetz“.
Marina Steenbergen
Foto: Ricardo Moschetta
Die zehnwöchige berufspraktische Phase, die für das letzte Semester vorgesehen ist, hat Marina Steenbergen in eine junge Darmstädter Unternehmensberatung geführt, die 2018 von zwei Absolventen ihres Studiengangs gegründet wurde. Weil ihr Arbeitsklima und Tätigkeit so gut gefallen, arbeitet sie dort auch jetzt noch – und lernt viel dazu. Zum Beispiel, die Herausforderung zu meistern, im Gespräch mit Kundinnen und Kunden juristische Sachverhalte so zu erläutern, dass sie auch ein Laie versteht. Und wieder in die Juristensprache zu wechseln, wenn es beispielsweise darum geht, Verträge wasserdicht zu formulieren.
Sorgfalt und immer wieder viel Fleißarbeit seien im Studium und im Beruf gefragt, erläutert die 22-Jährige. „Man muss Freude daran haben, Schriftstücke zu formulieren und zu überprüfen.“ Der Umgang mit juristischen Texten, sie zu erfassen, auseinanderzunehmen, zu analysieren, auch mal eine eigene Meinung zu vertreten war der Grund, warum sich Marina Steenbergen für dieses Studium entschieden hat. Dazu kam ihre Affinität zu wirtschaftsrechtlichen Themen.
Dagegen fand sie beispielsweise Familien- und Baurecht weniger spannend, weshalb sie sich gegen ein klassisches Jurastudium entschied. Eine Tätigkeit als (Staats-)Anwältin oder Richterin, die Volljuristinnen und Volljuristen vorbehalten ist, kann sie mit ihrem Bachelorabschluss nicht ausüben.
„Viele Absolventen sind später in der Wirtschaft als Berater tätig“, erklärt Marina Steenbergen. Der Darmstädter Studiengang ist auf „die außergerichtliche Bearbeitung informationsrechtlicher Aufgabenstellungen zugeschnitten“, informiert die Hochschule. Gerade im Zuge der zunehmenden Digitalisierung seien Informationsjuristinnen und -juristen gefragt: „Juristische Fragestellungen im Zusammenhang mit Digitalisierung, IT- und Urheberrecht oder der gewerbliche Rechtsschutz – diese Aspekte faszinieren mich“, sagt die Studentin.
Neben Grundlagen im vorwiegend zivilrechtlichen Bereich stehen beispielsweise Recht des E-Commerce, Internet- und Domainrecht, Medienrecht, Software- und IT-Recht auf dem Modulplan. Ebenfalls beschäftigen sich die Studierenden mit internationalem Recht und erwerben das europäische Sprachenzertifikat des Niveaus B2 in Englisch.
Beim fachübergreifenden Angebot des sozial- und kulturwissenschaftlichen Begleitstudiums spielt das Thema Internationalisierung ebenfalls eine zentrale Rolle. Eine gute Basis für Marina Steenbergen, die überlegt, ihren Master eventuell im Ausland zu machen – nachdem sie in der jungen Darmstädter Unternehmensberatung weitere Praxiserfahrung gesammelt hat.
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