Buchwissenschaft: Eintauchen in die Welt der Bücher

Die Inhalte ihres Studiums beschreibt Josi Wismar so: „Alles rund ums Buch, außer sein Inhalt.“ Die Einführungsphase beginnt mit der Geschichte des Buchs – von der Entstehung der Buchbranche bis hin zum heutigen Buch-Business. Die Studierenden beschäftigen sich in der ersten Studienphase außerdem mit den Theorien und Methoden zur Buchwissenschaft und lernen die verschiedenen Verlagstypen kennen.

„Danach wird es noch spannender“, berichtet Josi Wismar begeistert. Seminare und Übungen zu Bibliotheken, zu den Abläufen in Verlagen, zu Verlagswirtschaft, Herstellung und Marketing stehen dann zur Auswahl. Eine große Rolle spielen Internet und Digitalisierung. „Dabei geht es zum Beispiel darum, wie Social Media die Buchbranche verändert hat.“ Auf den sozialen Plattformen sind Bücher und Literatur ein starker Trend, sichtbar an den Hashtags #bookstagram auf Instagram und #BookTok bei TikTok.

Aber auch E-Books und digitales Lesen, der Handel mit gebrauchten Büchern auf sogenannten Second-Buy-Plattformen oder das Verschmelzen von Lesen und Spielen bei Angeboten wie den immer beliebteren Hör-Boxen gehören zum Lehrangebot. Oft werden in den Seminaren Referate gehalten, meist könne man die Themen dafür nach den eigenen Interessen auswählen.

Muss man denn in einem Studiengang, der sich nur mit Büchern beschäftigt, besonders viel lesen? „Nicht mehr als in anderen Studiengängen auch, eben die entsprechende Fachliteratur. Alles was man darüber hinaus liest, ist privates Vergnügen“, sagt die Studentin. Denn um die eigentlichen Inhalte der Bücher, um Literatur und Sprache, geht es hier eben nicht. Trotzdem braucht man Interesse an Büchern, eine große Affinität – „sonst wird einem wahrscheinlich schnell langweilig“, sagt Josi Wismar schmunzelnd.

Der Zwei-Fach-Bachelor Buchwissenschaft in Mainz verlangt außerdem die Kombination mit einem sogenannten Beifach. Häufig werde dafür Germanistik gewählt, was gut auf eine Tätigkeit als Lektorin oder Lektor vorbereiten kann.

Ein Praktikum von mindestens vier Wochen in einem Verlag, einer Redaktion oder einer anderen Institution der Kultur- und Wissensvermittlung ist im Bachelorstudium vorgeschrieben. Gut sei es, dafür auf Buchmessen oder anderen Veranstaltungen rechtzeitig Kontakte zu knüpfen. Um den späteren Berufseinstieg in einen Verlag zu erleichtern, ist es sogar besser und nicht unüblich, mehrere oder auch deutlich längere Praktika zu absolvieren.

In den allermeisten Fällen ist dann sowohl nach dem Bachelor- als auch dem Masterabschluss ein einjähriges Verlagsvolontariat der gängige Weg in den Beruf. Josi Wismar möchte hingegen gerne weiterschreiben, Autorin sein. Falls das nicht klappen sollte, greift Plan B: „Marketing und Öffentlichkeitsarbeit in einem jungen, modernen Verlag kann ich mir auch gut vorstellen“. Bücher nach außen zu präsentieren, Leserinnen und Leser von Büchern zu begeistern, Social Media dafür zu nutzen – daran hat sie sehr viel Spaß.