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Worte zum Leben erwecken, Kulturen verbinden, Missverständnisse überwinden: Jasmin Angl (25) studiert im Masterstudiengang Translation an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz das Sprachen-Trio Deutsch, Englisch und Französisch.
Jasmin Angl betritt die Mensa. Auf dem Weg durch die Tischreihen hört sie ein vielschichtiges Stimmengewirr aus Spanisch, Griechisch, Polnisch, Englisch, Deutsch. „Der Fachbereich ist in der Übersetzungsbranche auf der ganzen Welt bekannt“, erzählt sie. „Hier studieren deshalb nicht nur Deutsche, sondern Menschen aus vielen Ländern. Den ganzen Tag unterhält man sich so in den unterschiedlichsten Sprachen“, schildert sie.
Die meisten haben zwei Sprachen. Ich kenne aber auch Studierende, die sich auf eine Sprache konzentrieren oder mehr als zwei Fremdsprachen studieren.
Jasmin Angl, Master-Studentin Translation
Die Grundlagen des Übersetzens hat Jasmin Angl im Bachelorstudiengang Translation gelernt. Dort standen Übersetzungstheorie und Translationswissenschaft ebenso auf dem Stundenplan wie Sprach- und Kulturwissenschaften. „Man lernt das Handwerkszeug des Übersetzens. Durch verschiedene Strategien wird man in die Lage versetzt, am Ende fundierte, begründete Übersetzungsentscheidungen zu treffen“, fasst sie zusammen. „Genauso wichtig ist es aber, sich intensiv mit dem Leben und der Kultur in den Ländern seiner Fremdsprache auseinanderzusetzen.“
Ein weiterer wichtiger Baustein für gute Übersetzungen ist das Fachwissen zu den Bereichen, aus denen die Texte stammen. Die Bandbreite ist riesig: Von Rechtstexten und Verträgen über Untertitel oder Synchronisation beim Film, Literatur und Medientexten bis zu Studien und Packungsbeilagen aus der Medizin ist alles dabei. Auch Dolmetschen ist im Wahlpflichtbereich des Bachelorstudiengangs und als Spezialisierung im Master im Angebot.
Jasmin Angl, aktuell im dritten Semester, hat sich für die Fachrichtung Fachübersetzen, Sprachmanagement und Künstliche Intelligenz entschieden. „Ich finde den Einsatz von KI in der Übersetzungsbranche unglaublich spannend“, erzählt sie. „Hier geht es darum, die Maschine bestmöglich einzusetzen und mit ihr zusammenzuarbeiten. Dabei entstehen neue Tätigkeitsfelder, zum Beispiel in der anschließenden Korrektur des maschinellen Outputs.“
Zu Beginn des Studiums standen aber viel grundlegendere Entscheidungen an, wie die für die Fremdsprachen, mit denen man sich beschäftigen möchte, aber auch für die Grundsprache. Die muss an der Johannes Gutenberg-Universität nicht unbedingt Deutsch sein. Wie viele Fremdsprachen man wählen muss? Entscheiden die Studierenden selbst. „Die meisten haben zwei Sprachen. Ich kenne aber auch Studierende, die sich auf eine Sprache konzentrieren oder mehr als zwei Fremdsprachen studieren“, erzählt Jasmin Angl.
Die Masterstudentin ist durch ihre Begeisterung für Sprachen zu ihrem Studium gekommen. „Ich habe schon in der Schule gerne Sprachen gelernt und war gut darin“, berichtet sie. „Ich wollte Sprachen intensiv studieren und auch etwas von der Welt sehen.“ Ihre Reiselust hat sie in ihr Studium eingebaut: Durch zwei Auslandssemester, eines davon in Dijon, hat die Studentin nicht nur ihre Sprachkenntnisse verbessert, sondern auch Land und Leute intensiv kennengelernt. Um für ihre berufliche Zukunft gerüstet zu sein, hat Jasmin Angl außerdem Praktika absolviert, etwa beim Übersetzungsdienst der Deutschen Rentenversicherung.
Später kann sie sich vorstellen, angestellt oder auch selbstständig als Übersetzerin oder im Projektmanagement tätig zu sein: „Dadurch, dass es in so vielen Bereichen Texte gibt, die in andere Sprachen übertragen werden müssen, ist immer Bedarf an qualifizierten Übersetzerinnen und Übersetzern“, ist sie überzeugt.
Die Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit listet 22 Studiengänge zum Thema Übersetzen, darunter zwölf Bachelor- und zehn Masterprogramme. Acht davon widmen sich der Gebärdensprache. Während einige Hochschulen eine bestimmte Sprache anbieten, decken andere mehrere Sprachen ab. Masterstudiengänge erlauben eine Spezialisierung, etwa Medientext und Medienübersetzung an der Universität Hildesheim oder Literarisches Übersetzen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Stand: 19.12.2024
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