Naher und Mittlerer Osten:
Der Klang des Arabischen
Arabisch, Persisch, Spanisch: In ihrem Bachelorstudiengang Naher und Mittlerer Osten lernt Theresa Grabmaier (22) gleich drei neue Sprachen. Dabei geht es aber nicht nur um die Sprachanwendung, sondern auch um Einblicke in andere Kulturen.
Angefangen hatte alles mit einem Sprachkurs in den USA: Dort lernte Theresa Grabmaier Gleichaltrige aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kennen. In den nächsten Ferien flog sie nach Abu Dhabi und war nicht nur vom Land, sondern vor allem vom Klang der arabischen Sprache fasziniert. Sie fing an, Bücher über Palästina und Israel zu verschlingen – Länder, in denen semitische Sprachen gesprochen werden.
Mittlerweile studiert sie im siebten Semester Naher und Mittlerer Osten an der Ludwig-Maximilians-Universität München und ist nach wie vor der Meinung, dass es keine Sprache gibt, die schöner klingt. Zu den frei wählbaren Themen gehören „Arabische Welt“, „Türkische Welt“, „Persische Welt“ sowie „Judentum im Nahen Osten“. Zwei Schwerpunkte werden vertieft, wobei es sowohl um Sprache, als auch um Kultur geht. „Im ersten und zweiten Semester gibt es Überblicksvorlesungen, die Grundlagen über verschiedene Themen vermitteln, zum Beispiel über die persischen Großreiche oder über den Nahostkonflikt“, nennt Theresa Grabmaier ein paar Beispiele.
Theresa Grabmaier
Foto: privat
Neben der „Arabischen Welt“ setzte sie ihren Schwerpunkt auf die „Persische Welt“. Zwei neue, gänzlich unterschiedliche Sprachen bedeuten ein immenses Lernpensum: „Persisch ist verglichen mit dem Arabischen einfacher. Arabisch ist sehr systematisch, aber kompliziert. Man muss sich eindenken und viel Zeit investieren. Allein die Grammatik zieht sich über vier Semester“, erzählt die 22-Jährige. In dem Studiengang inbegriffen ist zwar kein Auslandssemester, aber ein Praxismodul, das idealerweise als Praktikum oder Sprachkurs im Ausland absolviert werden sollte: „Das ist natürlich sinnvoll, um in die Sprachanwendung zu kommen.“
Sie verbrachte zwei Monate an einer ägyptischen Universität. Im ersten Semester startete sie mit Arabisch, im dritten mit Persisch. Da sie im Nebenfach „Sprache, Literatur und Kultur“ wählte, kam noch Spanisch hinzu: „Am Anfang habe ich schon gezweifelt, wie ich das schaffen soll. Aber es geht in dem Studiengang ja nicht darum, eine Sprache fehlerfrei zu beherrschen“, erklärt sie. In ihren gewählten Sprachen erwerben die Studierenden neben Basisfertigkeiten im Sprechen und gutem Leseverständnis die Fähigkeit zum Umgang mit Quellen. „Da es ein wissenschaftlich orientierter Studiengang ist, ist die Sprache Mittel zum Zweck, um sich mit Originaldokumenten befassen zu können.“
„In den Seminararbeiten kann man über alle möglichen Themen schreiben, von der Papyrologie bis zur Influencer-Szene auf YouTube“, erzählt Theresa Grabmaier. Ebenso vielfältig sind die Exkursionen, die einmal im Jahr über das Institut organisiert werden. Eine Exkursion führte sie nach Palästina und eine weitere nach Bosnien und Herzegowina, in der neben einer Studienzeit in Sarajevo auch ein Praktikum in einem Jugendzentrum integriert war.
Solche Angebote geben Einblicke in künftige Arbeitsfelder. Möglichkeiten gibt es viele, sie reichen vom Auswärtigen Amt über Tourismus bis hin zur Integrationsarbeit oder zum Journalismus. Auch eine wissenschaftliche Laufbahn ist denkbar. Theresa Grabmaier, die aktuell ihr Thema für ihre Bachelorarbeit entwickelt, kann sich vorstellen, einen Master in Interkultureller Kommunikation zu machen.
Vielen Dank für dein Feedback zu dieser Seite! Deine Kritik oder dein Lob zu abi.de kannst du uns gerne auch ergänzend über „Kontakt“ mitteilen. Deine abi» Redaktion